Bulgarien und Lykien September 2019



  Schwarzes Meer, Rhodopen, Pirin und Lykien


Porto

Herbstzeitlose im Süd-Pirin



So, 31.08.

 

Diese Woche Wettersturz in den gesamten Alpen. Dolomiten fällt wieder mal flach. Gute Prognose nur Richtung Südosten. Buche Hinflug nach Burgas.

 

Mi, 04.09.

 

In aller Ruhe fertig packen, super Reisewetter, 13:55 Start zur U-Bahn. Ohne Probleme eine Stunde später am Flughafen. Bei Bulgarian Air Charter stehen schon Leute, zügige Abfertigung. Unten die Security hat zu, oben rum durch Körperscanner und Ausweisautomat. Vom Flieger klare Alpensicht. Pünktlich in Burgas. 25 Grad um 20:50 Uhr. 15er Bus fährt nur vom Rondell an der Brücke. Fahren bis zum Bahnhof, 15 min zu Fuss zum Hotel Centrum. 25 Grad im Zimmer, sehr ruhige Lage nach hinten raus.

 

Do, 05.09.

 

Durch die freundliche Stadt und den ausgedehnten Strandpark, erstklassiges Wetter. Abends Entscheidung für die bulgarischen Rhodopen, für Rila und Pirin ist die Prognose nicht so gut. Zugticket nach Plovdiv kaufen.

 

Fr, 06.09.

 

Beizeiten raus, vorzüglicher Elia-Morgencafe im Freisitz am Bahnhof. 7:10 Start, eigenes Zugabteil. 10:50 da, super Kimbo Kaffe am Fontänen-See.

Ins "Home Hostel", 5te Etage Seitengasse FGZ, ein nur italienisch sprechender Italiener mit seiner nur italienisch sprechenden Tochter managen den Laden. Heißer Aufstieg von Süden auf den Denkmalhügel, runter zum Fluss. FGZ. Beim Cappu erzählt uns ein Spendensammler von den Wiedervereinigungs-Feiern heute, der Ministerpräsident kommt. Extrem leckerer Chicken Döner in der FGZ beim Istanbul Döner. Altstadt-Runde, Szene-Viertel. Eisenharte Einlass-Kontrollen am Festplatz. Gehen nach einer Stunde wieder, pausenlos strömen Leute auf den Platz, Zufahrtsstrassen sind mit Panzerwagen abgeriegelt. Hören dann das Abschlussfeuerwerk vom Hostel aus. Mords-Lärm von unten aus der FGZ.

 

Sa, 07.09.

 

Zug nach Asenovgrad. Leckeres Sonnenblumenbrot am Basar Nähe Bahnhof. Gepäck ins Hotel Nik. Es wimmelt vor Kirchen im ansonsten eher langweiligen Ort. Auch in der Umgebung auf jedem Hügel eine Kirche. Schöner Höhenweg zur Festung Asenovgrad über eine Picknick-Kirche mit Quelle. Festung in Panoramalage auf einem Felsen überm Tal. Gut besucht von Bulgaren, keine Ausländer. Retour, Bushaltestelle Richtung Smolyan ausfindig machen: Nicht am Busbahnhof, sondern am Kreisverkehr direkt an der Fernstraße nach Bachkovo/Smolyan. Schrecklicher Nespresso-Cappucino im Uferpark. Runde durch die Stadt und die am Samstag Abend extrem ruhige FGZ.

 

So, 08.09.

 

Deutlich verbesserte Wetterprognose für Rila und Pirin. Entscheidung für Bansko. 8 Uhr Zug Plovdiv, 9 Uhr weiter nach Septemvri. Durch die alten Platanen gleich wieder zum grün-beschaulichen Hauptplatz mit dem gut besuchten freundlichen Cafe. Leckerer doppelter "Baristo" Espresso. Dann noch ein Katastrophen-Cappucino, bestehend aus einem großen Pott geschäumter Milch und reichlich draufgestreuseltem trockenem Nespresso.

 

12:25 Start mit der Schmalspurbahn durch den grandiosen Laubwaldcanyon. Ein Bulgare freut sich tierisch, das er einen Ostdeutschen getroffen hat ("Socialiste") und ist enttäuscht, dass ich in München wohne ("Capitaliste"). Auf der Hochebene dann meist die typischen Kiefernhügel mit eingestreuten Pomaken-Dörfern. Eine Gruppe pomakische Bauers-Frauen in Kopftuch-Tracht steigt wild gackernd zu in Velingrad. Wir sitzen im letzten Waggon, aber der Diesel stinkt bis hier hinter. In Zvetino steigen die Bauersfrauen wieder aus. In Jakoruda vorm Bahnhofscafe Pomaken-Tanz-Volksmusikparty aus allen Verstärker-Rohren. Dann Gewitter vom Rila bis zum Pirin. 17:06 in Bansko, die Sonne scheint wieder. Einchecken im freundlichen Zasheva Kushta Guesthouse, 100 Meter unterm Marktplatz-Boulevard. Essen-Reserven kaufen für die Berge, dann lecker Essen gehen bei abends recht kühlen Temperaturen.

 

Mo, 9.9.

 

Essen im Zimmer, packen mit junger Hauskatze, 8:30 Minibus-Start Richtung Vichren Hütte ab Bahnhof. Glasklarer Bergblick. Zweites Frühstück auf der Vichren-Hütte. Vom Vichren ausgehend breitet sich Bewölkung aus. Saukalt. In meinem Rucksack fehlt noch ein Pullover… Die Sonne kommt aber immer wieder mal raus. Alles voller Kuhkacke bis 300 Hm über der Vichren-Hütte. Allerhand Leute unterwegs, aber nur bis zum Todorin-Pass. Dann zweigen alle zum Gipfel ab.

Unten am Großen Wassilaschki Fischsee scheint dann die Sonne auf das prächtige Yulen-Reservat mit seinen urigen Panzerkiefern und der zerklüfteten Felswildnis. Den ganzen Weg entlang alles voller weißer Mini-Enziane.

Abstieg durch das Hochtal-Juwel und Kiefernurwald zur Demjanitza Hütte. Bekommen zu Zweit ein 4er Zimmer mit erträglichen Matratzen. Ungefähr 10 Gäste hier. Der Wirt hat gewechselt, damit ist auch das gute bulgarische Essen vom letzten Mal passe. Warme Duschen gibts auch nicht mehr. Die Steckdosen haben Unterspannung und laden keine Handies.

 

Di, 10.9.

 

Lauwarmer Kaffe, Frühstück, Start 8:30 Richtung Besbog-Hütte durch ein freundliches Hochtal. Reichlich Tretminen bis ca. 300 Hm über der Hütte. Reichlich optimal reife und leckere Heidelbeeren den ganzen Tag.  Ein Seen-Juwel am anderen. Von der Früh weg viel angenehmere Temperaturen als gestern und auch mehr Sonne. Grandiose Landschaftsbilder auf der gesamten Strecke. Auf der Hütte gute Stimmung, freundliche Wirtsleute. Super Zimmer. Heiss Duschen. Steckdosen funktionieren. Leckere gebratene Forelle mit Kartoffeln, Schopska, Tartar Biskuit als Nachtisch. Setzen uns zu zwei netten und trinkfesten bulgarischen Bergsteigern an den Tisch, die schon beim Forellen-Essen sind. Angenehme Unterhaltung. Rila ist Frühstück, Pirin ist Dinner. Der Hauskatzen-Wildfang tobt unter den Tischen. Buzuki und Zirtaki aus allen Rohren, gemischt mit Pop, Rock und Oldi-Hits.

 

Mi, 11.09.

 

6:30 raus,  prächtiger Sonnenaufgang über den Rhodopen. Lavazza Kaffee, French Toast. Tartar Biskuit, Butterbrote mit Heidelbeermarmelade.

Durch den Latschenwald runter zur Alm, wo wir 1983 gerettet wurden. Runter zum idyllischen Sumpf-See. Aufstieg auf linkem Weg führt mitten in eine Rinderherde, aus 2m Entfernung fährt ein gehörnter Bulle einen Scheinangriff auf mich. Zum Glück gelingt uns die Flucht, danach sind butterweiche Beine angesagt. Es gibt, wieder zum Glück, einen zweiten Aufstieg zum Popowo Osero mit seinem schönen Bergpanorama. 

 

Ein Stück vom See weg Richtung Pirinhütte, dann rechts hoch in das zyklopische Urwildnis-Kar Richtung Tevno Ezero. An der Hütte treffen wir die beiden Bulgaren von Besbog wieder. Bauen unser Zelt auf, nachdem wir die schmalen Lager sehen. Ausserdem ist der Schlafsaal für die Adhoc-Gäste direkt über dem Gastraum. Die Hütte ist gut voll, eine französische und eine weitere Gruppe sind der Grund. Funktionierende Steckdosenleiste für die Handies, dank EU gesponserter Solaranlage. Gaststube gut beleuchtet, insgesamt der totale Kontrast zur Demjanitza.

 

Schwatz mit 2 Israelis, einer ist seit 4 Jahren in Leipzig, der andere will nach seinem Studium auch nach Deutschland. Die beiden Bulgaren wollen morgen nach Spano Polje, die Hütte ist bewirtet, ich bin dankbar für den Tipp, zumal ich die Hütte und die Gegend noch nicht kenne. Leckere Linsensuppe, Schopska, gute Kjufte. 3 bulgarische Vermessungsingenieure kommen an den Tisch, sind dienstlich hier. Der ältere Bulgare weiß mein G4 als Fotoapparat zu schätzen, ist selbst begeisterter Fotograf.

 

Raus ins Zelt, 8 Grad. Schon bald nach dem Hinlegen unangenehmes Aufstoßen. Bei jedem Umdrehen immer schlimmer. Dazu eisige Füße. Schlafen unmöglich. Irgendwann muss ich brechen und schaffe es gerade noch, auf allen Vieren raus ins nasse Gras und die eisige Kälte zu robben. Der Mond, ein Pferd und ein Hund schauen zu.

 

Do, 12.09.

 

4 Grad. Es war eine der schlimmsten Outdoor-Nächte aller Zeiten. Dafür schönes Morgenlicht hier auf 2512m Höhe. Zelt innen und außen klatschnass, die Schlafsäcke feucht. Schleppe mich vor in die Hütte, da ist Hochbetrieb. Fenster ist offen, keine Chance zum Aufwärmen, weil Schuhe sind nicht erlaubt. Schon der Essengeruch bringt meinen Magen in Wallung. Hocke da wie ein Schluck Wasser. Der Wirt streitet sich mit dem Leipziger Israeli wegen Dreck neben seinen Trekking-Sandalen. Nachdem Ruhe eingekehrt ist, frage ich die Wirtin nach einem Bett auf der Rückseite. Erst will sie noch aufräumen. Als sie meinen Zustand mitbekommt, dürfen wir gleich hinter ins Luxus-Zimmer Nr. 1. Das hat 6 Betten, davon 3 mit Komfortmatratzen. Werfe mich ins Bett und bin überglücklich. 12 Grad im Zimmer. Auch mit Schlafsack dauert es Stunden, bis ich wieder warm bin.

 

Angela bringt von einem Bulgaren einen Magenbitter-Kräuterschnaps. Danach muss ich gleich raus und brechen. Von einer Krankenschwester gibts noch eine Ampulle mit einem Spezialmedikament, das man für bessere Wirkung auch spritzen kann. Außerdem noch 4x Immodium, 2 davon soll ich abends um 20 Uhr einnehmen.

Die Hüttenwirtin ist die Gleiche wie vor 12 Jahren. Nur gekochte Kartoffeln gibts nicht mehr.

Ich quäle mir eine Hühnchen-Suppe rein mit 2 Scheiben Brot. Die Suppe ist lecker, trotzdem ist es eine Quälerei. Fieber plagt mich seit der Nacht.

Den größten Teil des Tages tiefhängende Wolken und eisiger Wind. Wandern eh ziemlich sinnlos, die einzige gute Seite dieses Schreckenstages.

Abends vor der Immodium-Einnahme ereilt mich noch der Dünnpfiff, ich schleppe mich durch die eisige Kälte runter aufs Klo am Bach und muss dann auch noch die Unterhose auswaschen. Die letzten 24 Stunden sind kaum zu toppen.

 

Fr, 13.09.

 

Früh 8 Grad im Zimmer und glasklares Wetter. Ich kann wieder klar denken und mühelos aufstehen. Fühle mich noch schwach auf den Beinen, aber nicht mehr krank.

Ein Kaffee und 2 Marmeladenbrote zum Frühstück. Beschließen loszuziehen und wenn's nicht mehr geht umzudrehen. 9:15 Start Richtung Spano Pole. Geht besser als erwartet, nur aufwärts ist schwer. Geht aber meist bergab. Erstklassiges Wetter und abwechslungsreiche Strecke. 14:45 da. Ein Haupthaus und davor 10 Marienkäfer-gepunktete Bungalows. Mit Jeep-Piste erreichbar. Dumm nur, es sind keine Plätze mehr frei. Zum ersten Mal, dass mir das in Bulgarien passiert. Dürfen aber zelten, an einem äußerst idyllischen Plätzchen.

Kaffee trinken, Süppchen und Pommes essen, Handy laden, Zelt aufbauen auf einer Grasfläche in einem ausgedehnten Heidelbeer-Revier. Ein ausgewachsener Stier mit guten Hörnern und 2 Schafherden ziehen unter uns vorbei, dann kommt eine große Jugendgruppe aus Richtung Sinanitza. Deswegen die Platznot. Schlafsäcke trocknen, rasieren, Haare waschen, WLAN reicht bis zum Zelt, Memos schreiben.

 

19 Uhr ist die Sonne hinterm Berg, Wechsel in die schon gut gefüllte Gaststube. Handy laden. Essen, muss aber noch vorsichtig sein, nachts frieren oder Magenärger riskieren ist die Frage. Der Wirt und seine Stammgäste essen richtige Kartoffeln, fürs Volk gibts Pommes. Ami Gewalt TV den ganzen Abend, zum Glück ohne Ton. Es läuft bulgarische Musik in moderater Lautstärke.

22:45 raus aus der warmen Stube, hoch zum WC Hügel, elektrisch hell beleuchteter Weg, dazu Vollmond. Ins Zelt, 10 Grad, absolut trocken, heftige Windböen. Das Zelt schlägt extrem. Nehme das Inlet von außen um den Schlafsack als Biwaksack-Ersatz. Muss mich dann stückweise entblättern, um nicht zu schwitzen.

 

Sa, 14.09.

 

Morgens 4 Grad, aber schön warm in den trockenen Schlafsäcken. Glasklares Wetter. Kein Tropfen Kondens im Zelt. Gleich abbauen und rüber zur Hütte. Leckerer Kaffee, der bislang Beste auf dieser Pirin-Tour. Frühstücken, Start.

 

Durch meist schönen Wald Richtung Begowitza Hütte. Die erste Hälfte Pfad, die zweite alte Forststraße. Viele Vögel und Bartflechten von den alten Bäumen. Gegen 13 Uhr da. 14 Grad im Schatten, in der Sonne perfekt.  Die Hütte hat einen kleinen Lift und gehört dem bulgarischen Touristenverein. Wir bekommen ein richtig gutes und günstiges Zimmer mit Bergblick und Nachmittags-Sonne, eigenes Bad mit Warmwasser inklusive. Der freundliche Wirt spricht deutsch.

Grosse Panorama-Balkons auf jeder Etage. Unten Terrasse und Wiese mit Nachmittag- und Abend-Sonne. Cola am Tisch auf der Wiese vorm Haus. Leckerer Spetema-Espresso aus einer kleinen Espresso-Maschine, neuer Touren-Spitzenreiter. Der perfekte Platz für einen halben Ruhetag. Touristen-Selbstkochküche im Keller.

 

Abends läuft in der gut geheizten Gaststube bulgarisches Nachrichten- und Bildungs-TV. Großer Waldbrand im Rila bei den Sandpyramiden von Stob. Von allen Tischen gibt's Unterstützung bei der Essenauswahl, sehr nett. Schmeckt alles, nur der Fisch ist eine Katastrophe. Wie eingeweichter und dann gebratener Dörrfisch. Der wird dann vom Wirt stillschweigend nicht auf die Rechnung gesetzt.

 

So, 15.09.

 

Nachts erwischt es Angela. Zum Glück ist das Klo nur einen guten Meter vom Bett. Aufstehen 8 Uhr. Angela hat es nicht so krass erwischt wie mich. Lecker Spetema und Heidelbeer Marmeladenbrote. 9 Uhr Start auf der braunen rechten Route am Keljo vorbei. Aufstieg meist auf dem Grat links vom Kessel durch Fichten-UW und dann Latschen, oben super Rundum-Panorama. Abstieg in ein anatolienmäßig weites Tal. Ab den Almhütten erst durch dichten (Panzer-)Kiefern UW, dann Karstbuchen-UW. Ab der Panorama-Alm Gorno Lopowo noch in 45min 100Hm runter zur Pirin-Hütte über alte und neue Forststrasse. Waren heute 8h, 750 Hm hoch, 950 Hm runter. Die Hütte ist noch die alte, der Wirt auch. Wir sind die einzigen Gäste. Ein liebenswürdiger Hund ist ganz begeistert. Solarduschen. Bekommen ein 2er Zimmer mit Hängematten-Betten. Schopska draussen in der Sonne. Handy laden. Angela verschwindet im Bett, um sich auszukurieren. Abends vorm Haus sporadischer Internet-Empfang. Bleibe draussen und lese bis die Füße kalt sind. Der Wirt ißt Omlett und schaut fern. Ich esse Omelett und lese. 2 Freunde vom Wirt kommen mit dem Auto auf einen Plausch für eine Stunde. 22 Uhr in die Hängematte.

 

Mo, 16.09.

 

Kaffee, lecker Omelett und los. In 40 min hoch zur Panorama-Alm. Dann weitere 45 min den Berghang auf und ab auf einem schönen lichtdurchfluteten Urwaldpfad, ein Bach und eine Schlucht nach der anderen. Dann kommt eine Kette von Almen und es beginnt der Gratpfad mit dem trockenen Almversorgungskanal. Super BWK-Gelegenheiten, wenn man den Abstecher zur Hütte nicht machen will. Eine idyllische Wiese nach der anderen, alle aufgelassen. Links und rechts an den Hängen breitet sich prächtiger Urwald aus. Im Tal röhren die Motorsägen um die Wette und man hört das Krachen der umstürzenden Bäume. Dann wird der Pfad zur alten Forststrasse und aus dem Buchen- wird ein Eichenwald. Der Wiedereinstieg in den Pfad ist etwas verwachsen. Die in der Karte eingezeichneten Quellen sind alle trocken. Zimmer reservieren im Zlato Rozhen. Der in der Karte eingezeichnete Pfad wird bald wieder zur Strasse, die dann endet an einer Wallfahrts-Gedenk-Panorama-Kirche direkt an der Hangkante eines Sandstein-Felscanyons. Abstieg in die Schlucht über einen schmalen Steig einer der typischen Nebenschluchten. Unten eine malerische Pferde-Ranch.

 

Voll die Subtropen hier, welch ein Kontrast zu gestern abend. Einchecken, Cafe unten am Aufstieg zum Kloster. Kleiner Ortsrundgang. Eine Omi mit einem netten kleinen Minihaus brutzelt im Garten und schenkt uns zwei Feigen. Ein guter Teil der Häuser im kleinen Ort scheint nicht mehr bewohnbar. Der Zentralventilator unseres Hotels beschallt den halben Ort, ist zum Glueck nachts aus. Stahlblauer Himmel, schönes weiches Abendlicht im Laubwaldgrün und den Felsen darüber. Essen im Hotelrestaurant, einzige Chance im Ort. Außer uns nur eine Familie und ein Geschäftsreisender im Hotel.

 

Di, 17.09.

 

8:30 Hotelfrühstück mit Pirin Kräutertee, Kaffeemaschine ist kaputt. Alternativ Kapselkaffee gegen Aufpreis.

Hoch zum Kloster, Mönch mit Notebook. Start zu den Sandsteinen durch die Kuhkoppel. Am ersten Rondell ein Lagerfeuer. Ein Pole in der Hängematte. Ein Pole beim Weintrinken, lädt uns ein. Eine Polin, gerade zurück vom Wasserholen aus dem Kloster. Ihr Zelt ist beim Trocknen.

 

Dann in der Sonnenglut hoch zum Aussichtspunkt und durch die kochenden Felsen runter in die Schlucht. 3 junge Israelis ohne Zelt fragen uns Löcher in den Bauch. Zehnter und heißester Tag der Wandertour. Am trockenen Flussbett entlang nach Melnik. Beziehen im Uzunovata Kshcha unser geräumiges Eckzimmer mit Burgblick und schönem Galerie-Innenhof. Die Herberge liegt direkt neben dem baufälligen Schul- und Rathauskomplex.

 

Durch den Ort schlendern, Espresso trinken, Schopska essen, Angelas Rückfahrt klären. Runter zum Park mit den Rentnern, Busse nach Sandanski klären: 6:10 (bis Sofia), 9:00, 13:00 und 16:00.

Aufstieg zum Klosterberg, etwas zu spät, aber grandiose Landschaftsbilder mit tiefstehender Sonne. Prächtige XXL Herbstzeitlosen. Glasklare Blicke auf Pirin und Ali Botusch. Nach Sonnenuntergang Abstieg von der Kirche auf nicht in Karte verzeichnetem Treppensteig, Wegpunkt.

Schopska und leckere Varen Kartofi. Verlängern das Zimmer noch einen Tag.

Im Zimmer die 4 Fenster verhängen gegen die gleißend helle Strassen-Beleuchtung vorm Haus.

 

Mi, 18.09.

 

Morgen-Cafe am Hauptplatz mit der Riesen-Platane, 3 Frauen fegen die Straße. Frühstueck einkaufen im Coop Markt. Über die Strassenbrücke Aufstieg auf den Kamm westlich vom Fluss, vorbei an drei extrem aggressiven Kettenhunden. Frühstück an der Hangkante mit schönen Blicken in die äußerst wilde Schlucht westlich vom Kamm. Weiterweg nach Norden ist zu gefährlich, der teils noch mauerverstärkte Grat ist stark erodiert und unkalkulierbar riskant.

Die Hangkante entlang zu den Funktürmen, den steilen Pfad aus der Karte runter zum Haus am Fluss. Fluss ist problemlos zu queren.

 

Waschmittel kaufen, große Wäsche, Tomatenbrote essen, Notizen schreiben.

Nachmittagskaffee, Tomaten kaufen, lecker Eis. 16:45 Start zum Hausberg, heute zuerst zum phänomenalen Aussichtspunkt direkt über der Stadt. Dann ganz hinter bis zur Festung und an der Hangkante vor bis zur Kirche. Heute nicht mehr so glasklar wie gestern. Abstieg wie gestern, unten dann noch eine Runde am Kordopoulov House vorbei über die Burg in die Herberge, nach knapp 3h für die ganze Runde.

Ausgehfein machen, Schopska + Waren Kartofi, sehr lecker.

 

Do, 19.09.

 

Lecker Kimbo unten an der Platane. Frühstück in der Herberge. 9 Uhr Bus nach Sandanski. Schwatz mit 2 schwer ausgerüsteten Israeli-Wanderern. Mussten nach 4 Tagen ihre Tour abbrechen, der Abstieg vom Vichren mit voller Ausrüstung war zu brutal. Sind ganz perplex über mein Mini-Gepäck.

Sandanski: Leckere Grafensteiner Äpfel kaufen am Obstmarkt hinterm Busbahnhof. Geld abheben, ins Hotel Avis. Perfekt ruhige Lage direkt überm Park, 4. OG mit Balkon ins Grüne. Reichlich Wolken, kalt, Pirin kaum zu sehen. Rundgang durch den Park. Im NW-Teil fressen sich die Neubauten in den Park hinein, der Berghang ist schon brutal abgefräst, damit noch mehr hinpasst.

Ausgiebige Runde durch die Stadt, am Nachmittag wird's endlich wärmer und sonniger. Abends lecker Essen im Orchide gleich unten am Parkeingang.

 

Fr, 20.09.

 

6:55 auf, draussen kalt und dicke Suppe, Pfützen. Die freundliche Rezeptionistin sagt uns, dass das Zimmer schon von Booking bezahlt worden ist. Komisch, lt. Buchungsbestaetigung hätten wir vor Ort bezahlen müssen. Frühstück kaufen, Espresso am Busbahnhof, 8 Uhr mit dem gut gefüllten Minibus Start Richtung Sofia. Hinter der wilden Kresna-Schlucht wird der Himmel glasklar. Gewaltige landschaftliche Verwüstungen durch den Bau der neuen Autobahn. 20 min Pause in Blagoevgrad. Kühl, aber super Wetter.

 

Kurz nach um 11 in Sofia. 11:30 Treff mit der Vermieterin vom Apartment Secession Style. Super Unterkunft. Tomatenbrote, Teatime auf dem Balkon.

Durch die freundliche Allee vor zu den Mineralquellen. Openair Freitags-Massengebet vor der überfüllten Moschee mit massiver Polizeipräsenz. Die Vitoscha FGZ hoch zum NDK, schön klarer Bergblick. Durch die kleinen Strassen rüber zur Graf Ignatief, der Umbau zur FGZ mit Strassenbahn ist abgeschlossen. Sehr schön der Platz um die Kirche. Vor bis zum Park am Volkstheater, hinter zur Kathedrale. Billa-Einkauf, in die Herberge, Zeltgestänge in Angelas Rucksack, Brote machen für Angela. Start zum Abendessen. Ist recht schwer in der hippen Szene hier was Vernünftiges zu finden. Essen dann Schopska und Forelle, Kartoffeln gibts weit und breit nicht.

Zum Auslands-Busbahnhof, 22:15 da, der Flixbus 22:50 nach München ist schon einsteigefertig. Angela verabschieden, Metro bis Serdika, ins Hostel.

 

Sa, 21.09.

 

Ruhetag. Essen im Hostel, zum Morgen-Bergpanorama am NDK, Tagesticket für den ÖV kaufen. Abhängen am Viktualienmarkt.

Teatime im Hostel. Runde durch die Parks zwischen Volkstheater und Kathedrale. Super Wetter. Planen. Ungünstige Wetterentwicklung Richtung Norden und Westen. Hostel eine Nacht verlängern. Billa Einkauf.

 

So, 22.09.

 

Frühstück im Hostel, Brote machen, vor zur Serdika 2 Metro, Tagesticket kaufen, blaue Metro bis Haltestelle Vitoscha. Zur Bushaltestelle auf der Mall-Seite. Glasklare Bergsicht. 122er Bus zum Simeonovo Lift, fährt nur Sa+So+Feiertags. Es gibt noch ein paar andere Wanderer hier. Ohne Wartezeit in den Lift, hoch nach Aleko. Super Wetter. Den direkten Weg hoch zum Gipfel. Die Gipfelhütte teilt sich ein Gebäude mit dem Wetterdienst. Super Essen- und Getränkeangebot. Leckerer Spetema Espresso bei bullerndem Holzofen. Draussen 8 Grad, aber in der Sonne sehr angenehm. Von allen Liften ziehen die Wanderer Richtung Gipfel. Es verläuft sich auf dem ausgedehnten und felsigen Gipfelplateau. Ziehe inkl. Pause eine Stunde auf dem Plateau umher, schöne Atmosphäre. Ausgedehntes Reservat mit dem größten Gebirgs-Torfgebiet Bulgariens. Abstieg zum Kabinenlift erst parallel zum Sessellift, dann in einer weiten Westschleife.

 

Schwer Betrieb im Gelände rings um den Lift. 15min Anstehen bevor es wieder runter geht. Unten mit dem 123er Bus zur Metro, zum Serdika Busbahnhof, bei Metro-Tourism Ticket holen nach Istanbul, die Wetterprognose für den Balkan ist grottenschlecht die nächsten Tage. Reiseproviant einkaufen, Falafel essen, Geldübergabe für das Zimmer für die letzte Nacht klären.

 

Mo, 23.09.

 

4:45 raus, Kaffee, Frühstück, Brote machen, packen. Schlüssel in den Postkasten, durch die noch ruhige Stadt zum Serdika Busbahnhof. 7:25 Start nach Istanbul mit 10min Verspätung. Diese Früh-Busverbindung ist neu, der Bus ziemlich leer.

USB Buchsen gibt es, aber stromlos. Nach einiger Zeit werden Ausweise und Tickets eingesammelt und später wieder ausgeteilt.

 

Starte dann eine Planungs- und Buchungsorgie: Flüge AYT - MUC (Onurair) und SAW - AYT (Pegasus) bei kiwi.com, für die innertürkische Strecke macht Kiwi einen Autocheckin. Direktbuchung bei Pegasus scheitert am zu kurzen Feld für die obligatorische Mobilnummer, obwohl deutsche Vorwahl auswählbar ist. Rechtzeitig vor der Grenze noch 2 Nächte im Erenler Istanbul und 2 Nächte in Kemer buchen. Letzte Nacht bleibt offen.

 

Die LKW-Schlange an der Grenze staut sich locker 20 km. 2x aussteigen, bei der Einreise mit Gepäck- und Personen-Durchleuchtung. Bis auf leichte Schleierwolken super Wetter. Gleich nach der Grenze leuchten die Minarette von Edirne herüber, aber kein Stop hier. Setze mich bei 12% um auf einen Platz mit funktionierendem USB. Endlich mal Zeit zum Lesen. Draussen reichlich Windräder. Ausgiebige Raststättenpause eine Stunde vor Istanbul. Kurz danach beginnt dann der endlose Hochhaus- und Siedlungsbrei der Istanbuler Vorstädte, der Boom läuft unvermindert.

 

Die letzten Minuten gehts durch die Eingeweide des Otogar. Am Ende 8 Minuten früher da als geplant, 16:22 Uhr. 20 Euro wechseln, Istanbulcard kaufen, Metro bis Aksaray, dann rein ins wilde Istanbuler Getümmel. Welch ein Kontrast zum gemütlichen Bulgarien. Geld mit Kreditkarte abheben mit Wucherprovision. Lecker Espresso am Cafe-Platz der Uni. Vor zur perfekt beleuchteten Hagia Sophia. Runter zum Erenler. Gibt heute und morgen nur Zimmer zur Strasse raus. Lasse mir gleich die Bordkarte nach Antalya ausdrucken, Papierform ist Pflicht.

Abendrundgang zum Pier und retour, ein ziemlich erbärmlicher Döner. Zimmerfenster gegen die grelle Strassenlaterne mit Schlafsäcken und Inlet abdichten. Fenster zu wegen der Rollenkoffer.

 

Di, 24.09.

 

Früh bewölkt, leichter Schauer. Morgenkaffee im Cafetopia unten kurz vorm Bosporus. Klart bald wieder auf, Mix aus Sonne und Wolken, warm. Spaziere durch die Marktgassen Richtung Trambrücke. Lecker Döner am Ende der lokalen Marktgasse hinter der Trambrücke. Durch das freundliche Viertel hoch Richtung Fatih Moschee. Gemüseläden und Teestuben an jeder Ecke. Stadt der Katzen. Oben Teatime gegenüber der Moschee. Durch die ausgedehnte parkartige Freianlage der Moschee und das Einheimischen-Basarviertel dahinter. Teatime unter den alten Platanen der Cafe & Basar FGZ am alten Äquadukt. Runde um den Beyazit Turm im Uni Park. Über die Panorama-Terrasse der Suleyman Moschee ins Mihrisa Cafe, einen bewährt erstklassigen Cappucino mit Istanbuls bestem Panoramablick. Runter in die Essgasse an der Trambrücke. Kartoffeleintopf, Salat und Brot. Der freundliche Wirt war 12 Jahre in Frankfurt.

 

Über die Trambrücke und durch den jetzt komplett fertigen Uferpark am neuen Bootsanleger, der die Teegarten-Idylle auf dem Gewissen hat.

Teatime in den Szenegassen am Aufstieg zur Istiklal Caddesi FGZ. Tchibo in der FGZ mit richtig guter Espressomaschine. Ist noch viel ruhiger in der FGZ als am Abend. Rumschlendern am Taksim Platz, viele mobile Kaffee- und Tee-Verkäufer. Das Beyoglu Buchfestival 2019 läuft gerade. Gegen 18 Uhr trübt es ein, dann leichter Regen. Rette mich mit einem Strudel ins Obergeschoss des Simiti Saray mit Blick über den Platz auf die Moschee-Baustelle. Hier hocken schon viele und tun das Gleiche mit einem Dauer-Tee. Es hört nicht auf mit Regen. Flitze auf die andere Platzseite zur Rolltreppe runter zur Metro und zum Funicular. Mit dem Funicular runter zur Tram 1 Haltestelle Kabatas, mit Sperrschranken-Zugang zum T1 Bahnsteig direkt aus dem Funicular-Halt im Untergeschoss. Eisige Aircon Luft und nasse Klamotten. Fahre bis Haltestelle Gülhane Park, ein Stück oberhalb vom Erenler.

Essen im Big Family Restaurant gegenüber vom Hotel. Langer Chat mit Bodo.

 

Mi, 25.09.

 

5:50 aufstehen. Auf der an sich ruhigen Rückseite des Hotels ist ein Parkplatz. Ein Kleinbus röhrt im Stand mit laufendem Motor vor sich hin. 6:15 Start zur T1 Haltestelle Gülhane, der Chef schläft bei fast runtergelassener Jalousie in der Rezeption und wacht kurz auf. 6:22 Abfahrt nach Kabatas. Draußen ist es wieder trocken. Dazu mild. Auch die Tram ist schön warm heute morgen. 6:35 in Kabatas, vom Bahnsteig gleich runter zum Füniküler, 6:40 Abfahrt. 6:45 oben auf dem Taksim Platz. Sesamkringel kaufen beim fliegenden Händler. Rüber ins Simiti Saray, mäßiger Morgenkaffee. Draußen füttert ein Mann die Katzen.

 

Havas Airport Busse gehen jede halbe und volle Stunde unten von der Yedi Kuyular Caddesi am Nordende der FGZ und fahren angeblich ca. 1,5 Stunden bis SAW Sabiha Gökcen.

Runter zum Bus, Caffe Negro an der Bushaltestelle hat auch schon offen, wäre sicher die bessere Option gewesen. 7:30 Start, im Bus wird Cash gezahlt. Bus ist fast voll. Wetter ist grau und trübe. Nach nur 55min am Flughafen!

 

In wenigen Minuten durch die erste Gepäckdurchleuchtung. Zu den Domestic Abflügen, zügige Ausweis- und Bordkarten-Kontrolle, Handy reicht für die Bordkarte. Zweite Gepäckdurchleuchtung, ebenfalls zügig. Guter und günstiger Kaffee bei Mc Donalds. Handy reicht auch am Gate. Pünktlicher Start. Kurz vor Antalya Info vom Kapitän, dass wir wegen Gewitter nicht landen können. Vor uns sind noch 7 weitere Flugzeuge, die landen wollen. Er versichert uns, dass wir genug Treibstoff an Bord haben… Landen dann mit 25min Verspätung, draussen voll der Wolkenbruch. Geht zum Glück bald über in leichten Regen. Nächstes Glück: Es ist das Inlandsterminal. Rüber zur Tram, mit freundlichem lokalem Support wieder mal ein Antalya Ticket + Einzelfahrt kaufen. 10 min später gehts los zum Otogar. Am Otogar links ins lokale Terminal. 5min warten, dann 15:55 mit Dolmus ohne Umweg übers Zentrum Start nach Kemer. Nach einer halben Stunde ist der Stadtrand mit der Seilbahn erreicht. Gleich dahinter ein Schild: Coastal National Park. Dann folgt eine überaus spektakuläre Gebirgs-Szenerie. Besonders wild: Der Schluchten-Gebirgskessel oberhalb von Beldibi mit Wanderpfaden bis ca. 400 Hm. Wilde Pfade auch oberhalb von Göynük, Lykian Way.

 

Aussteigen am Uhrenturm, es ist tropisch feuchtwarm und sonnig, nur die Berge hängen noch zu. Zum Caner Hotel, 5 min vom Bus, ruhig gelegen. Freundliches Zimmer mit kleinem Balkon und Poolblick. Stadtrunde. 95% der Leute auf der Straße sind Russen. LM Einkauf. Essen auf dem Balkon mit leckerem Brot vom Migros.

 

Do, 26.09.

 

Im Dunkeln von der nahen Moschee geweckt. Morgens kristallklarer Bergblick. Bin 8:00 Uhr zum  offiziellen Frühstücksbeginn unten, die Ersten scheinen aber schon eine Weile zu essen. Mein gutes bulgarisches Kaffeepulver rettet mich vor dem Nescafe. Ausgiebig Frühstücken und Teatime bis um 10. Damit viel zu später Start zur Calistepe Runde, die Restfeuchtigkeit von gestern umhüllt schon die Gipfel. Starte die Runde links rum, begleitet von der Soundkulisse der auslaufenden Partyboote. Intensiver Kiefernduft. Oben am Kap schöne Campflächen. Sehr schöner mediterraner Wald. Immer wieder super Ausblicke. Der Schweiß läuft, zum Glück meist Schatten. Oben auf dem Feuer-Wachturm im Antennenwald dann ganz unerwartet ein heißer türkischer Samowar mit Wasser und Tee, dazu zwei gemütliche Panorama-Sofas und einige Polsterstühle. Wahlweise im Schatten oder in der Sonne. Ausgiebig Teatime und Sofa-Schwatz mit einer russischen Ärztin die Kemer sehr liebt.

Russische Models lassen derweil ihre Hassos Foto Shootings machen. Dann noch eine Plauder-Runde mit einem russischen Sportler, der die Strasse hochgejoggt ist. Möchte gerne die Pfade runter, die ich hoch bin. Ich zeige ihm das Wanderweg-Zeichen. Er hat aber Angst vor Schlangen. Ich sage ihm, dass ich keine gesehen habe. Er will unbedingt in einem Tag auf den Olympus und wieder runter, ohne Lift, und fragt mir dazu Löcher in den Bauch.

Beim nächsten Mal muss ich unbedingt zum Sonnenaufgang hier oben sein, der Calistepe ist der perfekte Frühmorgen-Aussichtspunkt.

Beim Abstieg sitzt dann eine richtig große fette dunkelgrüne Schlange auf dem Weg… Springt in großen Sätzen den Fels hinunter, als ich näher komme. Zum Yachthafen. Erstklassiger Cappucino auf der McCafe Aussichtsterrasse überm Yachthafen. Internet mit Facebook Login.

 

Vor zum Seabus Pier, Tickets gibts first come first serve nur am gleichen Tag. Ticketbox öffnet zwischen 09:00 und 09:30, Abfahrt ist 10:30.

Runde durch die voll durchkommerzialisierte Bucht zwischen Hafen und Calistepe. Dann den Pfad zwischen Hotels und Beach entlang Richtung Antalya bis zum Ende. Gegen 18 Uhr ziehen die hohen Berge wieder frei, die Seilbahnstation auf dem Olympus ist glasklar zu sehen.

Dann die Strasse entlang zurück, links und rechts Schaumbad-Clubs, Hotels und Karaokebars.

Die FGZ hoch, überall stehen die Plastikstühle der Ladenbesitzer. Auf Nachfrage darf ich einen nehmen. Ein wenig die authentisch russische Atmosphäre verinnerlichen, dann ins Migros und nochmal das gute Brot kaufen. Essen auf dem Balkon. Zimmer für Antalya buchen mit Agoda, Booking steht immer noch auf der Embargo-Liste. Es wird wieder mal das Life Hotel. Sehe erst zu spät, dass die Auswahl auf hotels.com besser gewesen wäre.

Im kleinen alevitischen Kulturhaus nebenan gibt eine Sängerin ein Openair-Konzert mit voll aufgedrehten Verstärkern vor einer Handvoll Leute. Zum Glück ist kurz nach halb elf schon Schluss, weil der Imam wird mich ohnehin bald wieder wecken.

 

Fr, 27.09.

 

5:45 weckt der Morgengesang des Predigers. 6:45 raus, 7:15 Morgenkaffee, bis 8:30 Frühstück. Heute sind die Berge nicht so klar wie gestern früh und auch schon ziemlich zugenebelt. Entscheidung gegen die Bootsfahrt. Vor zum Uhturm, innerhalb von Sekunden im Bus. Steige in Antalya an der Migros Mall aus, gegenüber vom Kabinen-Riesenrad. Dann durch die Küstenparks vor zum Bigman Cafe. Auf einer super Panorama Terrasse mitten im Hochufer einen mittelmäßigen Cappucino mit Antalyas bestem Beach- & Bergblick. Wenn nur der Bergnebel nicht wäre.

Weiter in die Innenstadt ins Life Hotel. 12:20 da. Dort fragt man mich, wo die Anderen sind. Weil es ist ja eine 4er Suite. Ich sage, es war das einzige für eine Person angebotene Zimmer im Life Hotel. Man bietet 5 Euro Discount, wenn ich ein 1er nehme. Mehr geht nicht wegen der Agoda Provision. Ich bleibe lieber bei der dicken Suite. Danach entpuppt sich die dicke Suite als 2 separate Doppelzimmer. Gebe das zweite Zimmer zurück, während eine der Hauskatzen auf dem Rezeptions-Tresen herumspaziert. Essen auf der Dachterasse. Dann Herumspazieren in Alt- und Neustadt, reichlich Ess- und Trink-Pausen. Auch hier: Stadt der Katzen. 34 Grad heute! Ausnahmsweise Klimaanlage an vorm Einschlafen.

 

Sa, 28.09.

 

Nachts Klimaanlage ausgeschaltet, war zu kalt. Morgenkaffe und Essen auf der Dachterrasse. 2 Russinnen brutzeln sich 6 Spiegeleier. Teatime in der Stadt. Reiseverpflegung kaufen beim Migros. Glasklarer Bergblick heute. Meine neue Antalya Card lässt sich nicht aufladen. Es ist eine Einmal-Karte. Ein freundlicher deutsch sprechender Einheimischer erklärt es mir. Und lässt mich auf seine Karte durchs Drehkreuz, will kein Geld annehmen. Tram zum Terminal 1, kleine Wanderung zum Terminal 2. Weil die Airport Webseite für den Onurair Flug um 14 Uhr Terminal 2 anzeigt. Draussen auf den Picknick-Bänken gemütlich zweites Frühstück. Brote machen für die Reise. Schwatz mit Kölner Touris. Die wollen wissen, ob eigene Brote erlaubt sind im Flieger.

Zur Gepäckdurchleuchtung, dann zur Abflugtafel. Da steht mein Flug nicht dran. Gleich zur Info, Mein Flug geht von Terminal 1…

Düse in 15 min vor zum Terminal 1. Klatschnass geschwitzt in die gut gekühlte Halle. 2h15min vor Abflug da. Gepäckdurchleuchtung. Kurze Schlangen am Checkin. Ausweiskontrolle. Noch eine Gepäckdurchleuchtung. Wasser holen. 30min vorm offiziellen Boarding am Gate. Boarding verspätet sich dann eine knappe Stunde. Dafür habe ich einen Gang-Platz am Notausgang mit Super Beinfreiheit, eigentlich ein 12 Euro Extra. Schon bald nach dem Start weiter Blick über steile Kalkberge bis zum Horizont.

17:10 mit 50 min Verspätung Landung in München. Kühl. S8 fährt mir vor der Nase weg. 20 min warten. Zum Dallmayr, gibt keine kleinen Packungen Flugtee mehr. Zum Aldi, Wochenendeinkauf.




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