Donnerstag, 23. Maerz:
Stuerze am Abend mit Volker durch den Blok M auf der Suche
nach der noetigen Ausruestung. Ich kaufe ein Kasten-Moskitonetz in der
Pasaraya-Sportabteilung. Dann noch eine Rolle Bindfaden und einen Plastik-Regenanzug
in der Hardware-Abteilung. Weiter in die Blok M Plaza, da finden wir aber
nichts. Dann um 2 Ecken zu Fuss durch eine Abgas- & Verkehrs-Hoelle
in den ACE Hardware Store. Volker bekommt Super-Gummistiefel, oben zum
Zuschnueren, Stahlkappen vorne, gut profilierte Gummisohle. Meine Groesse
gibt's natuerlich nicht. Kaufe dafuer eine (viel zu kurze) Luftmatratze.
Finde auf dem Rueckweg noch einen guten Baecker.
Im Appartement in aller Ruhe packen.
Freitag, 23. Maerz:
12.00 mit Volker Start vom Office. Begruessung im Warehouse
durch Dini, Rilda, Bunbun und Ben. Ausgiebig Lunch. Nach und nach trudeln
alle ein. Mit einer Stunde Verspaetung geht's los Richtung Merak zur Sumatra-Faehre.
3 Stunden Ueberfahrt inklusive einer Stunde Warteschleife. Super-Sonnenuntergang
auf dem Meer, Schwatz mit 3 Ausflueglern. Horrorfahrt auf der naechtlichen
Autobahn. Katastrophale Ueberhol-Maenover ohne Ende. Rilda faehrt wie ein
Henker, Bunbun wird es zu viel. Einer repariert seinen auf der Strasse
stehenden LKW, hockt dabei auf der Fahrbahn. Wir ueberholen und werden
im gleichen Moment selbst ueberholt. Bei Gegenverkehr ...
Zwischenstop in einem Autobahn-Restaurant bei Padang,
dort hat man schon eine Fest-Tafel aufgebaut. Ausgiebiges Abendbrot. Weiter
nach Lampung, 23.00 im Hotel Indra Puri. Duschen, dann in den Pub, Dinis
Geburtstag feiern. Ein paar Leute von Lampung kommen noch dazu, sind auch
die naechsten Tage mit dabei. Ausgiebiges Gelage.
Samstag, 24. Maerz:
7.00 raus, welche Zumutung. Duschen, Fruehstueck. Sehe
zum ersten Mal die Super Lage des Hotels hoch ueber der Bucht von Lampung,
umgeben von gruenen Bergen. Super !
9.00 mit 11 Jeeps los. Laden in Lampung 2 Security-Leute
mit Colt und Sturmgewehr ein. Treffen dann noch auf eine Gruppe von 30
Jeeps vom Lampung Offroad Club; wollen dummerweise wie wir nach Suoh. Langes
Wochenende. Wir beschliessen, die Gruppe zu ueberholen. Muessen deshalb
den Besuch auf der Staudamm-Baustelle, das Restaurant-Mittagessen und den
Besuch im Fischerdorf vom Programm streichen. Haetten wir eh' nicht geschafft
...
Muessen staendig auf zurueckgebliebene Fahrzeuge warten.
Deshalb ein letzter Stop vor der Logging Road in Kota Agung. Bunbun findet
dezentrales Fahren besser. Baerisch heiss. Haben die grosse Gruppe zum
Glueck hinter uns gelassen.
Start auf die Piste. Reichlich holprig, aber meist trocken.
Einige tief ausgefahrene Schlamm-Loecher. Vor 30 Jahren gruendlich kahlgeschlagene
Landschaft ohne Anzeichen von Erholung. Teils mit Kaffee-Plantagen bepflanzt.
Viele Siedler aus West-Java. Man winkt uns zu und freut sich ungemein ueber
die Abwechslung. Einer hat gerade eine Koenigs-Kobra erschlagen und praesentiert
sie stolz. Ein Freund von Ben aus dieser Gegend hat seinen Hund durch einen
Tiger verloren, der Hund hat im Erdgeschoss das Stelzen-Haus verteidigt
... Berge im Thueringer Wald Format. Das gut gekuehlte Bier fliesst reichlich.
Alle Jeeps kommen letztlich unbeschadet durch. Nur Walters Nummernschild
ist nach oben gebogen. 17.30 noch im Hellen da ! Ich rechne kurz mal durch
und muss feststellen, dass unsere geplante Rueck-Ankunft in Jakarta um
20.30 am Montag unmoeglich zu schaffen ist. Ben war letzte Woche schon
mal mit dem Motorrad hier, um alles vorzubereiten und durch zu kalkulieren.
Gleich nach der Ankunft beginnt ein ziemlich kurioser
Kampf unseres Rottweilers mit einer angeketteten Ziege. Steht nach 10 Minuten
50:50. Wegen der Fairness befreit der Besitzer die Ziege von der Kette.
Eine wilde Jagd durchs Dorf beginnt. Als sich der Rottweiler dann mit einem
Dorfhund anlegt, wird er zurueckgepfiffen.
Ziehen dann mit dem Gepaeck 20 Minuten den Berg hoch.
Die als Basislager geplante Huette ist abgeschlossen. Die Wiese ist zu
klein zum Zelten. Gehen dann runter auf halbe Hoehe auf eine optimale Zeltflaeche.
Fange mir etliche Mueckenstiche ein, bin natuerlich noch nicht eingkremt.
Malaria-Hochrisiko-Gebiet ...
Unten im Dorf bei den Autos beginnen der Koch & die
Kuechenhilfe derweil die Vorbereitungen fuer das Abendessen. Diesel-Generator,
Flutlicht, Gaskocher und Wok werden in Betrieb genommen. Keiner weiss,
wo der Fahrer des Wagens mit den Zelten ist. Volker findet ein einzelnes
Zelt und geht mit ein paar Leuten hoch zum Aufbauen. Ben heuert letztlich
ein paar Traeger an, die die restlichen Zelte, die Schlafsaecke, die Wasser-Ballons,
die Bambus-Fackeln und den zweiten Gaskocher hochtragen. Schwere Aufbau-Aktion,
ein Zelt mit Fallschirm als Ueberzelt. Die Jaeger uebernachten unten im
Dorf. Ich haenge mein Moskitonetz auf dem Camp in einen Unterstand mit
Schlafflaeche in 50 cm Hoehe. Alles bestens. Frische Luft garantiert. Angenehme
23 Grad. Runter ins Dorf. Reichhaltiges Abendessen. Unmengen Doerfler verfolgen
alles was wir tun. Hoch ins Camp. Bier, Whisky, Contreau ohne Ende. 90%
der Gruppe sind Raucher. Musik aus dem Satelliten-Radio ...
Sonntag, 25. Maerz:
Frueh um vier schlafen alle, das Radio roehrt noch in
meine Richtung. Ich stelle es aus. Gegen 7.00 raus. Das erste Fruehstueck
(Toastbrot, Erdnussbutter, Kaffee, Tee) wird von den Traegern ins Camp
gebracht. Unten wird derweil das zweite Fruehstueck gebrutzelt. Runter,
zweites Fruehstuck, bin pappesatt. Lunch-Paket einpacken.
Abfahrt mit reichlich Verspaetung. Bin dieses Mal mit
Putty, Walter und Alex + Fahrer im Jeep. Streichen die heissen Quellen
vom Programm, fahren durch das ausgedehnte Hochtal zum Aussichtspunkt ueber
dem See. Weiter fast bis zum letzten Dorf vor dem Dschungel-Rand. Ein Jeep
ist zu hoch und kommt nicht unter einem umgefallenen Baumstamm durch. Wir
wandern los. Im Dorf-Kafe gibts lokalen schwarzen Kaffee mit Rohrzucker-Brocken.
Abmarsch zum Wasserfall. Wird sehr schnell zur halsbrecherischen Kletter-Tour
durch Baeche und ueber schmierige, steile Haenge. Dschungel vom Feinsten
! Lasse letztlich die Sandalen an. Die vom Org-Buero empfohlenen Gummi-Stiefel
bewaehren sich bei den Leuten, die welche haben ...
Nach 1,5 Stunden unten am Wasserfall. Die letzten 15
Minuten extrem steil und rutschig. Bin reichlich geschafft. Nach und nach
trudeln bis auf 2 Frauen alle ein. Auch Bunbun mit seinen 67 Jahren ! Keiner
geht baden. Sind wohl alle zu geschafft.
Fuer den Rueckweg legen die lokalen Guides Fixseile aus
zusammen geknuepften Lianen. Sehr komfortabel ! Ziehe diese Mal die Turnschuhe
nur zum Bach-Durchqueren aus. Sammeln im Dorf-Kafe, gebratene Suess-Kartoffeln
(delikat !) und Kaffee fuer alle. Rueckfahrt.
Ankunft im Dorf, das Abendessen brutzelt schon. Als Special
gibt es zusaetzlich zu den ueblichen Sachen ein chinesisches Gericht aus
10 Gemuese-Sorten. Super ! Volker sorgt dann dafuer, dass genug Bier ins
Basislager geschleppt wird. Anschliessend sorgt er dann dafuer, dass es
auch ausgetrunken wird ... Gute Stimmung, lege mich aber vor den anderen
hin.
Montag, 26. Maerz:
6.00 fangen die Traeger aus dem Dorf mit abbauen an, wir
sind so beizeiten wach. Ausgiebig Fruehstueck im Dorf. Die Jaeger haben
nachts ein Deer geschossen, ein Viertel wird fuer das Mittagessen vorgebraten.
Den groessten Teil bekommt das Dorf. Die Doerfler haben einen Waran lebendig
gefangen, er versucht zu fliehen, wird gefesselt und von den Kids rueckwaerts
durchs Dorf geschleift.
9.00 mit 2 Stunden Verspaetung Start. Zum Glueck kein
Regen die letzten Tage, die Piste ist schoen trocken. Nicht auszumalen,
was hier bei Regen los waere. Legen in Lampung einen Stop beim Hunter-Gunmen
mit dem Sturmgewehr ein, nutzen die Toiletten in seiner Villa. Stop in
einem Cafe mit Spezial-Aceh-Kaffee: Zucker mit Ei verquirlt, dazu schwarzer
Filter-Kaffee. Sehr gewoehnungsbeduerftig. Leichter Sonnenbrand. Zu spaet
eingecremt. Ben will noch einen Restaurant-Dinner-Stop einlegen. Volker
protestiert, hat morgen frueh ein Meeting. Will deshalb mit einem Wagen
frueher losfahren. Ben entscheidet: Es geht ohne Dinner weiter.
Kurz vor Bakahauni der erste Anruf, muss telefonisch
ein paar Sachen fuer morgen vorbereiten. Schlechte Verbindung. Der Spass
geht dann auf der Faehre weiter. Nachtfahrt. Ein Bier und ein Kaffee.
Warteschleife bis zur Landung nur 30 Minuten. Die Strecke nach Jakarta
ist weniger ueberfuellt als der Sumatra-Highway. 03.00 am Warehouse in
Cenkareng. Kein Taxi mehr aufzutreiben telefonisch. Dini und Rilda fahren
uns noch bis ins Hotel. 4.00 da. 5.00 im Bett.