Tremalzo-Radeln 2002
Mit Reise-MTB und Zelt im Mekka der Mountain-Biker.
Donnerstag,
3.10.:
6.00 raus, Boxer kommt
wieder mal zu spät. Auto
packen, Abfahrt Richtung Garmisch. Stop, um Boxers restliche
Wiesen-Marken
abzuliefern. Tour planen, Entscheidung für die
Tremalzo-Gegend. Die ZEIT lesen.
Eine Stunde Stau vor einer Leiche, gut im Sack verpackt. Mittagsschlaf.
Espresso
Doppio vor Rovereto, vorzüglich. 14 Uhr
am Parkplatz vor Biacesa. Die Ponalestraße ist gesperrt, die
Zufahrt von
Biacesa auch. Der Tunnel nach Biacesa ist für Räder
gesperrt. Über einen
felsigen Trail links vom Tunnel runter zur Straße. Null
Sicht, diesig. Vor
Pregasina wieder ein Tor, zum Glück lädiert,
können die Räder durch holen. Ein
Pärchen wollte zu Fuß runter nach Riva, musste vor
dem Tor runter zu aufgeben.
Das erste Ristorante ist voller Biker. Die Bar für die
Einheimischen ist zu. Es
geht brutal hoch zur Ex M.ga. Larici auf 905 Meter, 17:30 Uhr da.
Komfortables,
offenes Nebengebäude, Fenster und Tür ok,
Bänke, Tische, Sessel, Sofa, Herd !
19:00 Uhr 13 Grad. Feines Plums-Hock-Klo mit Gitterboden. Couscous,
Gemüse,
Butter, Cenovis-Würfel. Heizt augenblicklich durch. Boxer
schläft auf dem
Tisch, ich neben dem Ofen. Sitzen noch eine Stunde draußen
auf den
Polstersesseln. Milder Fön von oben. 22.00 Ruhe. Noch gut ein
Liter Wasser.
Freitag,
4.10.:
8.00 raus.
Vorzüglicher Guatemala-Filter-Kaffee.
Nebel, zieht frei, Monte Altissimo sichtbar. Toller Tiefblick vom
Nebengipfel
des Aussichtspunktes. Finde versiegte Quelle mit voller Auffang-Tonne.
Nachtanken. 10.00 Start zum Rocchetta-Paß. Ex. Mga. Palaer ist jetzt eine (gerade
nicht bewohnte) Luxus-Alm
mit frischer Quelle ! Auf der 422er felsig, geröllig,
schotterig und extrem
steil hoch. Wir müssen das Gepäck großteils
in den Rucksack umladen, sonst ist
schieben wegen der extremen Steigung unmöglich. Am
Paß dann auch andere Biker,
sind im Gegensatz zu uns aber gefahren, von der Alm über die
422 ...
Feine Aussicht vom Paß, Teneriffa-mäßiger
Canyon zum See, Monte Baldo Blick
über dem Nebel, Sonne. Teatime mit Dahli-Stollen. Feine
Bike-Piste zum Pso. Gui,
tolle Szenerie über dichtem Laubwald-Dschungel an den
Hängen. Herbststimmung,
Dunst. Dann eine tolle SV-Hütte der Alpinis: Gaskocher, Wein,
Bier,
Espresso+Maschine, Kerzen, Gewürze ... Und das alles gegen
eine Spende nach
eigenem Ermessen. Drei Franken sitzen schon und tafeln, massig Biker,
die
meisten rasen ahnungslos vorbei. Kühl und sonnig. Haare
waschen mit warmem
Wasser. Espresso.
Zum Passo Nota,
Hütte mit Spaghetti, haben aber
noch 800 Hm vor uns und verzichten, da schon 16:30. Viele
Kriegs-Höhlen längs
der Straße. Steile Serpentinen durch eine tolle Wildnis. Kurz
vor der
Dunkelheit Panoramacamp vor dem zweiten Tunnel-Eingang. Kartoffelbrei,
Glühwein, 3 Grad, kommt mir aber viel wärmer vor.
Samstag,
5.10.:
Friere nachts
erbärmlich an den Füßen, 2 Paar
Socken und ein Fleece um die Füße hilft nicht.
Beschließe den Kauf von Daunen-Füßlingen
... 7:30 raus, überall Rauhreif. Die Morgensonne kommt gerade
über den Berg.
Der Nebel ist weg, stahlblauer Himmel. Guatemala-Kaffee
türkisch, super.
Mega-Müsli. Trocken-Aktion. Im Tal ballern die Jäger.
Runter zur Garda-Hütte. Espresso Doppio. Treffen Thomas von
der DAV-Bikergruppe
! Großes Hallo. Traumhafter Taiwan-Blick runter ins Tal Valle
S. Michele.
Abfahrt Richtung Vesio, 1000 Hm. Schöne Teatime auf einer Bank
etwas unterhalb.
Reichlich Biker hecheln an uns vorbei. Tolle Fels- und Waldwildnis mit
Klasse
Wasserfall in den schönsten Herbstfarben.
Vesio: Eis essen. Recht großer Ort in Super-Lage mit
Baldo-Panorama.
Mediterranes Klima. Am Ortsausgang an wasserhaltigem Rastplatz Haare
waschen. Treffen
Thomas und seine Gruppe wieder.
Start ins
Bondo-Tal. Unten ein
korsisches
Kiefern-Fluß-Idyll, am Talschluß eine grandiose
Fels-Szenerie. Es geht steil aufwärts auf Asphalt. Sehr
angenehm mit Gepäck,
verglichen mit der Strecke von oben hier herunter. Teatime auf halber
Höhe.
Wenig Verkehr. Petercini-Hütte kurz unterm Kamm, kein offener
Raum aber
halboffen und wieder alles da inkl. Selbstbedienung. 250 ml
Wein-Flaschen !
Haben um 17:30 Uhr aber noch keine Lust auf Feierabend.
Das
Rifugio am Pso.
Nota hat schon zu. Wasser von der Alm, weiter zur nächsten Alm
Richtung Pso. Di
Prestane. Wieder ein offener Nebenraum wie in der ersten Nacht. Dieses
Mal mit
funktionierendem Gasherd, offenem Kamin und kompletter
Kücheneinrichtung inkl.
Olivenöl !
Essen kochen, Wein trinken. Boxer zündet den Kamin. 20:30 Uhr
/ 10,6 Grad, 5
Grad mehr als gestern. Verlosen den Schlafplatz auf dem breiten Tisch,
ich
gewinne. Netter Vorgarten mit Zaun und 2 Bäumen. Boxer ist
happy über sein
Kamin-Feuer: Nicht buchbares Abenteuer. Hat dann so seine Probleme, das
Feuer
unter Kontrolle zu bringen. 9,7 Grad.
Sonntag, 6.10.:
7.15 Uhr raus bei 9,7
Grad. Dicker Nebel und ein
Vogelgezwitscher wie im Frühling. Dann Schüsse, Hunde
bellen. Zum Frühstück das
letzte Hipp-Pulver, das letzte Brot. Alles alle, bis auf einen Rest
Butter.
9:15 Uhr Start, am Kamm zurück, runter zum Lago die Ledro bei
wenig Sicht aber
schöner Herbst-Atmosphäre.
Viele Jäger mit Jeeps. Abfahrt teils steil, aber meist ganz
guter Untergrund.
Vorzüglicher „OmKaffee“ in Bar links am
Lago neben dem Alimentari-Laden. Der hat
leider nur bis September Sonntags offen. Aber immerhin ! Dann
gegenüber ins
Hotel Cima d’ Oro. Ein dickes Omelette und Cappuccino mit
Brot, dazu der Rest
Butter und der Paprika, Italo-Pop, Super ! Wenig los. Zum ersten Mal
sind nach
einer Tour alle meine Vorräte restlos alle. Habe ziemlich
genau 1 Kilo pro Tag
verbraucht.