Highlights
... eine Vorauswahl der interessantesten
Ecken ...
Donnerstag, 25. Maerz: Es geht los
6.30 Uhr aufstehen, gestern abend
mit
Muehe und Not fertig geworden.
Letzte Vorbereitungen relaxt bis
8.15
Uhr. Kaffee trinken mit Bine.
Bine geht, Boxer kommt, hat nur 2
Stunden geschlafen, wie ueblich.
Per Auto zum Ostbahnhof wegen
Maxi-Gepaeck,
Rad ist schon verpackt.
Die ZEIT + die PSYCHOLOGIE HEUTE als
Reiselektuere.
Brauchen am Flughafen die vollen 1
1/2 Stunden zur Abfertigung. Boxer mit
fabrikneuem Bike im
Original-Megakarton.
Wir werden so ziemlich als
Letzte abgefertigt.
Ereignisloser Flug. Angenehmer
Flughafen
in Philadelphia, vielfaeltige
Gastronomie. Puenktlich halb
neun abends in Denver. 6$-Bus bis 100 Meter
vor'm Hostel, gestern abend
noch reserviert. Freundliche Leutchen dort.
Nur ein kleines Doppelbett im
Zimmer,
ich ziehe freiwillig in den
Schlafsaal. Boxer plagen
Rueckenprobleme.
Ein Kaputter Ami (brabbelt staendig
"you better believe it") und ein
froestelnder Ex-Denver-Student aus
Bremen mit Heizdecke sind noch im
Raum. Ziemlich verrottete Matratze,
die Therm-a-Rest rettet mich.
Freitag, 26. Maerz: Abstecher nach Boulder
7.00 Uhr; werde unerwartet frueh
von
Boxer geweckt. Sehr warme Nacht,
die duenne Ueberdecke von Boxers
Doppelbett
war mir noch zuviel. Riesiger
Kuehlschrank im Zimmer.
Klassisches Hash-Brown-Fruehstueck
im 20th-Street-Cafe. Bus nach
Boulder. Schwer zersiedelte
Landschaft
ringsum. Ausgesprochen
alternative Szene in Boulder. Kaufen
dehydriertes Instant-Food in Outdoor-
Shop, sehr guenstig und v.a. in der
Tuete zuzubereiten.
Heisses Wetter. Wetterbericht: Ab
morgen Temperatursturz + Regen.
Lese ROCKY MOUNTAIN TIMES: Kids
juenger
als 18 haben Ausgangssperre
von abends um 11 bis morgens um 5;
dadurch 37 % weniger
Kriminalitaetsopfer.
Angenehme Fussgaengerzone, sehr
entspannte
Atmosphaere, diverse
Micro-Breweries, Kuenstler und
Spittel-Geschaefte
a la Santa Fe.
Ordentliches Roggen-Vollkornbrot (!)
+ Fruchtkuchen frisch aus der Pfanne
+ einen Earl Grey in Szene-Cafe.
Zahlreiches
abgedrehtes Boulder-Volk.
Abends eine leckere Backkartoffel
mit Kaese, Salami und verschiedenen
Butter/ Rahmsossen. Vom Feinsten.
Bus retour nach Denver, Fahrer gut
drauf, schwatzt mit jedem Neueinsteiger.
Noch viel los auf Denvers 16th
Street
Boulevard. Sind aber schon ziemlich
breit und gehen gegen eins ins Nest.
Samstag, 27. Maerz: Ein Tag in Denver
Nachts x-mal Licht an + Laerm im
Bunk-Room.
8.00 Uhr raus, Boxer ist nicht
wach zu kriegen. Checken Bus- &
Bahnverbindungen, Greyhound ist guenstiger.
Ticket nach Crescent Junction.
Kuehles
Wetter, aber viel Strahlungswaerme,
sobald die Sonne raus kommt.
Stadtrundgang.
Kaufen in Outdoor-Laden dicke
Fleece-Socken (Wetterbericht !) und
White Gas. Gut ausgebaute Fussgaenger-
zone ueber etliche Kilometer,
ziemlich
menschenleer. Verglichen mit Europa.
Grosseinkauf im Supermarkt 45 min
vom Hostel.
Treffe auf Rueckweg einen Typ, hat
in Stuttgart und Wiesbaden gedient und
ist von Chikago nach Denver gezogen
wegen Ski und Mountain-Biken. Finde
Ecke Emersen/11th noch einen
Alfalfa-Markt
ala Albuquerque, bin aber schon
voll eingedeckt. 10 min vom Hostel
dann noch einen SUBWAY ...
Dinner im Hostel. Eine fette
Latino-Frau
haut sich zwei nicht weniger
fette Steaks in die Pfanne, nebst
Unmengen Instant-Ruehrei. Der kaputte
Ami im Schlafsaal erzaehlt von
seinem
schweren Leben als Obdachloser ohne
Denver-Zuzugsgenehmigung.
Radio-Nachrichten:
Fruehlings-Schneesturm in den
Rockies.
Bauen unsere Raeder auf, da das
Gepaeck
zu schwer zum Schleppen ist.
Gegen 23.00 rueber ins Musik-Cafe,
oben toben die Freunde des Volkstanzes,
ein Mischung aus Tango und Step,
unten
der Blues. Jeder kennt jeden.
Ordentlicher Rotwein. Wieder gegen
ein Uhr ins Bett.
Sonntag, 28. Maerz: Go West
6.45 Uhr raus, Brote machen,
packen,
ab zum Greyhound. Info-Daddy gibt uns
weise Ratschlaege. Check-In-Typ
macht
Probleme wegen der Bikes in Plastik-
Folie (Kartons sind Vorschrift). Die
grossen Plastik-Gepaeckbeutel sind
kein Problem ... Duerfen aber
letztlich
so einchecken, nachdem "Folded
Bikes" des Fahrers Herz erweicht hat.
Bus quert die Rockies laengs
diverser
Skigebiete. Heftiges Waldsterben.
Vereiste Strassen, wenig Schnee.
Tief
gestaffelte Gebirgsketten. Norwegen-
Feeling. Buswechsel in Grand
Junction.
Der Fahrer ist Mountain-Biker,
Moab sein Lieblingsgebiet ! Er fragt
den Supervisor, ob er uns ausser-
planmaessig am Highway-Exit 202
raussetzen
darf; er darf (ist wohl ein
Versicherungsproblem).
Montage der Raeder Miles from
Nowhere
bei strahlender Abendsonne.
Boxer zerwuergt sein Sattel-Pitlock.
Natuerlich ist der Hersteller
schuld ...
Eine Stunde muehsames Basteln, dann
halten doch noch einige Gewindegaenge.
Kurz vor Sonnenuntergang Start.
Heftige
Kaelte, sobald die Sonne weg ist.
Habe schlecht gepackt, instabile
Strassenlage.
Im Colorado-Canyon dann deutlich
waermer.
Hinter der ersten Bruecke die
Dewey-Ranch, schwer mit religioesen
und moralischen Spruechen verziert.
Gleich um die Ecke ein Campingplatz
in Top-Lage am Colorado. Nur das Klo
ist weithin zu riechen.
Montag, 29. Maerz: Ein Hoch-Sommertag auf dem Bike
8.30 Uhr treibt mich die
Sonnenhitze
aus dem Zelt. Boxer ist schon am
Wuehlen. Fruehstueck am Colorado,
Klasse-Wildwestatmosphaere. Nur der
Tiefbaulaerm am anderen Ufer stoert.
Packen bis 12.00. Dafuer endlich gute
Gepaeckverteilung.
Start in der groessten Mittagshitze.
Tolle Canyon-Panoramen, heftiger
Gegenwind, zum Glueck gehts
ueberwiegend
abwaerts.
Viel zu wenig Wasser mitgenommen,
Durst. Erloesung am Onion-Creek, filtere
mit dem Katadyn 2 Liter. Starke
Tafelberglandschaft
im Castle-Valley,
teils eingezaeuntes private
property.
Gegen 17.00 in Moab, nehmen fuer
32 Bucks einen Bungalow vom Lazy
Lizzard
Hostel, da passen die Raeder mit
rein.
Die Amis hocken abends im
Hostel-Hot-Tub,
wir beim Mexikaner, auf
Empfehlung von Einheimischen. Boxer
kriegt halbrohen Burrito-Teig, auch
insgesamt schmeckts kaum besser als
Taco Bell.
Ein Fussgaenger kommt in der Stadt
auf 50 Jeeps ... Die alljaehrliche
Moab-Oster-Jeep-Safari ist
ausgerechnet
heute ueber die Stadt
hereingebrochen. Ansonsten ziemlich
langweiliges Nest, kein Zentrum und
alles elend auseinander gezogen.
Dafuer
ordentliche Supermaerkte.
Dienstag, 30. Maerz: Ein Tag abhaengen in Moab
8.30 raus. Planen 6-Tage-Runde
durch
das Canyonlands-NP-Gebiet.
Zur Stadt-Info. Ernuechternd: Arches
Campground ist immer schon um 9.00
morgens voll, die Nordausfahrt aus
dem Park ist versandet. Im Canyonlands
NP sind die Camps ab Mittag voll.
Extrem schlechte Wetter-Vorhersage,
Schnee und Frost. Lasse die
Laufraeder
in der Werkstatt zentrieren.
Supermarkt-Shopping, schmackhafte
Tomaten ! Abends noch eine lockere
Runde auf der Panoramastrecke
Richtung
Slickrock-Trail.
Verschieben alle Entscheidungen und
planen fuer Morgen Tagestour in den
Arches NP.
Mittwoch, 31. Maerz: Ein Tag im Arches NP
9.00 Abfahrt mit Clay und Scotts
rotem
Pick Up fuer 15 $ zum Endpunkt der
Arches Parkstrasse. Parkplatz mit
Wasserhahn. 4 Stunden Fussmarsch
durch Devils Garden zu den
Arches.
Zunehmend stuermisch, keine Sonne.
Dann Campground-Besichtigung, sogar
noch freie Plaetze wegen Sturm !
5 Stunden Rueckfahrt nach Moab,
heftige
Windstoesse, recht unangenehm
auf dem Rad. Eine freundliche
Amerikanerin
will uns Lift nach Moab geben.
Weite, farbige Hochwueste. Zum
Schluss beeindruckende Monument-
Landschaft, der beste Teil des
Arches
!
In der Daemmerung am Highway nach
Moab. Supermarkt as usual.
Beschliessen morgen Ruhetag, sind
ziemlich geschlaucht. Duschen, Essen,
kalifornischer Rotwein.
Donnerstag, 01. April: Der Tag der Entscheidung
Frueh gutes Wetter. Checken auf
ueberfluessiges
Gepaeck, Probepaket
packen. Ergebnis: Lohnt sich nicht,
zumindest bei mir.
Ausgiebig Fruehstueck und Tea-Time.
Spannung beim TV-Wetterbericht.
Duestere Prognose mit viel Schnee
in den Bergen. Canceln unseren
Canyonlands-Plan mangels
Schneeketten.
Schneestuerme toben schon
von Denver bis San Diego. Nur in
Moab
ist's noch gut !
Nachmittag dann eisige Kaelte.
3-Stunden-Ausritt
in den Canyon am
Stadtpark. Top-Landschaft, nur
massig
Jeeps auf allen Trails, Staub und
Laerm. Boxer ist sauer, weil er kein
Foto bekommt.
Ist dann nach einem
Offroad-Slickrock-Abstecher
restlos down, hat sich
den Werkzeugtaschen-Halter
abgebrochen.
Eilt sofort in die Stadt
zwecks Reparatur. Um sein kaputtes
Licht kuemmert er sich nicht ...
Fahre gemuetlich zurueck, feine
Landschaftseindruecke,
wird leider immer
kaelter. La-Sal-Mountains sind schon
zugeschneit.
Scott entscheidet, dass Clay uns
morgen
fuer 40 $ mit dem PickUp nach
Hanksville fahren kann; das erspart
uns 2 Tage langweilige
Strecke bei Sauwetter. Klasse !
Hostel
ist voll ab morgen, Karfreitag.
Ueberlegen uns, das Wetter in Moab
im Zelt auszusitzen oder nach Mexiko /
Copper-Canyon auszuweichen.
Verwerfen
den schlaffen Gedanken wieder.
Freitag, 02. April: Fatal Mistake
Halb neun gehts los, Wetter noch
ganz
ok, nur elend kalt und stuermisch.
2 Stunden bis Hanksville. Clay
bekommt
10 $ mehr, hat sich in der
Entfernung verschaetzt, war schon
seit Jahren nicht hier.
Schwatzen am Tankstellen-Store mit
einer Schwaben-Familie, der Typ freut
sich ueber meine Moxey-Sattelstuetze.
Im Store ein fettes Sandwich +
duenner
Kaffee + Countrymusik. Passt.
Die ersten Schneeflocken ! Wilde
Fels-
& Wuestenlandschaft vom Feinsten.
Schneetreiben ohne Ende, dummerweise
Wind von vorn. Alle Campingplaetze
und Hotels an der Strecke sind zu,
Ursache: Wasser ist noch wegen Frost
abgestellt. Also auch kein Wasser
nirgendwo.
Beine nass und ausgekuehlt, ziehe
viel zu spaet die Gore-Hose an.
Schmerzen im rechten Knie, so ein
Aerger.
Ziehen in der Dunkelheit noch durch
bis zum Capitol-Reef-Campground,
zum Schluss beide ohne Licht im
Wald,
nicht so toll. Ein Ranger zeigt uns
den Walk-In Campground. Zelt
aufbauen,
erstes Essen aus der Instant-Tuete.
Vorzueglich ! Hoert auf zu schneien.
Samstag, 03. April: Im Capitol-Reef
8.30 raus, raeumen, Fruehstueck.
Boxer
ist schlecht gelaunt.
Visitor-Info, 50 Meilen kein Wasser
auf der Burr-Runde.
Beschliessen, morgen auf der U12
weiter
zu fahren.
Problem sind die ueber 3000
Hoehenmeter
bei dem Wetter.
Nachmittag auf der Scenic Road zum
Grand Wash Trail, Tour zu den
Narrows, feine Landschaft, gutes
Wetter.
Boxer macht Uran-Selbstversuch. Dann
Hinweisschild mit Warnung vor der
Ecke mit den alten Uranschaechten.
Die ganze Gegend leuchtet gruen.
Fahren weiter zum Pass, Suedseite
des Parks wirkt nicht so toll.
Eisig kalt. Reifen platt.
Verstaerkte
Knieprobleme. Retour zum Camp.
Boxer verzieht sich gleich ins Zelt.
Ich mache Aufwaerm-Jogging.
Ventiltausch. Beutel-Abendmenu.
Vorzueglich
!
Sonntag, 04. April: Eingeschneit
08.30 auf, alles schwer
eingeschneit,
schneit munter weiter, nasser
Schnee in grossen Flocken, Radfahren
unmoeglich. Massenflucht der Camper
setzt ein. Freundliche Family aus
Salt Lake gibt uns einen Ride fuer die
20 Kilometer bis Torrey. Wir
schafffen
es, in 30 Minuten abzubauen und
zu packen !
Nehmen einen Bungalow in der Torrey
Trading Post. Einzige Gaeste in
der netten Anlage. Gute Versorgung
im Country-Store gegenueber,
nur kein Wein im Lande der Mormonen.
Wetter klart auf. Sonne und blauer
Himmel, Klasse Fernblick ueber
tiefverschneiter Landschaft.
Kaufe vorsichtshalber leichtes
Regencape,
da alle Klamotten durchgeweicht.
Gut bestueckte Visitor-Info vorn am
Ortseingang bei den Tankstellen.
Abendlicher Ausritt vorbei am Hostel
(noch zu, offen ab 7.April)
zum Fishlake-National-Forest.
Traumhafte
Fels- & Wildnis-Szenerie breitet
sich vor dem Torrey-Wasserspeicher
aus. Ein anhaenglicher Hund begleitet
uns waehrend der ganzen Tour. Am
Wege
Baugrundstuecke mit "Culinary Water"
als Kaufargument. Sonne weg, Frost
da.
Aufwaermen und Shopping im
Country-Store,
offen bis 22.00 Uhr am Sonntag !
Wetterbericht: Morgen Top,
uebermorgen
wieder schlecht.
Boxer fuehrt seine Speisekammer vor,
ist gut ausgeruestet, 50% der
Packtaschen sind mit deutschen
Essen-Vorraeten
gefuellt.
Montag, 05. April: Winter total
Glasklarer Wintermorgen. Lassen
uns
Zeit, kurz vor 11 Start Richtung
Boulder Mountains (3200 m). Schoene
Fernsicht ueber Capitol Reef und
Henry Mountains, endlose Wildnis.
Boxer leistet sich eine kapitale
Selbstueberschaetzung, will bis
Escalante
durchfahren.
Inzwischen schoen warm. Zunehmend
gruene und dicht bewaldete Landschaft.
Wieder heftige Knieprobleme. Pause
machen abseits der Strasse ist
schwierig, alles zugeschneit.
Schieben
schafft Abhilfe.
Endloses Auf und Ab, schwarze Wolken
ziehen sich ueber dem Plateau
zusammen. Sonne im Umland ...
Wieder Frost. Schwerer Schneesturm,
hoellisch an den Paessen, dazu
vereiste Strassen. Am vorletzten
Pass
volle Montur: 4 Hosen + Daunen-
anorak + 3 Socken. Ist aber schon
zu spaet, wieder kalte Knie, Fuesse
sowieso. Abfahrt nach Boulder.
Treffen
die einzigen Reiseradler der ganzen
Tour, Biker-Paerchen aus Salt Lake.
Absolute Hard-Core-Typen mit
duennen Bike-Schuhen und noch
duenneren
kurzen Soeckchen. Unglaublich.
Empfehlen uns guenstiges Motel in
Boulder und kurieren Boxer von seinem
Wahn, noch bis Escalante durchfahren
zu wollen.
Nach 9,5 Stunden on the Road im
Motel,
dabei nur eine richtige Pause.
Dienstag, 06. April: Escalante-Traumtour
Beizeiten wach, stahlblauer
Himmel
! Trotz Desaster-Wetterbericht.
Ratz-Batz packen, die Motel-Lady
kommt
ihr Geld holen.
Runter ins Dorf. Kaffe + Kuchen im
Biker-Motel-Cafe, Boxer faehrt weiter
zum Tankstellen-Shop in der Hoffnung
auf einen Automaten-Cappucino.
Ich muss derweil einer Gruppe
organisierter
Biker meine Fahrradteile
erklaeren. Eine andere Reisegruppe
erzaehlt, dass sie gestern geraetselt
haben, ob wir es schaffen werden,
nachdem sie uns abends auf dem Pass
mit dem Auto ueberholt haben.
Dann DIE TRAUMTOUR: Extrem klare
Sicht,
weite unberuehrte Hochebene,
spaerlich bewachsen. Erste
Canyon-Blicke,
dann immer mehr, zum Schluss
Strasse auf wenige Meter breitem
Hoehenruecken
mit gigantischen
Canyon-Blicken nach links und
rechts,
es ist wie eine Fahrt auf dem
Hochseil. Der grossartigste
Fahrrad-Tag
aller Zeiten !
Ausgiebige Tea-Time hoch ueber dem
Escalante-Canyon. Den ganzen
Tag winken uns unsere Fans aus den
Autos zu, eine Frau beneidet uns
um die Radtour.
Runter in den Canyon, Pause am
Fluss.
Oben am anderen Canyon-Rim
Klasse gelegenes Panorama-Cafe, ist
aber geschlossen, Wintersaison.
Gegen 18.00 Uhr in Escalante,
optimal.
Nehmen Blockhuette vom Outdoor-
Outfitter.
Nur grausiges Pappebrot im einzigen
General Store, der andere ist pleite,
war ein Deutscher. Immer noch 1a
Wetter,
sternenklare Nacht. Kocher in den
Huettengrill, Chili con Carne,
sehr schmackhaft. Plus ein feines
Rotweinchen bei freundlichen 3 Grad
vor der Huette, die Daunenjacke ist
Gold wert. Nachts soll es wieder
schneien.
Mittwoch, 07. April: Waschtag
Frueh eiskalt in der Huette,
Boxer
war es zu stickig, hat nachts die
Heizung ausgeschaltet. Guter
Espresso
beim Outfitter, beschliessen Ruhetag.
Geraten uns bei der Abrechnung der
letzten Tage in die Haare, ich gebe
um des Friedens Willen nach. Bestehe
fuer die Zukunft auf taeglicher
Abrechnung.
Rufe Bine an, erster Versuch
scheitert,
Automat schluckt 6 $. Die Telefon-
Company verspricht Refund per mail.
Mit Kreditkarte dann kein Problem.
Anstehen in der Loundry, aelteres
Paerchen mit Wohnmobil hat alle
Maschinen okkupiert. Kaffee im
GOLDEN
LOOP. Der Sheriff persoenlich
gibt mir den Refill. Knie hat
sich verschlimmert, schon 100 Meter
geradeaus fahren sind schmerzhaft.
Blow Out bei Boxer, schickt satte
4,5 Kilo Gepaeck per GPO nach San
Francisco. Nachmittag Schneestuerme.
Abends wieder sternenklar.
Abendliches Kochen im Grill, Boxer
mosert ueber seine geschmacklosen
Fertiggerichte.
Donnerstag, 08. April: Ein Tag im Hinterland
07.20 Uhr raus. Traumwetter.
Koestlichen
homebaked Muffin + Cappucino
bei Outfitter-Mam. Welch ein Start.
Letztes Schwaetzchen mit den
Wirtsleuten. Noch 2x Hydro-Food
gebunkert.
10.00 endlich los.
Der Fotoapparat spinnt schon zum
2.mal,
stellt seinen Zaehler ploetzlich
auf "Null". Knie hat sich gebessert.
Herzlicher Abschied von den
Wirtsleuten. Stundenlang durch das
Upper Creek Valley hoch zum Pass,
ekliger Gegenwind. Eindrucksvolle
Badlands am Powell Point. Sehr schoene
bewaldete Wildwest-Canyonlandschaft
abwaerts. Gegenwind satt, Abfahrt
nur mit reichlich Mittreten, dann
eine feine Teatime am Creek.
Leider noch zu frueh zum Zelt
aufschlagen.
Henryville, urtuemliche
Mormonen-Rancher-Siedlung in toller
Lage und ohne Tourismus,
nicht mal einen Supermarkt. In
Cannonville
riesiges 30$-Motelzimmer
mit Supermarkt. Top. Leiste mir eine
grosse Buechse Spaghetti mit Tomate.
Plus ein Pfund guten Kaffe.
Fuer morgen Jahrhundert-Schneesturm
im Norden angekuendigt. Fuer
Samstag gutes Wetter. Restlicher
Escalante
Rotwein, 2 Tage gut
abgestanden, sehr schmackhaft ! Knie
geht's ziemlich schlecht.
Freitag, 09. April: Der kaelteste Tag
07.00 klingelt der Wecker, es
schneit.
Eisige Luft. Anruf im Bryce Hostel,
gibt's nicht mehr, neue Ownership.
Koche neuen Kaffee mit Milch im Wasser,
optimal. 10.00 Start bei blauem
Himmel
! 15 km bis Tropic, wieder (nasser)
Schnee von oben, Klamotten
klatschnass.
Fettes Ami-Fruehstueck im
General-Store-Restaurant, Scrambled
Eggs, Mash Potatoes, Buttertoast,
Jam. DIE Wohltat ! Eine ziemlich
fette
Family betreibt den ganzen Laden
inclusive Motel. Boxer klaert
telefonisch
noch eine alternative
Unterkunft im "Fosters" am Bryce,
brauchen so nicht zu zelten in der
Hoehe bei dem Wetter.
Swiss Cheese im General Store.
Finde
Ibuprofen fuer mein Knie. Endlich !
Nach 2 h alles einigermassen
trocken,
Start. Auffahrt zum Bryce mit
schoenen roten
Sandstein-Fels-Panoramen.
Hochplateau, abgeholzt, patago-
nische Schneesturmstaffeln koennen
voll zuschlagen, im schnellen Wechsel
mit Sonne und Sturmboeen ohne
Schnee.
Natuerlich alles von vorn. Die
Strasse zieht sich endlos.
Barbarische
Kaelte. Daunenjacke und Gore-
Radhose sind wieder die Rettung.
2 Meilen hinter der Parkeinfahrt
dann
das Fosters, mit Kaffeemaschine
incl. Gourmet-Kaffe im Zimmer !
Boxer
lechzt nach einem Steak.
Im Country Store: Chefin lobt sich
ueber den gruenen Klee fuer Ihr Voll-
kornbrot; sie hat das Rezept 1977
von einer deutschen Touristin bekommen,
seitdem gibts hier Vollkornbrot. Sie
haette gern mehr Rezepte. Boxer
empfiehlt amazon.com als
Rezeptquelle.
Ab ins Steakhouse. Boxer nimmt ein
halbes Steak (!), ich eine Back-
kartoffel mit viel fetter Creme +
Butter. Anschliessend raus ins Schnee-
gestoeber zum Eierkochen. Frisches
Vollkornbrot mit Ei, welche Freude.
Wettervorhersage: Wochenmitte soll
der Winter vorbei sein.
Samstag, 10. April: Eine Weltklasse-Wanderung
Zum Sonnenaufgang raus.
Traumhafter
Wintermorgen. Knie ist nach
der Kaelte gestern wieder schlimm;
einschmieren + Pillen schlucken.
Tasty Motel-Gourmet-Kaffee. Der
bislang
kaelteste Morgen auf dem Rad,
erfahren im NP-Headquarter, es waren
15 Grad Minus, 2 Grad minus
war gestern die Hoechsttemperatur.
Und wir wollten zelten, war wohl
Boxers Instinkt, der uns davor
bewahrt
hat.
Postkarten wegschaffen im Ruby's
Inn,
Mega-Supermarkt. Boxer fuehrt
schwere telefonische Diskussion mit
Uti, as usual.
Permit fuer 5$, dann ab auf den
Pekaboo-Loop-Trail.
Boxer geht einen
Umweg ueber den Sunrise-Point.
Absolute
Weltklasse der Trail, noch
dazu mit postkartenmaessigen
Schneehueten
auf den Felsen. Vereister
steiler Abstieg, bin endgueltig
Invalide,
Zerrung in der rechten Wade.
Permanent wechselnde Blicke auf eine
einzigartige, filigrane
Felsenwelt. Staendige Steigerung der
Herrlichkeit auf den ersten 3/4
der Strecke (wenn man rechts rum
geht).
Der Blick von oben in den
Canyon kann da nicht mithalten.
Schwer
verschlammte und von den
Pferden aufgewuehlte Strecke. Dafuer
kaum Wanderer unterwegs jenseits
der Navajo-Loop, absolute Ruhe. Nach
einem Drittel der Strecke ist
der Film voll, was soll's, die
Anzeige
war natuerlich falsch.
Internationales Volk unterwegs,
viele
Franzosen. Boxer holt mich
1 Minute unterhalb vom Canyon-Rim
noch ein. Zum Park-Headquarter,
18.00 Uhr Rausschmiss. Vorzueglicher
Espresso in Ruby's Fast Food;
Kaffee & Maschine sind aus
Italien
! Welche Freude.
Shopping in Ruby's General Store.
Richtung untergehende Sonne bei
Windstille ins Motel radeln, dazu
das klassische Bryce-Purpur am Himmel,
welch ein Kontrast zu gestern. Boxer
plagen schon den zweiten Tag
Magenprobleme.
Sonntag, 11. April
Schlecht geschlafen. 8.00 raus.
Noch
2 Vollkornbrote von Mam gekauft.
Lobt sich vor versammelter
Mannschaft
dafuer, Tenor: Sind wohl die
einzigen und besten Vollkornbrote
in Amerika.
Gaenzlich ohne Wind (!) zum
naechsten
Summit, dann lange Abfahrt
durch den Red Canyon. Hash
Brown-Fruehstueck
im Red Canyon Inn.
Boxer erscheinen 8 Cent Trinkgeld
zuviel ... Beschliesse, das naechste
Mal selbst zu bezahlen.
Langweiliges Long Valley,
durchziehen
bis Hatch. Teatime mit Earl Grey
im rustikalen SUNSET CLIFFS. Das
Buch
Mormon kostenlos zum
Mitnehmen.
Wieder der uebliche Gegenwind.
Elend
langes Hochtal. Beidseitig
bewaldete Huegel. Am Pass ein
Country-Store
mit Harley-Verleih, die
Harley steht gut bewacht im Laden.
Schwerer Truck-Verkehr auf dem
Highway. Das erste Mal seit Wochen
so ein Elend. Links und rechts ohne
Ende Private Property. Keine Pause
am Waldrand moeglich. Dafuer
gibts reichlich Praeriehunde, eine
Kolonie in abgezaeuntem Areal.
Orderville, sehr malerisch unter
farbigen
Cliffs gelegen. Tobender
Groupie im Laden. Etappenziel Mt.
Carmel RV-Park mit Motel.
Schnee ist wieder angesagt fuer die
Nacht. Gehen nicht ins Zelt,
leisten uns wieder mal ein Zimmer.
Boxer wird vom Ordnungswahn
gepackt, amuesante Aufraeum-Show vom
Feinsten. Dann Abendmahl,
habe dummerweise Margarine statt
Butter
gekauft, undefinierbare
Chemiepampe.
Montag, 12. April
Morgens sagenhafte 8,5 Grad warm
!
Dazu Vogelgesaenge im Baum vor
dem Haus, milde Luft, es riecht nach
Fruehling. Unglaublich. Himmel ist
aber schwer bedeckt. Beizeiten
Start,
nach 2 Minuten erste Pause,
der Mt. Carmel Food Mart am Abzweig
Richtung Bryce. Vorzueglicher
italienischer Espresso + ein Berg
Obst. Reisegruppe aus Franken.
Einer fragt, ob denn das Ding durch
das Loch in den Sattel passt ...
Erstes Adobe-Gebaeude. Dann
aufwaerts
zum Zion. Nieselregen.
Hinter dem Pass schlagartige
Aenderung
der Szenerie: Regen weg, Sonne
und Beginn einer zyklopischen
Sandstein-Wunderwelt.
Da verblasst selbst
die Escalante-Strecke, DAS ist die
spektakulaerste Radstrecke
aller Zeiten !
Gigantische, verschachtelte,
farbige
Sandstein-Kolosse.
Unverkennbare Aehnlichkeiten mit
Yosemite
und Wadi Rum, nur alles viel
konzentrierter hier. Dazu das Klasse
Wetter, das sich innerhalb weniger
Minuten genauso spektakulaer wie die
Landschaft entwickelt hat. Es ist
Sommer ! Und windstill. Ausgiebige
Tea-Time auf einem Felsen.
Boxer nervt mich staendig mit
Vorschlaegen
fuer Fotomotive; er haette
wohl besser selbst einen Apparat
mitnehmen
sollen.
Muessen dann am Tunnel auf einen
Lift
warten. Kommt aber nichts. Nach
30 min Schichtwechsel, die
freundliche
Rangerin faehrt uns selbst rueber.
Hinter dem Tunnel Szenenwechsel,
statt
einzelner Felsen kollosale
Mauern auf beiden Seiten der
Serpentinen-Strasse.
Fahren im
Schrittempo nach unten, um das ganze
Wunder in Ruhe betrachten zu
koennen. Dazu alles sattgruen und
in Bluete, es ist ein unglaublicher
Wechsel, paradiesisch.
Visitor-Center.
Grandiose Lage vor einem Fels-
Amphitheater. Erwischen auf dem
Zeltplatz
die letzte freie Site!
Unten am Fluss, mit freiem Blick auf
die zerkluefteten Canyonwaende.
Mehr geht nicht ! 18.00 Uhr, noch
26 Grad Celsius im Schatten, kaum
zu glauben. Ein Gewitter schrammt
knapp am Zeltplatz vorbei.
Abendlicher Ausflug nach Springdale.
Reichlich teuer. 23.30 bei 19 Grad
auf die Isomatte.
Dienstag, 13.4.: Im Canyon
9.00 raus, die Sonne klettert
gerade
ueber den Canyon Rim.
Kaffee auf kleiner Flamme im
Teebeutel
mitgekocht, vorzuegliches
Aroma. Camp-Supermarkt. 500 Gramm
Butter am Stueck. Weniger gibts
nicht. Superleichte
Teflon-Alu-Pfanne.
Gerade richtige Groesse.
Zugeschlagen. Toast mit
Chili-Spiegelei.
Klasse ! Toast war muehsam.
Fruehstueck + Teatime bis um eins.
Start zur Scenic Road.
Lodge-Besichtigung. Boxer
Standardtelefonat.
Am Strassenende Trail zu den
Narrows.
Menschenmassen. Noch zum
Emerald Pool hoch. Im Dunkeln
Chili-Con-Carne
in der Pfanne.
Mittwoch, 14.4.: Immer noch im Canyon
8.00 raus. 10 Grad. Wecke Boxer,
der
beschwert sich.Langes Fruehstueck.
Laundry und 3$-Schauer auf dem
Springdale-Campground.
Zwischen
Waschgang und Trockner ein
vorzueglicher
Illy-Espresso in der Bakery
gegenueber.
Supermarkt. Grosse Buechse mit
Carrots,
Potatoes & Meat von Hormel-
Foods, ganz ohne Chemie, unglaublich.
Zweites Fruehstueck. Die Pfanne
wirft
Boxers Spiegeleier halbe halbe
auf den Tisch und in den Kocher.
Boxer
startet einen zweiten Versuch.
Zieht dann los zum Scout-Lookout,
um die Kalorien wieder loszuwerden.
Mein Knie verschafft mir einen
Ruhetag.
Radle den Pa´rus Trail.
Frisch angelegt, um zukuenftig die
Autos aus dem Canyon rauszuhalten.
Top. Rundfahrt hoch zur Lodge,
weiter
zu Fuss zum Aussichtspunkt am
Emerald Trail, zurueck bis zum
Stadtende,
dort in den Zion-Bike-Market.
Kaufe Kevlar-Reparaturspeiche,
Klasse-Teil.
Dove-Bar am Supermarkt
mit tollem Ausblick.
Kuehles Weissbier zum Campground.
Eintopf + das Bierchen dazu. Genial.
Boxer kommt lange nach Einbruch der
Dunkelheit zurueck, musste unbedingt
auf 2000 Meter steigen. Ist ganz
begeistert.
Mache Abendrundgang ueber das Camp.
Angenehme Atmosphaere. Latino-
Teenie-Gruppe lauscht an langer
Tafel
im Laternenlicht ihrem Guru.
Um 11 in den Schlafsack.
Donerstag, 15.4.: Ende der Canyon-Herrlichkeit
Um 7.00 / 5 Grad. Boxer mault
wieder
rum. Ich Rotwein-Fruehschoppen.
Koestlich. Reh-Herde fruehstueckt
im Camp. Heute rutscht meine
Fruehstuecks-Ei-Pfanne vom Kocher.
Aufbruch. Rock-Markt, Boxer sucht
einen Stein. Schwatz mit Thueringer
Touri´s. Zion Bike Market.
Verkaeufer-Freak
verkauft Boxer seine
private Karbon-Ersatzspeiche.
Empfiehlt
uns den Yak-Trailer, hat damit
schon mit 20 Kg einen Single-Trail
gemacht. Meint, ist hier gerade die
beste Zeit des Jahres.
Wintereinbruch
war sehr ungewoehnlich ...
Maedchen mit vielen Schrauben im
Fuss,
Bruch vom Wasser-Seilspringen.
Musste Motorrad+Fahrrad verkaufen
vor 3 Jahren fuer die Therapie.
Will jetzt ein Fully kaufen, weil
ihr Freund auch eins hat.
Verkaeufer holt Roentgenbilder raus.
Gestern vor 11 Monaten bei
Promotion-Video-Aufnahmen in Sedona.
Nur 1 Schraube. Glueck gehabt, da
Knochen nicht seitlich weggerutscht,
dann waere es teuer geworden.
Ein Kilometer weiter
Bio-Obst-Supermarkt.
Zweites Fruehstueck. Birnen
und Aepfel bunkern. Weiter durch
oede
Wuestenberge. Dann Rueckenwind,
welche Freude ! Haelt den ganzen Tag
an. Unglaublich. 2 Pannen,
1x Ventil abgebrochen.
Beschliessen, wegen dem guten Wind
bis St. George durchzufahren.
Heftiger Verkehr auf dem Highway,
laestig nach der Ruhe die letzte
Zeit. 4 Season Inn Motel mit
Sonderangebot,
32$ incl. 1 Pizza
+ 2 Breakfast. Boxer ist nicht
zufrieden,
rennt rum, will noch ein
billigeres Motel finden. Billigt
dann
endlich unseren Einzug in den noblen
Laden. Sehen aus der Ferne den
Mormonentempel.
Zuerst essen.
Klasse-Pizza. Boxer macht wieder mal
Theater, diesmal um's Essen.
Stadtrundgang. Viele Autos, kaum
Menschen.
Dafuer viel Neonlicht.
Die einzige Kneipe macht 22.00 zu.
Dafuer hat Kinko's Internet
24 Stunden offen. Abend ist
gerettet.
Aerger, alle mails vom ersten
Moab-Tag sind mit einer
Fehlermeldung
retour gekommen.
Boxer geht in die Wanne, ich hocke
mich auf die Terrasse an den Pool.
Starke Abendluft. CNN Amerika kennt
nur ein einziges Thema, Kosovo.
Freitag, 16.4.: Zu den Zockern
7.30 raus, kuemmerliches
Fruehstueck.
Packen. Abfahrt Richtung Greyhound.
Espresso im Szene-Cafe. Tankstelle
nimmt unser Rest-Benzin nicht. Abstecher
zum Mormonentempel. Strassen auch
tagsueber menschenleer, dafuer massig
fette Jeeps. Amis sind im Urlaub
wohl
so kommunikativ, weil sie dann
endlich mal auf andere Leute
treffen...
Mc. Donalds als Greyhound-Station.
Boxer muss die Buletten-Tussi 30 min
lang muehsam ueberzeugen, dass die
Raeder faltbar und dann klein wie Koffer
sind. Verweis auf die Fahrt ab
Denver
hilft, sonst waeren 25 Dollar
extra faellig gewesen. So nur 25 pP. Radl-Verpack-Aktion auf dem
Rasen vor dem Haus. Bringe
Rest-Benzin
in Autowerkstatt. Wollen es
nicht haben. Hinweis, dass ich es
in die Landschaft schuetten werde,
hilft prompt. Einer kippt es in
seinen
Tank, ist immerhin "unleaded
premium" !
Fahrt durch Virgin River Canyon
nach
Mesquite, Casinotown. Yoshua
Trees bis zum Horizont. Las Vegas.
Krachheiss. Taxi zum Hostel, 28$ fuer
ein kuemmerliches Zimmer.
Enigma-Cafe
4th-Street. Griechische Garten-
atmosphaere, Bluetenduefte, guter
Espresso. 301-er Bus zum suedlichen
Stripende. Zockerhallen und Disney
ohne Ende. Eindrucksvolles Wasserspiel
vor dem Bellagio.
Setze einen Dollar und verliere.
Gegen
23 Uhr schon ziemlich leer.
Taco Bell Burritos. Home. Boxer
zieht
noch mal los, mich zieht es ins Bett.
Samstag, 17.4.: Ein Tag in Las Vegas
Guter Folgorida-Hostel-Kaffee aus
der
Hostel-Kaffeemaschine, dazu die
letzten 2 Spiegeleier. Eine
Buecherei
mit Free Internet ist angeblich
1 1/2 Blocks north. Bankerin und
Tankstellentyp
wollen mich dann aber 14 Blocks
north
schicken. Und der Busfahrer faehrt
uns weit raus ueber den Maryland
Parkway
Richtung Osten. Dort
leider nur 1 Computer, p.P. 20 min
Zeitlimit, eine Stunde im Voraus
schon ausgebucht. Gehen dann gleich
nebenan zu Kinko´s ins Uni-Viertel,
20 Cent/min, doppelter Preis von St.
George.
Boulevard Mall, Nevadas Groesste.
Mandarin Chicken im Food Court, unter den
Augen des Mall-Sheriffs. Freemont
Street. Abends ist Mardi Gras Happening
angesetzt.
Greyhound, San Francisco Ticket
fuer
morgen. Boxer hat seine Kalifornien-
Planungs-Unterlagen schon
vorausgeschickt,
hat jetzt keine Unterkunft
fuer morgen zum Vorbestellen. Geht
zum Hostel zwecks Infos einholen,
ich auf den Strip. Ueber Circus
Circus
zurueck zum Hostel. Boxer rotiert
noch, ich muss mitrotieren.
Happening in der Freemont Street.
Koestlicher Rotwein aus dem 7-11.
Schweres Begaengnis, Lichtshow.
Buehne
mit derselben Musik wie im Denver
Neighborhood Cafee, die Fans tanzen.
Jede Menge Security, Fire
Departement
und Polizei auf MTB's. Die Offiziere
fahren Full Suspension. Geht schon
den ganzen Tag so.
Abends noch mal Aerger mit Boxer,
habe leichtfertig 5 Mark zuviel fuer
unseren Wecker ausgegeben. Boxer ist
ausser sich...
Gegen eins in die Falle.
Sonntag, 18.04.: Richtung San Francisco
6.45 raus. Packen, Burrito +
Folgorida's
Bester. Zufaellig Pick-Up im
Hof. Faehrt uns fuer 5$ zum
Greyhound.
Letzte Runde durch die Freemont
Street. Sehr relaxt, lange Schlangen
an den Fruehstuecksbuffets,
Koksdealer schon frueh aktiv.
Kaputter Reifen am
Subcontractor-Bus,
Sonntag kein Greyhound-Mechaniker
da (Joke: Ist gerade zocken ...).
Abfahrt 1 h verspaetet. Fahrer ist ein
kerniger und lockerer Typ, kein
Regierungsfreund.
Wir sitzen vorn mit Panoramasicht.
Fahrer meint, wir machen es richtig
mit unserer Rumreiserei, er will vor
seinem Ableben auch noch was sehen
von der Welt. Empfiehlt uns den Fun
im College Part von Berkeley.
Ist Bryce-Fan. Sehr warm noch abends
in Modesto. Trotz Verspaetung
puenktlich 23.30 in San Francisco.
Rufen den Station Wagon wegen unserem
Maxi-Gepaeck, normales Taxi wollte
nicht. Noch 2 Plaetze in 4-Mann-Zimmer.
Froestelnder Philippino auf
Jobsuche,
wohnt im Hostel weil es in SF fuer
650 $ gerade ein Kellerloch gibt.
Im Hostel reichen 450 $.
Vor 10 Jahren nach Kanada gekommen,
dort Informatik studiert, spaeter
nach Hawaii geheiratet, dort
Computergrafik
gelernt, aber kein Job.
Montag, 19.04.: Eine ueble Nacht
Katastrophal geschlafen, nachts
ein
Raucher auf dem Klo, eh' schon dicke
Luft im Zimmer, dann noch Fenster
zugemacht. Uebel.
Bike aufbauen. Umziehen in
2-Mann-Zimmer,
drei Kreuze. Bike-Shop,
Ersatzschlauch + Planung
Redwood-Tour.
Helmpflicht zum Glueck nur bis
18 Jahre. Food + China-Essen vom
Subway.
Tierisch heiss. Pier 1, Fahrplan
Larkspur.
Gute Verbindung. Hostel, Essen,
noch etwas rumlaufen. Muede von
letzter
Nacht. Noch 30 min
am praktischen Surfautomaten.
Dienstag, 20.04.: Konsumwahn
8.00 raus, dickes Fruehstueck.
Mit
den Bikes in die BART nach Berkeley.
Outdoor-Outlet-Shopping bis 21.00
Uhr, dann Rausschmiss bei REI.
Geniale Micro-Taschenlampe ist das
Shopping-Highlight.
Bio-Food-Supermarkt, Vorraete
auffuellen.
Pakistani-Essen mit original
pakistanischer Birthday-Party. Der
Wirt findet die Amis egoistisch
und unsozial. 0.29 Uhr, letzte
S-Bahn
weg. Boxer regt sich fuerchterlich
auf, dass wir 25$ fuer das Taxi
zahlen
muessen, will lieber ueber den
Freeway biken, kann ihn gerade noch
abhalten.
Taxifahrer ist ein freundlicher
Inder,
schafft uns mit seinem Kombi
rueber nach Downtown. Boxer muss
noch
seine Einkaeufe besichtigen,
2.15 ist endlich Ruhe.
Mittwoch, 21.04.: Bei den Redwoods
8.30 raus, 10.45 Larkspur Ferry.
Klasse
Wetter. Einsamer Ritt durch
die Berge und Redwood-bestandene
Watersheds.
Spaeter viele MTBler,
einer mit meinem Proflex 857 !
Herrliche
Farben unter stahlblauem
Himmel. Teils noch schoener Urwald,
diverse private property.
Dann Muir Woods Monument. Schoene
Redwood-Groves; unerwartet
schlanke Baeume aber gigantisch hoch
und sehr gerade. Leider eine
Stunde zu spaet zum Fotografieren.
Runter zur Kueste, dunkel ab
Sausalito.
Radweg zur Golden Gate,
Tunnel waere mit Bike-Lane gewesen!
Radwegfuehrung im Dunkel schwer
zu finden, lande auf Baustelle
unterhalb
der Bruecke.
Unangenehme Fahrt, saukalt nur mit
Sandalen, heftige Knieprobleme.
Boxer setzt sich ab. Starker Verkehr
ab Golden Gate. Videoueberwachte
Fussgaengersperre, ab 21.00 keine
Fussgaenger auf der Bruecke erlaubt.
2 dunkle Gestalten verstecken sich
hinter Pfeiler. 22.30 reichlich
geschafft im Hostel.
Donnerstag, 22.4: Chinatown
8.30 raus, ausgiebig Fruehstueck.
Boxer
wartet 1 Stunde zwischen
Pennern am GPO auf sein Paket aus
Escalante. Zieht dann wieder los
nach Berkeley zum Einkaufen.
Ich wandere Richtung Chinatown.
Vorher
noch ins North Face Outlet.
Kaufe riesige Reisetasche fuer
Gepaeck-Ruecktransport,
da mein Plastik-
beutel hin ist. Sonne sticht
barbarisch.
Ten Ren Tea Shop, ein Typ
empfiehlt mir Pouchong-Tee fuer 25$
das Pfund / 3rd Grade, meint das
Aroma kommt aus der Nase wieder
raus,
so gut ist er. Verkoste 3 Sorten,
Verkaeuferin raet vom 2rd Grade ab,
zu bitter. Kaufe je 100 Gramm
1st/3rd Grade. Fuer Rueckflug noch
den SPIEGEL + das BICYCLING
MAGAZINE im Pressecaffee, dazu
mittelmaessiger
Espresso.
Viertel Vier im Hostel, Rad verpacken + essen incl. guter
kalifornischer Rotwein. Halb fuenf
fertig.
Boxer back vom
Outdoor-Klamotten-Shopping.
Schwatz mit Australier aus
Nachbarzimmer, will Amerika in 6
Monaten
von West nach Ost durchqueren,
wartet noch auf das Paket mit seinen
Ortlieb-Taschen. Noch einen
Espresso bei der Mexikanerin, Boxer
packt weiter, ich ziehe wieder los.
Durch das Schwarzenghetto, fotogene
Szenerie, halte mich aber zurueck.
Super-billige Chinesen, teuerstes
Gericht 2,90 $.
Chinatown-Elektronikmarkt; da ich
nichts kaufen will, bekomme ich
hinten an der Bar einen Tequila und
eine Chinesin im guenstigen Dopelpack
angeboten.
Brot ist alle. Klasse Bio-Roggenbrot
im Cala-Supermarkt, waere selbst
in Deutschland konkurrenzfaehig.
20.30
wieder im Hostel.
Boxer packt noch ... Meine grossen
Plastiktueten hat er gleich mit
verpackt.
5.00 geht erstes Shuttle, muessen
aber
2h vor Abflug da sein, wird
bei 1h Fahrt / 7.50 Uhr Abflug
knapp,
reserviere trotzdem, ist ja
eigentlich nur ein Inlandsflug bis
Philadelphia.
Flug-Verpflegung zurechtmachen,
letzte
Notizen + letztes Weinchen
im Aufenthaltsraum, Boxer unterhaelt
derweil die Leute.
Dicke Luft in unserem Zimmer,
tagelange
Hitze + 4 Stunden Boxer-Maloche
bei geschlossener Tuer ...
Das Ami-Mini-Fenster bringt nicht
viel, schon ein Bettlaken ist zum
Zudecken zu warm auf der
(Gummi-)Matratze.
Schlafe trotzdem irgendwie ein.
Freitag, 23.4.: Blitz im Triebwerk
4.15 raus, schweissgebadet, kaum
geschlafen,
trotzdem gut drauf.
5.00 Taxi, Boxer schafft es in
letzter
Sekunde, nachdem er gestern
geputscht hat, dass ich so frueh
aufstehen
will ...
5.40 schon am Airport ! Strassen
waren
ziemlich leer. Counter sind
alle noch geschlossen. Gegen 6.30
bewegt sich langsam was, genuegend
Zeit zum Fruehstuecken.
Boxer soll fuer sein Bike extra
zahlen,
das schlampig verpackte Rad und
der vergammelte Plastikbeutel sind
wohl unangenehm aufgefallen.
Da ich aber nichts extra zahlen muss
("like a suitcase" meint mein
Service-Typ), bleibt auch Boxer
verschont.
Unwetter ueber Philadelphia, 30 min
Warteschleife. Sitze am Fenster. Direkt
vor mir schlaegt ein Blitz mit
grellem
Feuerstrahl ins Triebwerk ein, ich sehe
mein letztes Stuendlein. Zum Glueck
nichts passiert, aber der Schreck sitzt.
Vorzüglicher Espresso an
einer Espressobar an der Terminal-Kreuzung.
Am Gateway nach Muenchen kommt mir
ploetzlich Joe entgegen, welch ein
Zufall. War eine Woche auf
Heimaturlaub.