Montblanc-Region  Juli 2022



  Eine abwechslungsreiche Runde mit Bahn und Rad durch Deutschland, die Schweiz und Frankreich


Montblanc

Montblanc-Massiv von Norden


Sa, 02.07.

Früh Zug nach Ulm, umsteigen nach Sigmaringen. Viele Störch hinter Munderkingen. Runde durch die Stadt und hoch zum Burgpanorama. Bombenwetter. Dann Start donauaufwärts. Malerisches, felsiges Mischwaldtal, kleine Ortschaften, Burgen, Schlösser, diverse Stadtfeste. Mittelalterfest in Beuron. Reichlich Höhenmeter. Viele Rotmilane. Campen in schöner Lage gut sichtgeschützt gleich hinterm Bahndamm. Letzter Zug gegen 22:30 Uhr.

So, 03.07.

Früh 9 Grad, Zelt innen und aussen klatschnass. Weiter donauaufwärts bis Immendingen. Wieder Dorffeste, Traktorparade in Möhringen. Störche und Reiher, sogar Feldlerchen. Wieder Bombenwetter. Zug von Immendingen bis Donaueschingen. Runde durch den schönen Schlosspark, Stadt eher langweilig. 12:48 mit der S10 bis Himmelreich. Rollen mit den Rädern runter nach Kirchzarten, Brotzeit auf dem freundlichen Marktplatz, Störche auf der Kirche, Storch-Webcam mit Monitor im Fenster der Touri-Info. Bis fast ins Stadtzentrum Reiher im Dreisamtal, Massenbaden über Kilometer. Zelt und Folie trocknen am Ufer. 29 Grad. Runter in die Herberge, 100m vom Fluss, direkt am Schlossberg. 30 Grad, Weinfest rings ums Münster. Runde durchs Zentrum. Leckeres Schokosahneeis bei Lazzarin am Rathausplatz.

Mo, 04.07.

Ausgiebig Frühstück in der Herberge. Gleich hinterm Haus durch schönen Wald hoch zum Schlossbergturm. Gibt es seit 2006, schwankende Metallkonstruktion, spendenfinanziert. Top Panorama über Freiburg und Umgebung.  Runter zur Schlossberg-Gaststätte, sehr schöner Blick aufs Zentrum von der Terrasse. Mit Tram und Bus zum Schauinsland Lift, Top Verbindung. 780Hm, oben durch den schönen alten Wald zum Aussichtsturm mit weitem Blick übers Land. Wieder runter, Cappucino in der Altstadt. Runde an Ritas Wohnung vorbei durch den wilden alten Friefhof und den gut besuchten Stadtpark. Strassenbahn Rundfahrt bis raus nach Vauban. Neuer Lift und Schneekanonen plus grosses Speicherbecken geplant auf dem Feldberg. Einwohner beschweren sich über extremen Party Dauerlärm am Seepark, die Stadt lässt wie in München die Einwohner hängen und macht einen auf Kommunikationsverbesserung...

Di, 05.07.

Frühstück in der Herbergsküche, Entscheidung für die Schweiz. Zug nach Basel Bad, dann quer durch die imposante Stadt, Brotzeit oben in idyllischer Lage. Allnet Flat + 10Gb für 35 Euro. Weiter auf Highway Radweg 23 Richtung Delemonte, später dann auf eigener Spur durch das Kalkfelsental, eine wildere Version des oberen Donautals. Perfektes Wetter. Kurz vor Delemonte schöner Feldrand-Platz.

Mi, 06.07.

Runde durch die schöne Altstadt von Delemonte. Zug bis Biel durch den Gebirgstunnel, sehr schönes Kalkfelsental mit ruhiger Strasse zwischen Delemonte und Moutier am Tunneleingang. In Biel gleich Start zum Seen-Idyll. Wasserkraftwerk Hagneck. Stadtjuwel Erlach am See Südende. Rumänische Architektur hier in der Region. Brot und Butter kaufen. Perfektes Wetter. Die Campings am See Südende sind alles rein private Bungalowsiedlungen. Fahren rüber zum Lac Neuchatel auf den TCS Camping Gampelen, vorher Anruf, ist offen und es gibt Platz. Entpuppt sich als einer der besten Campingplätze aller Zeiten, allseitig von Naturschutzgebiet umgeben, idyllischer Bootshafen, angenehm ruhig, weiter Bergblick bis ins Berner Oberland. Wir campen alleine auf einer idyllischen Wiese an einer kleinen Bucht mit 2 Bänken. Nachts keine Laternen auf dem gesamten Campingplatz, absolut perfekt.

Do. 07.07.

Ruhetag auf dem Campjuwel.

Fr. 08.07.

Auf schönen Wegen durch die NSG die Küste entlang. Dann oben lang bis Estavayer-Le-Lac. Sehr schöne Altstadt, Migros Einkauf. Kirchenpark mit Blick auf den türkis leuchtenden See und die Türme der Altstadt.. Perfektes Wetter.
Weiter durch die NSG bis Cheyres, hier laufen die Proben für ein 2 Tage Rockkonzert, Start heute, Sonderbusse gehen morgens 3 Uhr in die Kantonshauptstadt Freiburg. Wollen im Nachbarort auf den Camping, lassen es dann wegen der satten Bässe. Rollen dann noch bis zum vd8 Camping. Riesen Anlage, Handy Ladeverbot in den Sanitärräumen, bis 20:30 kann für einen Euro an der Rezeption geladen werden. Aufbau gut geschützt unter hohen Kiefern. Schöner Strand im Abendlicht. Die Bässe vom Konzert lassen sich mit Ohropax abschalten.

Sa, 09.07.

Weiter am See entlang, Stop am Pro Natura Beobachtungsturm. Rein nach Yverdon, durch den Küstenpark, dann ausgedehnter Markt in der Altstadt. Netter Camping am See, genug Platz für Radler auf der Campingwiese am Kanal. Das blanke Gegenstück zum vd8: Gemeinschaftszone mit Grill, 2 Mikrowellen, Esstische mit Stühlen, daneben Mehrfachsteckdosen. Selfpick-Gewürzbeet mit allen möglichen Gewürzen. Riesiger Gemeinschafts-Kühlschrank inkl. Gefrierfach.
Bauen Zelt auf, Einkauf beim Migros, Siesta, Runde durch die Altstadt.
Essen in der Gemeinschaftsecke, lesen. 22 Uhr startet das Open Air Kino für die Kinder. Auf der anderen Seeseite röhrt ein Konzert, Ohropax hilft nicht. Die Schweizer Bahn warnt vor Fahrradmitnahme morgen ab Lausanne Richtung Martigny / Vallorcine, wegen der Tour de France.

So, 10.07.

Zum Bahnhof, wie überall eine komfortable Rampe zum Bahnsteigwechsel, perfekt fürs Fahrrad. 8:28 Start nach Lausanne. Schon von der Bahn schöner Blick über Stadt, See und Berge bis zum Mont Blanc. In Lausanne hinten die Rampe runter und gerade den Berg runter an die Küste, die fast durchgängig aus Parks besteht. Hinter zum Camping, aufbauen auf der Campingwiese, mehrere Reiseradler. Eine Familie aus Wien baut gerade ab, haben eine Frau im Team, die aus Lausanne stammt. Kostenlosese Ticket für den ÖV in ganz Lausanne vom Campingplatz. Bus vor zum Hafen, ultrasteile Metro hoch ins Stadtzentrum. Durch die Stadt bergauf von Aussichtspunkt zu Aussichtspunkt, an der Ermitage läuft im Park schon ein  Ableger des 50ten Stadtfestivals.  Auf der Brücke vor der Kathedrale wird gerade die Tribüne der Tour de France abgebaut, die TDF hatte gestern hier in Lausanne ihr Etappenziel. Durch den Park hoch zum Aussichtsturm, bombastische Sicht in alle Richtungen. Weiter zum See und wieder runter zum Schloss. Festivalzone bis runter zur Kathedrale. Am Rathaus vorbei zum Esplanade Park, überwiegend von Afrikanern und Arabern frequentiert. Öffentliche Toiletten mit Loch zum Einwerfen benutzter Spritzen.
Metro zur Küste, die Promenade entlang bei grandiosem Bergblick über den See. Bus retour ins Camp. In der Dunkelheit dann Bongotrommelparty mit starker Qualmentwicklung ca. 20 m vom Zelt ausserhalb des Camps. Müssen das Zelt an eine ruhigere Stelle versetzen.

Mo, 11.07.

Heute morgen deutlich mehr Autobahnlärm als gestern am Sonntag. Anruf beim Mont Blanc Express, gibt keinen SEV nach Vallorcine, war ein Versehen der SBB. Glück gehabt. Start zum Bahnhof, Ticket nach Vallorcine. Spektakuläre Strecke am Genfer See entlang, Schiff oder Rad wären auch perfekt gewesen, zumindest bis Montreux. Umsteigen in den Montblanc Express in Martigny, gibt nur 5 Fahrradplätze in dem kleinen und gut gefüllten Zug. Imposante Streckenführung über die gesamte Strecke bis Vallorcine. Espresso und Eincremen am Wiesenkiosk, dann Start zum Montet-Pass, es rollt gut. Perfektes Wetter und kristallklare Luft. Autos kommen von vorn nur schwallweise. Grandioses Panorama am Pass, kleine Wanderrunde durchs Teichbiotop unterhalb vom Aiguille Rouge Infozentrum.
Dann eine phänomenale Panorama-Abfahrt bis Argentiere, Brot beim Bäcker, Lebensmittel im U-Markt, erster Campingplatz ist schräge Wiese. Rollen dann weiter bis Les Praz und bleiben auf dem freundlichen Mer de Glace Camping mit schönem Montblanc Blick. Gibt sogar eine Gemeinschaftshütte im Berghüttenstil mit jeder Menge Steckdosen für die Handies. Dazu ein Gratisticket  für Bus und Bahn im gesamten Chamonix Tal von Servoz bis Vallorcine. Eiskalter kanalisierter Gletscherfluss am Camp, schon weitab vom Fluss wird es unangenehm nasskalt. Zum Sonnenuntergang grandioses Alpenglühen um den Montblanc. Handy laden und lesen in der Hütte.

Di., 12.07.

Frühstück mit perfektem Bergblick. Camp war letzte Nacht vollbelegt. 9 Grad. Platz tauschen, von Sonnenplatz auf Baumschattenplatz, ein Reiseradler Pärchen reist gerade ab. Neben uns eine große spanische Bergsteigergruppe vom Bergclub Madrid.
Mit dem Rad runter nach Chamonix. Top Lage, die blendendweißen MB Gletscher liegenl direkt in der Sichtachse der FGZ. Arabische Strassenmusik. Viele Hubschraubereinsätze, schon gestern. Schon einige Leute mit geschienten Beinen. Ausgiebiger Rundgang durch die lebendige Stadt, es wimmelt nur so von Bergsteigern, überall Seile und Pickel, reichlich Reiseräder. Super Atmosphäre.
21:15 Uhr sensationelles und kristallklares Abendrot an den Felsen über dem Mer de Glace. Handy laden in der Hütte. Letztes WE war hier Kletter EM, übermorgen ist Nationalfeiertag. Aber die Geschäfte haben offen in Chamonix.

Mi, 13.07.

Die ganze Nacht Hubschrauber-Lärm. Heli-Station direkt hinterm Camp. 8:15 Lift hoch nach Flegere, nagelneue 8er Gondeln mit super Blick. Oben den Balcon Sud Panoramapfad bis rüber nach Planpraz. Durchgängig perfekte Sicht bei bestem Wetter. Gut besuchter Wanderweg. Planpraz, hier starten die Tandemfluege im 3 Minutentakt. Erbärmlicher Instant Espresso mit Top Blick im Liegesessel. Am Tunnel ein endloser LKW Stau. Die Hubschrauber röhren den ganzen Tag ohne Pause. Lift runter, unten 33 Grad.
Noch eine Runde mit dem Zug hoch nach Vallorcine und retour nach Les Praz, im schönsten Abendlicht. Uriger Camping Montet links und rechts der Schienen kurz vorm Montet Tunnel.

Do, 14.07.

Ruhige Nacht ohne Hubschrauber. Bus nach Le Houche, lohnt nicht. Bahn hoch nach Le Buet. Leckerer Espresso an der Wiesen-Bar. Aufstieg zur Cascade Berard und weiter zur Quelle, am Fluss das Naturreservat entlang. Total schöne Gegend, gesunder Lärchenmischwald statt absterbender Fichtenplantagen wie in Chamonix.
Zug nach Chamonix, Leckerlis beim Super U kaufen und am Brunnen neben dem Hotel de Chamonix vertilgen bei kristallklarer Sicht aufs Montblanc Massiv. Zug nach Les Praz, zum Camp, alle Steckdosen sind belegt, Camp ist voll, langes Wochenende. Bombastisches Alpenglühen über den Nadeln am Mer deGlace 21:00 - 21.20., sehr gut zu sehen von der Bank gegenüber vom Buffet.

Fr, 15.07.

Heisser Morgenkaffee am Camp Bufett, Handy laden, 8:30 los, 5 min später ist die Sonne über den Berg. Langer Zwischenanstieg Richtung Servoz. Eindrucksvolle provence-mäßige  Felswand vor uns über Servoz, im Rücken liegt der Mont Blanc wie der Kilimandscharo. Dann zügige Abfahrt ins glühend heisse Tal, voller Strassen und nerviger Autobahnen. Klappern noch zwei Badeseen ab, bevor wir in Sallanches den Bahnhof ansteuern. Schalter ist dauerhaft geschlossen, dafür gibts einen Steinzeit-Ticketautomaten. Äußerst langwieriger Ticketkauf, nur mit Hilfe einer Einheimischen möglich. Fahrradticket gibts gar nicht, dafür Hundetickets. Eine Einheimische meint, wir können trotzdem einsteigen, der Schaffner kennt das Problem. Kommt aber kein Schaffner im Zug. Nach einer guten Stunde Fahrt in Annemas. Leckerer Espresso Lungo vor der Bahnhofsbar. Skype Anruf beim Camping, ist noch Platz frei. Zum Monoprix im sterilen Neubauzentrum neben dem Bahnhof. Dann zum Grenzübergang und auf Schleichwegen erst am Gefängnis vorbei und dann zum TCS Camping am See. Ultragünstiger Spezialtarif, weil wir morgen vor 9 abreisen. Regionalverkehrsticket für heute und morgen ist inklusive. Morgen ist Genf Triathlon. Ausgiebig essen am See. Einige Mücken nach Sonnenuntergang, aber erträglich. Neben dem Camp ist wieder ein Pronatura Naturreservat, wie schon am Lac Neuchatel. Enorm viele Reiseradler hier auf der Zeltwiese.

Sa, 16.07.

Morgendliches Vogelkonzert. 7 Uhr sind die meisten Radler schon verschwunden. Kaffee + Frühstück auf der Restaurantterasse, nebenbei Handy laden. Seestrasse nach Lausanne rein ist wegen Genf Triathlon gesperrt. Radler und Läufer keuchen an uns vorbei. Eine Runde durchs Stadtzentrum, zum Bahnhof. IC Ticket nach Basel SBB kaufen + Radticket + Radreservierungen mit umsteigen in Biel. Exakt gleiche Waggon-Nummer und gleiche Rad-Stellplatznummer beim Umsteigen in Biel am gleichen Bahnsteig, 6 min Übergangszeit sind kein Problem. 8 min nach Ticketkauf sitzen wir im Zug, die Rampen machen den Zugang zum Bahnsteig einfach. Umsteigen klappt problemlos.
In Basel einmal quer durch das schöne Stadtzentrum, begleitet von den Marschformationen der Tattoo 2022, der zweitgrössten Musik-Veranstaltung dieser Art in der Welt.
Dann ab Basel Bad weiter mit dem IRE nach Friedrichshafen, 9 Euro Ticket gilt, Rad kostet nix. Bodensee Seeblick ab einige km vor Überlingen bis zum Ort. Seehasenfest in Friedrichshafen. Sonntagseinkauf. Fahren noch einige km im Abendlichr durch die NSG Richtung Lindau und landen gegen Sonnenuntergang auf der vollgepressten Zeltwiese eines gigantischen Camping-Parks.

So, 17.07.

Rollen weiter Richtung Lindau, alles noch schön ruhig, Kaffee im Seehotel, längerer Stop am schönen Schloss Wasserburg. Leckere Topaz und leckere Kirschen vom SB Strassenstand. Treiben uns dann einen halben Tag auf der idyllischen Lindauer Insel rum. Interessante Gespräche über die deutsche Politik mit zwei Einheimischen. Eis essen, Espresso trinken, baden. Lindau scheint mir der schönste Teil des Bodensees zu sein, allein schon vom Bergpanorama her. Sind schon am Bahnsteig bevor der Zug nach München ankommt und ergattern sowohl Stellplätze für die Räder als auch Sitzplätze, bevor sich der Zug 9 Euro Ticket mäßig füllt.



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