Bulgarien Herbst 2015
Wettergesteuert durch Bulgariens Osten
Die Kathedrale von Varna
Donnerstag, 17.09.
Des Wetters
wegen wieder mal eine schwere Entscheidung. Als optimal schält sich, wieder
mal, Bulgarien heraus. Buche Varna-Flug, ausnahmsweise der Flüchtlinge wegen gleich
mit Rückflug, da die Bahnstrecken nach Deutschland mindestens bis 4.10. stillgelegt sind
und die Busse überfüllt sein dürften. Dazu noch das Viktoria-Hotel im W.v.
Stadtzentrum Ri. Flughafen gebucht, gleich hinter Billa und Nähe Busbahnhof.
Freitag, 18.09.
Letzte
Ausrüstungseinkäufe, 2 neue Biwakfolien aus dem Baumarkt holen und in 0,03 mm
auf 260x270 zuschneiden.
Samstag, 19.09.
Viel Zeit
zum Packen und Recherchieren. 18:35 am Flughafen, Brot kaufen, 19:00 Treff mit
Angela, Checkin ist schon offen, aber leer. Im Flugzeug sind es dann grad mal
18 Leute, immerhin 9 mehr als letztes Jahr nach Burgas.
21:00
pünktlich Start, 1:55h später Landung, 15 Minuten früher als geplant. Extrem
kurzer Weg zum Gepäckband. Vor uns ein Flug aus Stockholm, alles Golfer. Eine
Deutsche will zur Kur nach Sv. Konstantin i Elena, die Tourizone im N v. Varna.
Sie hat ein Problem mit der Abholung.
Mit einem Schlitzohr von OK-Taxi ins
Victoria-Hotel. Busse gehen bis 23:00 Uhr, hier ist es wegen der
Zeitverschiebung schon 01:40. Einschlafen geht schwer, wegen dem Kaffee im
Flugzeug. Aircon an und Fenster zu wegen dem Aircon-Aggregat von gegenüber.
Sonntag, 20.09.
Bei bestem
Wetter Morgenrunde über den großen Markt, Geld abheben, ausgiebig Frühstück im
Hotel. Runde durchs Zentrum, es ist warm bis heiss. Es ist Sonntag, Schuh- und
Lebensmittelläden haben schon geöffnet. Kathedrale anschauen.
Richtung
Bahnhof, Kindstaufe in der schönen Kirche am Ausgrabungsgelände, davor läuft
ein Hochzeits-Shooting. Bei den EU Railway Appartments ist noch keiner da. Via
Bahnhofs-Wifi ein Zimmer in der Villa Prima in Konstantin reservieren.
Langer Weg
durch den mit entspannten Leuten gefüllten Park, am Meer entlang Richtung
Konstantin. Dazwischen ein spektakulär guter Kaffee. Hinterm Park dann weiter
per Stadtbus, fährt aller paar Minuten.
Der
Herbergsvater freut sich, er heisst auch Jordan und ist Berufsmusiker. Fährt
jeden Tag nach Slantschev Brjag und spielt dort in den Gaststätten Tourimusik.
Ist froh dass wir schon so früh da sind, weil er bald los muss. Gibt uns noch
ein paar gute Tips. Unser Zimmer entpuppt sich als (Fast-) Ferienwohnung.
Richtung
Beach, leckere Mini-Weintrauben über der Mauer in der Gasse gleich unter der
Herberge. Es geht durch einen Irrgarten aus Hotels, Zäunen, Weinbergen
und Sackgassen. Ohne Navi für einen Fremden nicht beherrschbar.
Grauenvoller
Cappucino am Beach. Hochzeits-Shooting. Reichhaltiges und sehr leckeres Essen
in einer kleinen Gaststätte in Konstantin: Eine riesige Grillpfanne mit
wirklich allem, was der Markt hergibt. 2 Deutsche aus der Zahnklinik wissen
nicht, was sie essen sollen, wegen ihrer Zahnprobleme nach dem letzten Besuch
hier in dieser Gaststätte. Sie loben auch die Üppigkeit und Güte des Essens
hier. Ich lasse das letzte Drittel des Essens einpacken. Bettelnde
Strassenhunde auf dem Platz.
Retour
durch die lange Touri-Marktgasse, ums Grand Hotel herum, unter der
Schnellstraße durch hoch ins Hostel. Es ist stockdunkel, die Grillen zirpen und
der zunehmende Mond scheint.
Montag, 21.09.
Super
Wetter. Nachts Lärm und Licht bei unseren Nachbarn. Wetterbericht für Veliko
Tarnovo ist gut, reserviere Zimmer, Stadtbus nach Varna, durch die ausgedehnte
Fußgängerzone, eine SIM von Mtel für mein Handy. Leckerer Espresso. Eine SIM
von Telenor für Angela, wird nicht erkannt, Verkäuferin meint, es gibt
deutsche Handies, die mit ausländischer SIM nicht funktionieren. SIM nochmal
raus und wieder rein hilft auch nicht.
Zum
Bahnhof, 11:00 Zug Richtung Sofia. Tauschen im Zug die SIM-Karten, jetzt
funktionieren Beide. Die Essenbox von gestern abend leeren, bin wieder
pappesatt.
Verspätung
in Gorna Orjahovitza, Anschlusszug Richtung Stara Zagora wartet zum Glück. Vom
Bahnhof Veliko Stadtbus hoch ins Zentrum, ein Einheimischer erzählt von der
Lasershow am Monument abends um 21:00.
Ins Hotel, Zimmer zur Hauptstrasse,
Bombenpanorama von Küche und Balkon auf der Südseite. Teatime. Runter zur
Gurko-Promenade, vor Richtung Zarevetz. Hoch auf den Berg zum Hikers Hostel, es
ist Party im Vorhof, für morgen ist noch Zimmer frei nach hinten raus. Man
empfiehlt uns die 2x7 km Wanderung hoch zum Preobrazhenski Monastir oder gleich
die 20km-Runde bis Arbanasi. Erzählt uns, dass morgen Unabhängigkeitstag ist
und heute große Lichtshow.
Runter zur
Gurkho, im Homes Hostel können wir morgen früh um 9:00
einchecken, ist sehr gut und sehr günstig, nur über Hostelbookers oder direkt.
Überall sind die Aussichtspunkte von der Polizei gut abgesperrt, die Massen
warten schon 19:30 Uhr, mit der Dunkelheit startet das Vorprogramm mit Musik
und ersten Laserstrahlen.
Hoch
ins Hotel, duschen, wir sind die ersten, die die Küchenstühle reservieren. Dann
wird der knarzende, alte Balkon von der Hotelchefin bis zum Anschlag mit Leuten
gefüllt. Punkt 21:00 beginnt die bombastische Feuerwerks- und Lasershow.
Dienstag, 22.09.
Mit Fenster
zu und Aircon an und Ohropax drin war der Strassenlärm erträglich. Morgennebel
wabern zwischen den Tälern. Morgen-Espresso und Frühstücksrunde Richtung
Neustadt. Die Gurko-Strasse entlang zum Homes-Hostel, einchecken, Rucksäcke
runterholen. Der Chef erzählt, dass seine Frau Krankenschwester in Deutschland
ist. Er meint, dass die Lage in Bulgarien sehr schlecht ist.
Menschenmassen
strömen Richtung Zarevets, TV-Wagen, alle warten auf die historische Parade.
Wir wandern weiter Richtung Arbanasi um die Burg herum, über die
Fussgängerbrücke, Strasse rechts, Strasse links das Tal hoch und dann links den
wilden Pfad hoch zu den Klippen. Von weitem leuchten schon die abgefrästen
Bergflanken des neuen, gut umzäunten Palasthotels. Dummerweise ist damit auch
die Aufstiegsmöglichkeit in den Ort dahin. Wir quälen uns durch die Dornen
unterhalb der Hangkante bis zum nächsten Weg.
Oben
gemütlicher Rundgang durch den Ort, eine Mischung aus Millionärsfestungen,
altem Bulgarien und Touri-Infrastruktur. Panorama-Lavazza am Ortsende, Essen im
Park. Zurück in Begleitung eines freundlichen Hundes auf dem zweiten Pfad,
durch die schöne Dschungel-Schlucht unterhalb der Klippen. Kommt 40m höher als der
alte Weg an der Strasse raus.
Rechts um
die Burg herum durch eine idyllische Gegend von Veliko unten am Fluss, rüber auf
die andere Seite mit dem Ausgrabungshügel, auf den man von der Rückseite
hochkommt. Wegweiser zu einem Ecotrail und Karte mit Pfad zum Preo-Kloster ab
Hiker-Hostel-Hügel.
Hoch zum
Burgplatz auf der zur Flaniermeile mutierten Panoramastrasse. Menschenmassen
strömen von allen Seiten, die ganze Stadt ist eine einzige große Fußgängerzone.
Noch ein paar Käseecken an der Hauptstraße und wieder runter zum Festplatz.
Ab 19:00 militärische Zeremonien, reichlich TV-Sender, 20:15 nahtloser Übergang zur
Zarevetz-Lichschau, im Übergang unterlegt mit MG-Platzpatronenfeuer.
Danach
strömen die Massen wie ein großer Demonstrationszug Richtung Neustadt, wir
lassen uns mittreiben bis zum DM, wo ich dann kurz nach 21:00 Uhr noch eine
neue Zahnbürste kaufe. Auf dem Rückweg noch ein Bierchen, dann Hemd reparieren
und auf dem Balkon bei Grillengesang Memos schreiben.
Mittwoch, 23.09.
Morgens
Wolken, Wetterprognosen widersprüchlich, Tendenz eher schlecht, aber heute in
Veliko kein Regen. Morgenkaffe präparieren in der vorzüglich ausgerüsteten
Küche. Hin- und her überlegen, Entscheidung für Kloster-Wanderung, als wir
losgehen wollen, beginnt der Regen. Kochen dann einen Berg Spaghetti mit einer
Paprika und Tomatensoße. Als wir fertig sind mit Essen, kommt der Boss herein.
Wir verlängern noch einen Tag.
Starten,
als der Regen wieder aufhört. Hoch zum Hiker Hostel, vorbei an einem Spalier
kläffender Hunde, dann ein schöner Pfad durch die Wildnis hoch zu den Antennen,
um eine neue Protzvilla herum, zum Ende des Plateaus. Treffen auf eine wilde
Erscheinung im braunen Ledermantel, er erzählt uns, dass das Kloster auf dem
übernächsten Berg liegt. Dazwischen wird manövermäßig mit Platzmunition geschossen und
es beginnt zu regnen.
Wir finden einen schönen Weg durch die Schlucht Richtung
Westen, bergauf Richtung Uni. Es geht vorbei an uralten Eichen, einige sind
Naturdenkmäler. Lange Pause im Regenschatten einer dieser Eichen. Dann teils
iyllische Gärten am Bach, die wie kleine Siedlungen im wilden Dschungel wirken.
Am Stadtrand hört der Regen wieder auf, Regenklamotten in den Rucksack.
Es geht
vorbei am Klub der Pensionäre und Invaliden "Zweite Jugend". Beim Abstieg ins Zentrum pflückt Angela noch
ein Kilo von den leckeren Mini-Weintrauben, die hier überall wuchern. Im
Zentrum regnet es wieder, Lavazza in der Theaterbar und Essen ein Stück weiter.
Brot, Butter, Paprika und Tomaten kaufen. Eine Runde durch die Tourigasse und
dann in die Herberge. Dann strömt wieder der Regen. Mein tolles Tagos-Hemd löst
sich irreparabel auf. Wir haben wie gestern wieder die ganze Etage, die beiden
anderen Zimmer sind leer.
Donnerstag, 24.09.
Beizeiten
raus, der Regen strömt immer noch, die Prognosen sind immer noch sehr
widersprüchlich. Am besten scheint es an der Küste zu werden. Um 8:00 kommt der
Hausherr und präpariert uns einen Espresso. Dazu wird bulgarischer Wodka
angeboten.
In voller
Regenmontur die Gurko entlang ins Zentrum, Frühstück, durch den Park zum
Yug-Busbahnhof. Wird gerade schwer umgebaut. Es gibt von hier nur einen Bus um
7:30 nach Burgas, dafür reichlich nach Sofia und Varna. Wir sollen zum 4km
entfernten Westbahnhof schauen. Nehmen dann doch lieber um 10:45 den nächsten
Bus nach Varna. Sind schon 3 Stunden später da, es ist subtropisch warm, sitzen
15 Minuten später im Minibus südwärts. Steigen in Slantschew Brjag am Busbahnhof
aus, das kleine Wäldchen dahinter ist noch nicht verkauft.
Investieren 15 Euro
für ein ruhig gelegenes 70qm Appartment mit Ost- und Westbalkon in
Zu-Fuss-Reichweite von Nessebar Altstadt. Unten die Straßen sind teils
überschwemmt, es war gestern der 10te Regentag dieses Sommers. Teatime, als
sich das nächste Gewitter entlädt. Es kühlt aber nicht ab. Eine Runde durchs
Viertel, um den Kühlschrank zu bestücken.
Freitag, 25.09.
Super
Wetter, Kaffeemaschine anwerfen, Zimmer verlängern, Abmarsch Richtung Nessebar.
"Aqua Food" Schiff im Hafen,
ein Autokran hievt ein Schiff ins improvisierte Trockendock. Eine Runde
durch die noch ruhige Altstadt. Frühstück im "Biergarten" neben der
Bäckerei. Irgendwie flaues Gefühl im Magen und dicker Schädel. Mittagspause im
Schatten am Strand, ziemlich heiß heute.
Durch den
schönen Küsten-Park von Neu-Nessebar bis vor zu den Dünen, dann durch die
Einkaufsstrasse runter zum kleinen Cafe am Damm, meine Handyhülle abholen. Dann
noch ein Bierchen mit prächtigem Blick über die Bucht auf die Berge.
Den Beach
entlang bis zum Fluss, den Flusspfad entlang bis zur Fussgängerbrücke, dann vor
zur ersten Fussgängerzone, weiter zum Zentrum des ganzen Halligalli in die
Flower Street. Ist insgesamt viel ruhiger als 2013 Anfang Juni. Dazwischen finden
wir einen Aldi mitg rein bulgarischem Sortiment, ganz im Gegensatz zum DM in
Veliko. Es gibt Tomaten und Kartoffeln, eine Seltenheit hier im Ort.
Stadtbus
ins Apartment, Kartoffeln kochen, sehr lecker mit Schafskäse, Butter, Tomaten
und Paprika. Mein Regencape war tagsüber über einem Stuhl auf dem Balkon
aufgespannt, ist offensichtlich davongeflogen.
Samstag,
26.09.
Stadtbus
zum Busbahnhof, wäre nicht nötig gewesen, die großen Burgasbusse halten im
Gegensatz zu den Minibussen auch an den Stadtbus-Haltestellen und in Nessebar
Alt- und Neustadt. Kurze Fahrt nach Burgas. Holen im
California-Hotel die Schlüssel fürs Main Street Hostel, dass 10 Minuten weg
mitten in der Fussgängerzone liegt. Alles nagelneu, Küche bestens ausgerüstet,
riesige Wohnstube. Teatime.
Gleich um die Ecke vom Hostel im Mtel-Shop im Billa
einmal Internet nachtanken. Ausgedehnte Runde durch die FGZ und den gut
belebten Küstenpark. Tandemflüge vom Hochufer. Von den Sandskulpturen des Parks
am Binnensee durch die Wohngebiete mit vielen Gemüseläden zum nächsten Telenor-Laden,
Karte nachladen. Das Personal hat keine Peilung wie das geht, also gibt es eine
neue Karte.
Durch die
FGZ flanieren, der riesige Bauzaun auf dem zentralen Platz steht noch, dahinter
entwickelt sich eine Wildnis. Der Billa hat heute bis 22:00 offen, morgen, am
Sonntag, bis 18:00 Uhr. Im Kühlregal steht das Radeberger neben dem Schumensko.
Bratkartoffeln und Gemüse brutzeln, danach noch ein Falafel in der FGZ.
Sonntag,
27.09.
Morgenespresso
in der FGZ. Wetterbericht: Klar ohne Regen nur hier im äußersten Südosten und
dass auch nur heute. Es scheint ab morgen eine Tendenz zur Besserung im
Südwesten zu geben. Fahren dann weiter nach Sozopol. Ab Altstadt-Busbahnhof
gehen ständig Busse die Küste runter bis Kiten, ab Neustadt Richtung Westen.
Mit Gepäck
eine Altstadtrunde, bis die Massen kommen. Pause mit 2 müden kleinen Katzen und Blick über Beach,
Alt- und Neustadt. Dann hoch in die Neustadt, beziehen im Diamant Guest House
ein grandioses Panorama-Zimmer mit riesigem Balkon. Klamotten waschen,
Neustadtrunde. Sehr leckeres Essen in einem freundlichen Bistro.
Montag,
28.09.
Dicke
Wolken, schlechte Prognose hier an der Küste, besser nur im Südwesten.
Angela ist aber gegen 10
Stunden Fahrt bei der bislang erlebten Qualität der Wetterprognosen..
Bleiben in Sozopol. Guter Morgenespresso in der großen Bar im
Neustadtzentrum. Rüber in die Altstadt, dort der Bäcker hat seit heute
Saisonschluß.
Das Meer wogt wild. Die beiden Kätzchen sind in Hochform. Finden
noch einen schönen Klippensteig, endet am Nordtor. Langsam beginnt der
Regen.
Berge von Eichenholz stapeln sich vor den Häusern in der Neustadt.
Mittagsschläfchen,
noch ein Espresso im Zentrum, in Regenmontur. Lesen. Dann Essen gehen.
Dann
Dauerregen. Prognose wird immer schlechter. Wir sitzen in der Falle.
Nie wieder buche ich einen 2 Wochen-Balkanflug mitsamt Rückflug, egal
ob Züge fahren oder nicht...
Dienstag,
29.09.
Prognose
für die Küste wird nicht besser, neuer Plan ist Sliven und die blauen
Berge, da scheint es eine größere Lücke zwischen den Wolken zu geben.
Dunkle Wolken, das Meer tobt. Verlegen unser Lager erstmal nach Burgas,
ins
"Old House". Landen im leeren 4er Mini-Schlafsaal, nachdem das
Original von Herbergsvater nicht zugeben wollte, das 2er
Räume frei sind.
Stadtrundgang,
es ist saukalt. Stundenlange Teatime in der Teestube mit Demmer Oolong.
Ausgiebig tafeln in einem Bistro, nebenbei läuft eine Familienfeier. Abends im
Hostel Schwatz mit einem deutschen Pärchen (frischgebackene Ärztin +
Fast-Tierarzt), die im Rila wandern und mit dem Mietwagen an der Küste
unterwegs waren. Morgens gegen 1 Uhr ins Bett.
Mi., 30.09.
08:00 raus,
die anderen schlafen noch, Morgenkaffee in der FGZ. Der einzige durchgehende
Zug nach Sliven war um 9. Vom Bahnhof mit dem Stadtbus zum West-Busbahnhof.
10:30 Minibus nach Sliven, es geht jede Stunde was. Wetter hat sich deutlich
gebessert.
Sliven: Schönes
Zentrum und schöne Lage zwischen grünen Hügeln. Riesiger Markt. Extrem klare
Luft, sonnig, kalt und stürmisch. Stadtinfo am Platz, ruft für uns an wegen heute Bus nach
Kotel und morgen Hütte am Berg und Info, dass Lift in Betrieb ist. Entscheiden
uns am Weg zum Bus, doch schon heute zu den blauen Steinen hochzufahren.
Laufen
mit schönem Bergblick raus zum Lift. Lift wird extra für uns angefahren. Dann
schaukeln wir bei eisigem Sturm mit dem guten alten Sessellift auf den Berg.
Oben Essen an einem sonnigen und sturmgeschützten Plätzchen mit weitem Blick über die Stadt.
Wandern dann durch den grandiosen Buchenurwald bis in den hintersten Winkel der
weitläufig im Wald verstreuten Karandila-Feriensiedlung.
In der
Decotex-Hütte ist alles dicht, nur eine Katze ist hocherfreut über unseren
Besuch. Kein Handyempfang. Zwei bewohnte Privathütten in der Umgebung. Laufen
retour, haben dann doch noch Empfang,
der Wirt nimmt ab und erklärt, dass er heute nicht arbeitet. Im Dunkeln finden
wir dann noch das einzige offene Hotel hier oben auf dem Plateau, hatten uns
schon auf Biwak eingestellt. Draußen sind 6 Grad, drinnen kaum mehr, aber
wenigstens kein Wind. Ordentliches Abendessen beim Wirt. Erstklassiges Wlan.
Donnerstag, 1.10.
6 Grad
draußen, sonnig und stürmisch. Morgenkaffee beim Wirt, dann auf den Gipfel,
Frühstück mit grandiosem Bergpanorama am Zweitgipfel, schon im Reservat gelegen.
Der Sturm bläst die Tomaten vom Brot. Noch ein schönes Panorama vom dritten
Gipfel. Abstieg, schon bald verschwinden die knorrigen Urwaldbuchen, dafür
wandern wir durch Eichenwald vom Kaliber der Brennholzberge in den Ortschaften.
Kurz vor der Straße geht es durch verfallene Grundstücke, vor einem Haus
wachsen die bislang leckersten (hellen) Weintrauben der Tour. Kommen am
Stadtbus-Depot raus. Bus zum Autogara, ein französisch-sprechender und sehr
charmanter Bulgare stimmt "Deutschland-Deutschland über alles" an.
Wetterbericht: Grandios im ganzen Westen, Suppe ohne Regen und kalt im Osten. Welch ein Frevel.
17:00 Bus
nach Kotel, Ziegenherde blockiert die Straße, in alle Richtungen schöne
Dschungelberge. Kotel sehr urwüchsig und viele schöne Holzhäuser. Gehen ins
Hotel Constantin mit seinem äußerst gastfreundlichen Besitzer. Sehr schönes
Zimmer mit Blick über die alten Häuser auf die Berge. Im Kulturhaus Familienfest mit
Ethnoband und Düsenjet-Lautstärke. Essen in der Pizzeria oberhalb vom Hotel,
gut von der Ortsjugend besucht, man spricht perfekt englisch.
Das erste
Mal auf der Tour ein beheiztes Zimmer, der Chef entlüftet vor unserer
Stadtwanderung die Heizung.
Freitag, 2.10.
Morgenespresso
in der Pizzeria, Stadtrundgang bis rüber zum Friedhof, es ist 12 Grad und
bedeckt. 11:30 Start nach Targovishte, 30 min Pause mit gutem Kaffee in
Omurtag. Targovishte: Leckere Äpfel im Markt am Park am Beginn der großen und üppig grünen
FGZ. Omi pinkelt in hohem Bogen in den Park. Wildes religiöses Ritual von 2
Betbrüdern auf einer Bank unter einem Baum. Freundliche Begrüßung auf deutsch
durch einen Backstubenbesitzer, frische Banitzas sind fertig in 15 Minuten. War
auf der deutschen Schule in Istanbul und hat 4 Jahre in Österreich gelebt.
14:50
weiter nach Varna. 20 Grad warm. Stadtbus vom Busbahnhof bis kurz vors Hostel
Rayska Yabalska. 100 Meter von der FGZ-Promenade Richtung Meer. Großes 3er
Zimmer hinten raus. Banitza gleich vorn beim Bäcker an der Ecke in der FGZ.
Rundgang, essen etwas abseits in einem gut gefüllten Lokal.
Samstag, 3.10.
Spektakulär
guter Morgenespresso im "MyCafe" vorn an der Promenade. Relax Hotel
gegenüber bietet heute Zimmer für 35 Leva. Glasklarer Tag. Die Heiligen der
letzten Tage neben uns sind von der Früh weg aktiv. Ein von "Fraport"
gesponsertes Jugend-Laufevent anläßlich der Europäischen Jugendstadt 2017
Varna.
Lecker Cappucino am Beach in der Lounge am Boulevard-Ende. Mehr im Sand
dösende Hunde als zweibeinige Gäste. Mittag Zimmer-Verlängerung und Weintrauben
in der Hollywood-Schaukel. Flughafenbus 409 klären, fährt gleich vorn an der Ecke,
auch Sonntags aller 15 Minuten. Stadtrundgang. Nächster Cappucino in der
Lounge, jetzt gut gefüllt und super Atmosphäre. Dann am Strand zwei Gaststätten
weiter, Essen und Möwen füttern.
Vor zur Kathedrale, Highway ist autofrei,
es läuft ein Wahlkampf-Event der Liste 39, eine Auto-Spezialshow mit Bühne vor
der Kathedrale und höllisch lauter Musik.
Gegen 20 Uhr flaut das Begängnis in der FGZ schon deutlich ab. Dafür abends lautstarke Party in der Kirche bis Punkt 22:00 Uhr.
Sonntag, 4.10.
6:20 raus,
erstaunlich guter Morgenespresso aus dem Automaten vor der Bäckerei. Croissant
kaufen und zum Bus. Kommt gleich, sind am Flughafen die Ersten für unseren
Flug. Es ist wieder grandioses Wetter. Überpünktlicher Rückflug mit Lufthansa,
leckeres Essen, auch bei Start und Landung ist Handy an im Flugmodus erlaubt,
WAMS lesen. Sind so früh in München, dass wir am Boden noch 10 Minuten auf die
Einfahrt warten müssen. Es ist trübe und kalt.
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