Lykien  Oktober 2022



  Von Fethiye bis Antalya


Patara

Strand von Patara


Sa, 08.10.

08:25 mit U3 zum Marienplatz, nur die S1 + der Bus fahren zum Flughafen. S1 hat lt. Anzeige eine Störung mit SEV zw. Neufahrn und Freising, fährt aber durch. Schwatz mit Missionars-Pärchen auf Hochzeitsreise, sie Mexikanerin, er aus Oregon. Müssen die nächsten zwei Jahre ohne Auslandsreise in den USA bleiben, damit sie die Greencard bekommen kann. Draussen zieht die grandios gefärbte Laubwaldlandschaft vorbei.

Bordkarten aus dünnem Papier von Pegasus, die beiden Flüge nach Istanbul und Antalya sind auf einer einzigen Bordkarte. Mühsamer Klopapiereinsatz zur Fettentfernung von der Hose am Flughafen, keine Ahnung wo eingefangen.

12:35 pünktlich Abflug, dicke Wolken, gelegentlich fliegen wir über den Wolken mit weitem Blick auf den aus den Wolken ragenden schneebedeckten Alpenhauptkamm. Neben uns ein Türke, geboren in Deutschland, verheiratet mit einer Türkin, ebenfalls geboren in Deutschland. 2 Kinder, die in der Türkei in die Schule gehen, weil es ihnen da besser gefällt als in Deutschland. Die Frau lebt deshalb jetzt mit den Kindern in Bursa, er arbeitet in Augsburg.

10min verspätet in Istanbul, trübe, 19. Grad. Diverse Checks, erst Passkontrolle, raus in den öffentlichen Teil des Flughafens, dann wieder die volle Dröhnung mit Sicherheitscheck zu den Inlandsabflügen und langer Weg zum Gate.  Pünktlich 16:45 Start nach Dalaman.

Wieder dicke Wolken, reißen erst kurz vor der Küste bei Dalyan wieder auf. Prächtiger Sonnenuntergangsblick mit Vollmond  auf Rhodos, den Fluss, die malerisch zerklüftete berige Küste und Dalyan. Pünktlich in Dalaman, Bus nach Fethiye wartet schon. 10 min später Abfahrt, es geht durch das in schöner Felsenkessel-Lage gelegene Hafenstädtchen Göcek. Bus hält an der Hauptstrasse in Fethiye immer wieder mal, 20:20 am Busbahnhof. 15cmin zur Herberge, der freundliche Chef der „Özgür City Residence“ wartet schon. Wir haben das ganze Dachgeschoss. Party an der Küste, Felsengrab-Blick vom Balkon.

So, 09.10.

Pünktlich um 6 Uhr weckt uns ein gemeinsames Konzert von Moschee und Nachbars Hund. Kaffee auf dem Balkon mit Blick über die Dächer von Fethiye auf die 2000er im Hinterland. Spaziergang zur Neustadt-Fussgängerzone, Frühstück. Die Uferpromenade entlang, entscheiden uns adhoc für eine 12-Insel-Rundfahrt, alle 4 Boote starten 10:30, es ist 10 Uhr. Gleiche Tour wie auf den Monat genau vor 20 Jahren! Damals mit einem Rudel Neckermänner, heute mit ein paar lustigen Türken, insgesamt sind wir gerademal 14  Leute auf dem großen Schiff. Beim ersten Inselstopp baden zwei Türkinnen in voller Montur, hinterher wird nicht umgezogen sondern am windigen Oberdeck auf den Matratzen hingelegt, eine im Halbschatten. Teatime an Bord. 

Zur Paradiesinsel, nächster Landgang + reichhaltiges Dinner umgeben von idyllischer Inselwelt mit prächtigem Panoramablick. Viele Yachten. Rüber zur Göcek-Insel mit Blick auf den Felsenkessel von Göcek. Kleine Spazier-Runde um die Lagune. Eine Türkin lebt seit 10 Jahren hier, sagt dass unser Schiff „Kapitan2“ das Beste ist, hat auch nicht soviel Halligalli wie die anderen Boote.

Ein Deutschtürke aus Frankfurt, unterwegs mit Sohn und Mutter, empfiehlt die Bootstour von Göcek aus, er meint da ist die Landschaft und das Wasser schöner und es gibt auch besseres Essen bei „Akdeniz F Bootstour Göcek“ Tel. 90 5322636488. Ist nur ausserhalb der Saison schwer, weil die Boote nicht mehr voll werden. Göcek lässt die Fethiye Boote nicht mehr so weit wie früher, z.B. nicht mehr in die Kleopatra Bucht. Empfiehlt auch Paragliding vom Baba Dagi als sehr grandios. Weiter mit schönem Baba Dagi Blick zum letzten Stop Red Island. 

Abendrunde durch die beiden Fussgängerzonen Altstadt/Basar unter der Panoramafestung und die Neustadt-FGZ direkt am Hafen. Geld wechseln, Vodafone SIM mit 20Gb kaufen.  Ein prächtiger Vollmond geht auf. In die Herberge, Planung für morgen nicht so einfach, Angelas Knie macht noch Ärger. Entscheidung für Ölüdeniz. Zimmer buchen mit Opera.

Mo, 10.10.

Punkt 6 Uhr wecken vom Prediger. Halb acht raus. Morgenkaffee und Frühstück. Dolmus zum Teleferik, müssen nach Ticketkauf alle Lebensmittel in die (immerhin kostenlose) Aufbewahrung geben. Erste Etappe mit Kabinenlift zur Mittelstation auf 1200m. Heftige landschaftliche Verwüstungen durch den Liftbau. Grandioser Blick auf Lagune und Taurusberge. Niemand darf an der Mittelstation aussteigen.

Weiter über schönen alten  Zedernwald, schwer von Liftbautrassen geschädigt. Der ehemalige Wanderpfad ist unter den Baupisten für Liftmasten und Stromtrassen begraben. Auf 1700m neben der Gaststaette umsteigen in den ersten Sessellift. Zwei grosse gepflasterte Paraglider-Startbahnen. Oben noch eine Gaststaette mit Startbahn. Der zweite Sessellift ist außer Betrieb, die Gondeln abmontiert. Marschieren die Strasse hoch zum komplett zubetonierten Gipfel. Ein Paraglider Bus nach dem anderen düsen hoch und runter. Ein Wachmann an der Startbahn. Sogar an eine Toilette ist gedacht, aus dem Hahn kommt klares frisches. Bergwasser.

Prächtiger 360 Grad Blick. Eine neue Urlauberanlage ca. 1000hm oberhalb vom Schmetterlingscanyon am oberen Schluchtteil Richtung Baba Dagi. Man kann auch das George House an seinem Seitencanyon erkennen. Moderater Wolkennebel-Aufzug von der Meeres-Seite, wir steigen ab bis zur 1700m Station mit schönem Blick auf Zedernwälder und darüber eine bunte Herbstlaubzone, dahinter die Lagune und die Taurusberge.

Fahren wieder runter, holen das Essen ab und nehmen das nächste Dolmus (5min Takt!) runter zum Ölüdeniz Beach. Wandern hoch zur „Sunmed Lodge“, einer sympathischen Ansammlung von Bungalows um einen schönen Garten mit super Blick auf die Baba Dagi Hänge.  Dazu eine gut ausgerüstete Gemeinschaftsküche und weit entfernt vom Halligalli der Beachzone. Zwei gemütliche Typen sitzen teetrinkend vor dem Fernseher im Garten und managen die Anlage. Die Klimaanlagen der grossen Nachbarhotels röhren wie Flugzeugturbinen . Einchecken, runter zum Beach. Boot zur Schmetterlingsbucht für morgen klären. Busse nach Kabak aller 30min direkt unten vom Beach über die Küstenstrasse. Fast nur Russen und Engländer hier.

Der Himmel ist voll mit Paraglidern, alle landen direkt auf der strassenbreiten Uferpromenade, die Masten der Strassenbeleuchtung liegen gekippt im Sand und werden erst kurz vor Sonnenuntergang aufgestellt. Perfekter Sonnenuntergang an der Südseite vom Beach. Die Nachmittags-Wolken am Baba Dagi Gipfel haben sich erst kurz vor Sonnenuntergang aufgelöst. Dann die Haupt-Shoppingmeile (FGZ) aufwärts, in die Herberge. Notizen vor dem Bungalow, Essen. 20:45 beginnt im Hotel nebenan ein Konzert. Dann ein Stück weiter noch ein zweites Konzert. Voll der Rummel. 23:15 ist wieder Ruhe.

Di, 11.10.

Der Samowar läuft schon, Tee und Morgenkaffee im vorderen Garten, eine Russin ist schon am Brutzeln. Frühstück, Leckerlies kaufen, zum Butterfly Boot. Schon ziemlich heiß am Morgen. Halbe Stunde vor Abfahrt Ticket fürs Boot am Beach, das Boot ist schon gut beladen mit Gemüsebergen. Vorbei an der ersten wilden Schlucht, unten das Kidrak-Ressort, darüber die wilden Steilabstürze des Baba Dagi, Blick bis hoch zur Gipfelfahne.

Dann die grandiose Einfahrt in die Schmetterlingsschlucht, wir werden mit wummernden Bässen vom DJ des Camps begruesst.  Spazieren durch die Bungalow- und Campinganlage der Kooperative, dann aufwärts durch den schönen Canyon bis zum ersten Wasserfall. Rückfahrt 15 Uhr scheitert an Motorproblem. Wir schaffen es zurück in den Hafen und steigen vom Shuttle um auf eins der großen Schiffe mit Bar, Matratzen und Bässen auf dem Oberdeck. 15:30 Start, Highlight der Rückfahrt ist wieder die Kidrak-Schlucht.

Dann zu Fuß eine Runde um die Lagune. Am Ende der Lagune hängt ein Gleitschirmflieger gegenüber in den Kiefern der Steilwand und wartet auf seine Retter. Schöner Blick über das Feuchtbiotop auf die Hinterlandberge. Pause am grossen Strand. Heute kein Sonnenuntergang wegen Dunst am Horizont. Kein Konzert in der Nachbaranlage, sogar die Klimaanlage läuft nur mit halber Lautstärke. Planungs-Recherche über George House ergibt bei Google „Permanently Closed“. Welch ein Verlust. Entscheidung für Weiterfahrt nach Patara. Unterkunft klären.

Mi, 12.10.

Ausgiebig Morgenkaffe und Teatime im Vordergarten. Plaudern mit einer Engländerin, flüchtet heute vor dem Lärm in Ölüdeniz nach Cirali. Hat gestern auf einer Bootstour einen  Lift mit einer anderen Frau organisiert, die auch nach Cirali fährt. Letzter Spaziergang durch den Ort zum Dolmus-Stand am Beach. Abfahrt 5min später. 20min später Abfahrt mit Kas-Bus zur Abfahrt nach Gelemis/Patara. Warten am Abzweig nicht aufs nächste Dolmus, laufen auf der alten Strasse nach Gelemis. Unterwegs reiche Beute an Weintrauben, Granatäpfeln, Feigen, Brombeeren. Ein Bau-Tumor frisst sich durch die Hänge um das Dorf.

Eine neue Strassentrasse und eine gewaltige neue Einheitsbungalow-Siedlung weithin leuchtend in den Westhang gefräst, alles nicht fertiggestellt. Die Zeiten der freundlichen kleinen Siedlung von 2002 sind vorbei. Hoch zur Beyoglu Pension, unser luftiges und hoffentlich mückenabschreckendes Zimmer im windigen Obergeschoss beziehen. Teatime im schattigen Garten bei der Wirtsfamilie.

Alter OSM-Pfad hoch zum Lykischen Weg erweist sich als zunehmend unpassierbar, wir landen im Dornengestruepp und finden nur mühsam wieder raus. Drehen dann eine Runde in Gegenrichtung mit schönem Ausblick über die Sümpfe und Ruinen bis zum Meer. Über die oben zugebaute alte Treppe runter ins Dorf, kaum Touris, nichts los in den Gaststätten. Treppe wieder hoch, ganz oben beim Vorbeiquetschen an der Mauer reisst eine Dornenranke  ein Triangel in die Hose. Perfektes Sonnenuntergangs-Orange vom Balkon.

Do, 13.10.

Morgendliches Mücken jagen. Ausgiebiges Herbergsfrühstück. Start über den Panoramaweg am Osthang Richtung Ruinengelände. Schleife durch das erste Areal, weiter zur Arena und zum Aussichtsberg. Vor zum Beach, türkischer Mokka. Den Beach entlang, dann hoch zu den eindrucksvollen Riesendünen. Oben entlang bis zur letzten und höchsten Düne. Die zweithöchste ist vom Parkplatz zugänglich, da versammeln sich die Massen für den Sonnenuntergang. Ein Gleitschirmflieger macht erste Flugübungen zwischen den Dünen. Wieder vor zum Beach und zurück am Strand bis zum OSM Pfad Richtung Leuchtturm. Super Sonnenuntergang von einer kleinen Düne. Vor zur Leuchtturm-Großbaustelle. Weiter auf Feldweg an der wilden Westseite des Sumpfgebiets. Einige alte Gemäuer, die hier in der wilden Umgebung viel besser zur Wirkung kommen als auf der anderen Seite. An der Gabelung auf den Pfad, das war ein Fehler in der Dämmerung. Der Pfad wird später zum gerölligen Kraxelpfad, heikel mit Handy als Beleuchtung, es ist schon dunkel. Zurueck zum Feldweg, 19:45 im Zentrum. Noch ein Triangel mehr am rechten Hosenbein. Zimmer besorgen für Kas. Immens viele Bachstelzen hier in der Gegend.

Fr, 14.10.

Schwere Beine von der Sand-Tour. Gutes Herbergsfrühstück im Garten. Runter zum Dolmusstand. Dünnschiss, der Campingplatz rettet mich. Dolmus kommt nicht. Ein Schweizer Pärchen will zum Wandern nach Gömbe, nimmt uns mit bis Kas. Wandern am Yachthafen entlang zum Markt, dann noch 200m zur Sentosa Pension. Freundlicher Empfang mit Tee und Nestle auf der grandiosen Panorama-Terrasse. 30min Teatime bis das Zimmer fertig ist. Schönes 3-Bett Panoramazimmer Nr. 5 mit grossem Balkon und erstklasssiger Sicht über Stadt, Felswand und Meer.

Augustäpfel kaufen auf dem Freitagsmarkt. Die grosse Promenier- und Geschäftsstrasse runter zum Hauptplatz und zum Hafen. Sympathische Atmosphäre. Den Hafen entlang und den Lykischen Weg hoch zum Aussichtspunkt am Pass über dem Heliport. Schöner Abendblick Richtung Liman Agzi Beach. Runter zum Heliport Park mit prächtigem Blick in alle Richtungen. Eine russische Yogagruppe mit ihren Matten auf dem Helipad beim Sonnenuntergangsyoga. Wie in Fethyie und Ölüdeniz klare Russendominanz bei den Touristen. In die kleine freundliche Altstadt, dann Einkaufen beim Migros. Das beste Brot bislang. Essen auf dem Balkon über den Lichtern der Stadt.

Sa, 15.10.

Frühstück von 8-10:30. Ruhetag, Wetterbericht sagt Regentag voraus. Hoch auf den Aussichtshügel zwischen unserer Pension und dem Amphitheater. Ist in OSM als Camp eingezeichnet, tatsächlich steht oben auf dem Plateau ein Zelt neben einer Lagerfeuerstelle, drinnen schläft noch jemand. Leichter Regenschauer, bald wieder vorbei. Übers Amphitheater runter zum Hafen, leckerer Cappucino im Gemeinde-Teegarten mit den grünen Stühlen, fast nur Einheimische hier.

Runde durch die Altstadt, Döner, dann die Steilstrasse hoch zum Aussichtshügel über der Stadt. Runter dann den Lykischen Weg. Glück mit dem Wetter. Verheerende Wetterprognose für Morgen Richtung Olympus/Cirali, verlängern unser Zimmer um einen Tag. Gegen 19 Uhr beginnt ein Gewittersturm, der die halbe Nacht anhält. Das Haus macht wilde Geräusche, der Sturm drückt Nachts neben mir ein Fenster auf, ich wache im Regen auf.

So, 16.10.

Terrassen-Frühstück ohne Sonne, dafür mit Sturm. Runde bis zum Heliport-Beach, die Sonne kommt raus und bleibt. Rings um Kas regnet es, bis rüber nach Antalya. Perfekt. Herberge im Zentrum von Cirali klären. Am späten Nachmittag eine Stunde leichter Regen. Beim Migros noch ein gutes Brot besorgen. Abendlicher Abschiedsrundgang durch die Altstadt.  Auf der Terrasse über unserem Zimmer gibt der Chef der Herberge eine Familienfeier. Life Konzert im Ekici Hotel. Blitze Richtung Olymp.

Mo, 17.10.

Kristallklarer Morgen. Packen, Frühstück, bar in Euro zahlen, Lesegerät ist kaputt. Zum Busbahnhof, 20min später Start. Nach einigen Kilometern oben auf dem Plateau der menschenleere riesige offizielle Busbahnhof von Kas. Durch macchiabewachsenes Hinterland und auf frisch gefräster Strasse die oft siedlungsfreie Küste entlang, die kleinen Buchten wie üblich mehr oder weniger von Strassenbau-Abraum zugeschüttet. 10min Stop in Finike. Der Himmel zieht komplett zu. Etwas Regen immer wieder mal. Ab Kumluca dann der wildeste Teil der Strecke. Rustikaler Mini-Busbahnhof am Abzweig nach Olympus, 500m weiter ein noch kleinerer und wilderer Busstop mit zeltmäßig überdachter Sessel- und Sofa-Sitzecke, Wasserhahn und Klo und Blick auf die Steilhänge des Olympus.

Schwatz mit Bernhard aus Bayern, erzählt von den Sturzfluten 2009 und den im Olympus-Flussbett geparkten Autos, die von den Regenfluten ins Meer umgeparkt wurden. Jede Stunde geht ein Dolmus runter nach Cirali, muessen 20min warten. Unten fährt das Dolmus die gesamte Küste ab. Steigen direkt vor dem „Kervan Pansiyon and Camping“ aus, liegt ca. 100m zurückversetzt von der Strasse. Geräumiger und sehr ruhig gelegener Bungalow, in sattes Grün eingebettet. Der beste Supermarkt des Tals ist 5min vom Bungalow. Den Beach entlang vor zur Olympus-Bucht, treffen Bernhard wieder. Bernhard beklagt sich über den mit der Russendominanz einhergehenden Niedergang der Besuchervielfalt hier, er ist seit 30 Jahren mindestens 1x pro Jahr hier. Rimgsum voll die Korsika-Porto Landschaft, über allem thront der Olymp. Weiter Richtung Olympos,  retten uns vor einem Schauer in die letzte Gaststaette, türkischer Kaffee.

An den Ruinen ist jetzt auch von Olympus-Seite ein Kassenhaus, hat 17:30 schon zu. Einmal durch das schöne Tal vor bis zur Kasse auf der anderen Seite, da zieht sich jetzt ein Zaun quer durchs ganze Tal. Drehkreuze am Eingang.
Zurück nach Cirali, links ein OSM-Pfad den Hang hoch zu einem Aussichtspunkt im Ruinengelände. Am Eingang von Cirali stehen jetzt an der „Garden Camping und Pansiyon“ vor der Brücke 7 bunte Geldautomaten nebeneinander.  In den letzten 20 Jahren sind hier allerhand Gaststätten und kleine Geschäfte entstanden, Thailand Beach Atmosphäre.  Treffen Bernhard wieder. Marsch bis in unsere entlegene Ecke, Wäsche waschen.

Di, 18.10.

Nachts zum ersten Mal auf der Tour schön ruhig. Frühstück lässt auf sich warten, 8:15 kreuzt der erste Angestellte auf und macht das Buffet fertig, aber ohne Brot. 8:45 schwingt sich der Chef aufs Fahrrad und besorgt zwei Ekmeks. 9:15 kommt das Morgen-Omelett.

Laufen dann den Felsenpfad Richtung Kemer. Oben hinter dem ersten Pass ein schönes Panorama über die blauen Buchten und die roten Felsen auf den weiß leuchtenden Marmor des Tahtali Dag. Weiter bis zur ersten Badebucht, dahinter eine wilde Schlucht mit Wasserstelle und jungen Russen die hier dauercampen. Wilde Tischtennisplatte, zwei Bambusrohrgestell-Boote mit Plastikfolienbespannung. Eine grosse russische Wandergruppe macht Picknick im Schatten der Bucht. Vom Rückweg am Pass Abstecher auf den Camp Site Nordgrat mit beidseitig schönen Ausblicken und einer erstklassigen Campfläche ca. in der Mitte des Grats. Abstieg und weiter auf den alten Pfad Richtung Ortsmitte. Der endet nach 100m an einem hohen Metallgitter und einem freilaufenden Wachhund. Die OSM kann mit der Entwicklung des Orts nicht mithalten.

Espresso im nächsten Cafe, der Kellner spricht perfekt russisch. In die Herberge, fragen nach der Uhrzeit für den Start des Frühstücks morgen . 8 Uhr wird versprochen. Auf der Terrasse eine Herberge für Kemer besorgen, ein Huhn und ein Küken schauen zu.

Mi, 19.10.

Die gestern Abend gewaschene Hose ist noch nicht trocken. Bedeckter Himmel. Frühstück startet tatsächlich um 8. Machen dann noch einen Spaziergang durchs Dorf bis vor zum Fluss. Nehmen einen Privatlift bis Kemer. Raus am Hwy, spazieren ins Zentrum zum Wassermann-Hotel neben der Fussgängerzone. Können schon einchecken, es sind genügend Zimmer frei. Der Rezeptionist überredet uns ohne Gegenwehr zum Abendessen gegen einen kleinen Aufpreis. Schöner Blick vom Balkon über den Pool und die weissen Häuser auf die wilden Kalkberge.

Durch die FGZ und den Park zum Mc Cafe. Guter Cappucino auf der Aussichtsterrasse. Zur Seabus-Haltestelle, gibt es seit Corona nicht mehr. Kommt auch nicht wieder, die Politik will nicht, sagt ein Jachthafen-Mitarbeiter. Die Sonne kommt immer wieder mal durch. Einmal um die Museumshalbinsel hin und zurück. Schwatz mit einer deutschen Familie die hier an der Suedkueste eine Wohnung kaufen wollen, ohne gross Ahnung von der Türkei zu haben.

Dann den Kommerz-Beach entlang bis zum Kanal, zurueck durch den Park zum McDonald. Weiter den Bergblick-Pfad am Beach entlang bis zum Kugulu-Park. 90% Russen überall. Hoch zum Migros am gruenen Kanal entlang. Zurueck vorbei an einem Katzenpark mit Hundeverbot und einem Katzenhof mit Katzenfuetterung, ca. 20 Katzen, jede mit eigener Schuessel. In die Herberge. Dann ein reichhaltiges Essen. Danach zur Verdauung durch die FGZ. 2x pro Tag Shuttle von den Hotels zum Lift, 35$ inkl. Liftticket. Genau 1,5h darf/muss man oben bleiben. Piste für Motocross und MTB bis auf den Gipfel.

Do, 20.10.

7:30 Nescafe illegal vom Frühstückstresen, 8:00 Fruehstueck, 9 Uhr Start zum Calistepe bei wolkenlosem Himmel. Elijah Hotel und umliegende Hotels am Waldrand perfekt ruhig gelegen. Wanderwege-Zerstörung durch Motocross-Fahrer. Flatterbänder „Sea to Sky – Husquarna Motor Bikes“ an den Bäumen. Oben alles beim Alten, Sofa, Tee und Kaffee. Der Wächter ist heute da und plaudert mit einer Russin auf türkisch und russisch. Sonst noch leer am Gipfel. Der Wächter schenkt uns zwei Granatäpfel und meint, er hört die Motorradfahrer. Wir starten den Abstieg. 20 min später rasen in endloser Folge  Motocrosser von hinten auf uns zu. Eine gruslige Orgie aus Lärm und Gestank. Kreuzgefährlich auf dem schmalen Pfad. Retten uns erst auf eine Freiflaeche, einige Russen folgen uns. Wir steigen dann 80Hm dem Motocross Assipack entgegen und dann auf einem unzerstörten Weg hinten nach Giris ab. Trampen mit einem freundlichen Türken aus Antalya zurueck nach Kemer. Über den Bergblick-Küstenweg zum grossen Kaffee am Beach, Cappucino. Unterkunftssuche für Sa/So Antalya erfolglos. 19 Uhr Essen.

Fr, 21.10.

Verlängern das Wassermann Hotel um einen Tag mit Booking-Vermeidungsdiscount. Essen, Cappucino am Yachthafen, Unterkunft Antalya Sa/So ist schnell gefunden, Life Hotel gibt’s nicht mehr über Booking.

Tour zu den niedrigeren westlichen Aussichtpunkten am Callistepe, können vom Blick her locker mit dem Hauptberg mithalten. Einige Russen sind noch unterwegs hier. Internet: Der Motocross gestern war Teil einer jährlichen 4tägigen Veranstaltung, die es seit 8 Tagen gibt: Beachrennen, Forstrennen am Callistepe, Skyrace,  Bergrennen auf den Tahtali Dag.

Am Kanal entlang, dem improvisierten Schild folgend um den Zaun des Club Med, der ziemlich geschlossen und auch runtergekommen aussieht. Wachleute gibt es noch. Den Beach entlang bis zur grossen Felsengruppe, die Landspitze liegt dahinter, hinter einem weiteren Zaun, der von einem Wachmann im Sessel bewacht wird. Dahinter in der Bucht ankern Jachten. Eine fette Regenwolke um den Tahtali Dag, sendet ab und an ein paar Tropfen bis zum sonnigen Beach.  Antalya und sogar die Berge dahinter sind heute glasklar zu sehen. 

Fette ukrainische SUV an jeder Strassenecke, von den Russen sieht man nur Schrottkarren. 16 Uhr vergroessert sich die Olympuswolke bis Kemer und wird in den Bergen zum Gewitter. Einige Regentropfen fallen. Nur um den Olympus so ein Wetter, überall sonst blauer Himmel. Mords-Abendessen in der Herberge. Ein Konzert sendet am späten Abend seine Bässe quer durch die Nachbarschaft.  

Sa, 22.10.

Kristallklarer Morgen. Essen, zum Bus, 10 min später Start nach Antalya. Fahrt vorbei an grandioser und immer noch kristallklarer Bergszenerie bis Antalya. Aussteigen am Riesenrad, weiter durch die Parks entlang der Panoramacafes am Hochufer. Espresso. Durch das Hafenviertel zum Karalioglu-Park.  Die Teegärten in der hinteren Hälfte des Parks werden gerade abgerissen. Mopeds röhren durch den Park. Weiter in die Herberge hinterm Park, in das Park Boutique Hotel Rooms & Apart. Ringsum gruppieren sich noch mehr Hotels um die durch Poller eingerichtete Sackgasse. Das Kulturzentrum mitsamt meinem Lieblingscafe ist gleich um die Ecke, aber gerade umzäunte Baustelle. Einchecken, zurück in die Altstadt durch den Park bei schöner Sicht auf die Felsenberge auf der anderen Seite der Bucht von Antalya. Tee trinken am Eingang der Altstadt.

Spazieren zum Hadrianstor. Russen/Ukrainer dominieren auch hier in Antalia. Durch die Neustadt FGZ zum Ismetpasa Antray Stop. Auf dem Weg einen türkischen Kaffee in einer Teezone in einer Nebengasse. Handgreiflicher Streit an einem Tisch, einer zieht den Colt aus der Hintertasche und sorgt so für Deeskalation. Eine „Limited Antalyacard“ kaufen, für 2 Leute und 2 Fahrten 20,50 Lira. Ein Kontrolleur sagt es uns. Ein deutsch-türkisches Schlitzohr erzählt uns mitleidige Räuberpistolen, um ein paar Euro zu ergaunern.

Noch eine Runde durch Alt- und Neustadt, essen, Retour in die Herberge. Die extra nach ruhiger Lage ausgesuchte Herberge ist alles, nur nicht ruhig gelegen. Dazu ist unser Zimmer neben  Rezeption und Selbstkochküche gelegen und im Souterrain, neben der Strasse, wo ständig Autos ein- und ausparken und Mopeds durch die Poller röhren. Dazu lautstark dauertelefonierende Russen und ein Konzert ganz in der Nähe. Der Rezeptionist durfte nach Ruecksprache mit dem Chef kein anderes Zimmer rausrücken.

So, 23.10.

5 Uhr raus, packen, Kaffee kochen. Hoch zur Ismetpasha Haltestelle, die letzten Nachtgestalten sind noch auf der Piste, meist Einheimische. 3 Stunden vor Abflug am Havalimani, viel zu frueh, es dauert noch fast eine Stunde, bis der Checkin losgeht. Kaum Russen und Ukrainer hier, sind vielleicht an Terminal 2. Pünktlicher Start um 10 mit klarer Bergsicht. Erst in der Landesmitte wird es wolkig.
Pünktliche Landung in München. Bus 54 ab Ostbahnhof zur Gerhardstraße. Längere Runde bei fahler, aber warmer Föhn-Sonne und immer noch buntem Herbstlaub durch den Flaucher.





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