Patagonien 1997/98


Eine Jahreswechsel-Tour durch den amerikanischen Süden, reichlich Kilometer im Bus/Schiff und etliche per Pedes. Zusatzinfo:

Highlights               ... eine Vorauswahl der interessantesten Ecken etc. ...

DM/Peso   1:250;   Peso/$  1:450


Freitag, 5.12.:
Donnerstag schnell noch Urlaub eingereicht wegen Wohnungsbesichtigung. Frueh Sport-Schuster/Scheck noch zu, machen erst um 10 auf. Zu Lauche und Maas, haben schon 9.00 offen. T-Rest Repair-Kit, Poncho, Source-Sandalen. Brieftasche mit Kette + Karabiner-Haken. Halb zwoelf zurueck, Rest packen. Letzter Tee. 20 Kilo Waage reicht nicht beimWiegen. Sehr hoch gepackt. Nehme noch zusaetzliche Seitentasche mit. Aus S-Bahn Blick auf schoene Winterlandschaft auf dem Weg zum Flughafen. Alpengipfel aus dem Flugzeug. Sagenhafter Sonnenuntergang. Computer hat Problem mit Nichtraucher buchen ab Muenchen. In Amsterdam am Gate einige No-Shows. Bekommen noch getrennte NR-Plaetze.Bine muss dann noch weiter weg wegen Familienzusammenfuehrung. Sehr gutes Essen und exquisiter Wein. "Grand Feudo" aus Navarra/Spanien. 5,5 Stunden durch die Flughafen-Plaza. 3 Grad draussen. Frischer Lebkuchen vor dem Supermarkt.

Samstag, 6.12.:
Nachts Durst, Flasche nicht gefuellt in Amsterdam. Sprite statt Wasser. Klebt. 9.00 Uhr gnadenloses Wecken durch die Sonne. Zwischenlandung Sao Paulo, sehr gruene Umgebung. Aussteigen und Flugzeugreinigung in Buenos Aires, tropisch warm. Bei Spitzenwetter Vorbeiflug am Aconcagua ! Duty-Free Wagen neben mir, ich darf in die Vorratshalle zum Fotografieren. Gegen 13.30 in Santiago. Frage nach Lebensmitteln, ja, Sandwich ... Tierisch heiss. Entscheidung fuer Start der Tour in Santiago statt Vina del Mar. "Puertocentro"-Bus bis Hierro Metro. Metro Chile Uni. Residencia Londres. Statt 11$ pP schon 16$ pP. Lonely Planet Effekt: "Outstanding Value" ... Liegt in freundlicher Seitengasse. Abends Rundgang durch Zentrum und Maerkte, ist noch schwer was los. Beizeiten Nachtruhe.

Sonntag, 7.12.:
8.45 raus (ich), Kaffee im Kaffee Londres, gutgelaunte Omi. Angenehme Temperaturen, wie gestern abend. Gute Luft und gute Sicht auf die Berge ! Dann Planung, gehen 10.30 los. Ist schon wieder heiss. Klaeren die Weiterfahrt nach Sueden mit Zug/Bus an Estancion Central, Universidad Santiago. Riesiger, offener Supermarkt am Bahnhof, reichlich Markthallen in der Gegend. TUR-Busse fahren staendig nach Sueden. U-Bahn in Barrio Bellavista, durch Touri-Strasse zum Stadtpark. Hoch auf den Berg mit der Zahnradbahn, zu Fuss rueber zur Seilbahn Mittelstation. Baeume sind teils bewaessert, unten ausgedehnte Slums. An Mittelstation Bad und Weinmuseum, leider ohne Verkostung. Wir nehmen die Seilbahn zurueck statt runter, haben offensichtlich einen Hitzeschaden ... Dann eben wieder mit der Zahnradbahn runter. Kaufen geschmacklose Kirschen. Endlich wieder angenehme Temperaturen, abends halb acht.

Montag, 8.12.
Frueh verdaechtig ruhig, alles zu, fahren zur NAVIMAG-Metro. Lonely Planet: Es ist Feiertag...  Nix mit Ferry-Ticket. 10.00 am Busbahnhof. Staendig TUR-Busse in unsere Richtung. KaufenTicket fuer 11.00 Uhr statt 10.15, so noch Zeit fuer Espresso und Brot kaufen. Machen uns Kaesebrote fuer die 6 Stunden Fahrt. Nach 3h35min Pause in Raststaette. Vulkane und urwuechsige Fluesse an der Strecke. Die Luft wird immer klarer. 17.30 in Chillan. LP-Hotel. Lonely Planet liegt falsch, aber Zimmer sind nach hinten. Stadtrundgang. Der beruehmte Markt ist fast zu, die Mall ist noch bis 21.00 Uhr offen. Churrasco und Grosseinkauf fuer die Fahrt. Angenehme Atmosphaere hier. Erste Araukarien. Weiches Abendlicht. 21.00 Sonne weg. Benzin von Tankstelle um die Ecke incl. Flasche abwischen 180 Peso. Mountain Bikes gibts in jedem Zeitungsladen, wie in Santiago. Ueberall Biker, gestern in der Mittagshitze auf dem Stadtberg jede Menge. Fast alle gefedert ! Viele Sport- und Outdoorlaeden mit brauchbarem Angebot, trotz Feiertag offen, wie vorgestern.

Dienstag, 9.12.:
Ab 5.00 Haehnekraehen, 6.00 raus, 7.00 Start  nach Puerto Montt. Landschaft immer gruener und satter. Bis Mittag Anden bewoelkt, dann glasklar. Kernige Fernsicht, weiches Licht und grossartige Farben. Landschaft buntgemischt aus Weiden, Kiefernplantagen, Kahlschlaegen und Urwaldresten. Langer Stop mit Omelette in Temuco, kurzer Stop in Valdivia. Immer schoenere Vulkan-Bilder. Oberhalb vom Lago bei Puerto Varas bombastisches Andenpanorama mit dem Osorno im Vordergrund. Ca. 18.00 in Puerto Montt. LP Empfehlung ohne Schild und Passport-Registrierung und ohne Schluessel. 10$, Riesenfenster mit Meer- und Andenblick. Bei Navimag am Hafen ueber deutsche Spanisch-Uebersetzungshilfe erste Faehrauskunft. Dann Traveller-Reisebuero. Debatte, wann und wie am besten Fahren. Stadtrundgang. Flugzeugwein im Panoramafenster. Spitzen-Sonnenuntergang mit Andengluehen.

Mittwoch, 10.12.:
Alles dicht zugehangen. Zum Traveller,  nichts mehr frei wie gewuenscht. Zu Navimag, der 95.000-Peso-Tarif ist noch da. Buchen fuer Weihnachten statt fuer Sylvester. Ins Hostel, Planung. Beschliessen 10 Tage Seengebietsrunde. Stadt, Geld holen.Meine Visakarte wird nicht angenommen, EC hat falsche Pin, Amex will keiner ...Touri-Info nett aber nutzlos. Bei CONAF Puyehue Nationalpark-Kopie. SERNATUR auf dem Berg hat im Verwaltungsgebaeude die gleiche Kopie. Spitzen-Wein: Casa Real, Santa Rita,Cabernet Sauvignon, 1994, unten in der Kaufhalle. Dauer-Nieselregen. Wettervorhersage:Von Santiago/Vina bis Aisen noch 2 Tage schlecht, dann Besserung. Zum Glueck Ticket nach Bariloche gekauft und Unterbrechung in Puyehue nicht moeglich. Weinabend ! Barolo-maessiger Spitzenwein.

Donnerstag, 11.12.:
7.00 raus, 8.30 Bus, vorher Karamelkaffee von fliegendem Haendler. Im Bus koestlichen Gratiskaffee ausgeschlagen. Ab Osorno bzw. ab Puyehue grossartige Vulkan- und Regenwald-Landschaft, Anticura waere eine schoen gelegene Basis fuer die Zukunft. Chilenischer Zoll 20 km vor Grenze. 2x raus und in Reihe anstellen. Weiter grossartige Urlandschaften bis kurz vor Bariloche. Dann endlose Steppe, ploetzlicher Uebergang innerhalb weniger Minuten. Schon ab Puyehue wieder 1a-Wetter. Hostel am Busbahnhof ist zu laut, kommen bei Familie in der Oberstadt unter. Teatime. Freundliche Leute und eine urige Oma. Angenehme Atmosphaere im Ort,  tolles Panorama am See und warmes Klima. Sommer ist hier erst seit 2 Tagen, vorher 5 Jahre trockener Fruehling, El Ninho ... Vorgestern lag noch Schnee ! Heute 30 Grad plus ... Sind gegen 16.00 Uhr hier, hole mir noch einen Sonnenbrand. Andenverein mit Top-Service, Landkarten, morgen ist der erste Tag wo die Huette offen ist und ein Bus zur Pampa Linda faehrt. Bekommen gute Tips vom Andenvereins-Opi. Er kann gar nicht verstehen warum wir durch das sumpfige Tal wollen nach der Schneeschmelze,wo es doch den guten Weg zur Meiling-Huette gibt. Ist ein alter Slowene, seit 50 Jahren hier, topfit in deutsch und englisch. Frueher war deutsch im Club Andino die einzige Sprache. Entscheiden uns auf Opi's Rat fuer die Huettentour, kaufen Lebensmittel ein. Liften unser Gepaeck, klaeren die Aufbewahrung, trinken den restlichen Wein aus.

Freitag, 12.12.:
Restliches Gepaeck aussortieren, 8.30 beim AV, ausser uns noch 2 Europaeerinnen auf Tagestour und ein argentinischer Outdoorkurs mit massig Gepaeck. Mit einem Klapperbus zur Pampa Linda durch grandiose Urlandschaft. Eine Schleife ueber den schwarzen Gletscher, der Kurs steigt aus, wir fahren zurueck zur Pampa. Mate-Teatime, 13.15 Abmarsch durch eine feine Auenlandschaft. Nach 3km erste Flussquerung, ab dort ploetzlich abartige Mengen Tabanyos. Aufstieg vorwiegend auf einem Steig, der die ehemalige Strasse abkuerzt. Oberer Teil der Strasse durch Erosionscanyon zerstoert, dann weiter auf der Strasse, Steig wird zu steil mit dem fetten Gepaeck. Teils gigantische Suedbuchen in einer heiteren Parklandschaft. Auf dem Bergruecken nahe der Baumgrenze zischt ein Kondor dicht ueber unsere Koepfe, schwer beeindruckend. Zum Schluss noch 2 Stunden steil ueber Schneefelder, dafuer ohne Tabanyos. Gegen 20.00 dann in der Huette. Reichlich vergammelt, Ranger ist gerade Essen holen. 2 kernige Amis, Saisonarbeiter in Jeans und Baumwollhemd, zurueck vom Tronador-Gipfel. Total verbrannt, argentinischer LSF 25 hat wohl nicht gereicht, voellig fertig (wie wir) und mit eingeweichten Bergschuhen. Noch ein Sueppchen kochen, um neun auf die verkeimten  Matratzen. Den ganzen Tag heftige Lawinenabgaenge. Meine tolle neue Stretch-Hose wird immer laenger und weiter. Juckt ausserdem beim Schwitzen.

Samstag, 13.12.:
Erst 8.30 raus, ein Bomben-Wetter, stahlblauer Himmel, der Luftdruck steigt ohne Ende. Hatten gestern viel Schnee geschmolzen, den haben die Freaks fast verbraucht. Dafuer gibt’s Morgenkaffee in rauhen Mengen. Vergrabe ein Ei auf dem Gletscher. Halb elf dann Start, halb zwoelf am unteren Schnee-Ende bei toller Sicht auf die haengenden Gletscher eine Schneeschmelz-Teatime. Sehen 3 Kondore und eine Megalawine, kollosale Eisberge stuerzen mehrere Hundert Meter in die Tiefe. Bombastische Sicht. Heute weniger und vor allem weniger aggressive Tabanyos. Eine Gruppe von ca. 10 Leuten lagert unterhalb der Baumgrenze. Urbaumfotos vor stahlblauem Himmel. Gegen 18.00 Uhr in der Pampa-Linda. Zimmer fuer 10$. Dusche mit Dielen-Versickerung. Abendbrot mit 2$-Wein auf der Hausbank. Eine friedliche Idylle. Unmengen Voegel aller Art. Dazu einige freundliche Hunde. Laufe noch eine Abendrunde. AV-Camping + Restaurant, ein Wachhund begruesst und begleitet mich. Die Pferde belagern unser Haus. 22.00 Nachtruhe, es ist noch nicht ganz dunkel.

Sonntag, 14.12.:
8.30 raus, Tuer ist noch zu. Muesli, dazu scheusslicher Kaffee. Koennen das Gepaeck im Zimmer lassen. Anruf beim AV wegen Bus ergebnislos. Steigen auf den Hausberg, um einen Blick auf die Pampa Linda und das Tal zu nehmen. Ist heute leider nicht Bines Tag. Wieder viele Bremsen. Tabanyo Country. Zurueck zur Huette, AV Bus faehrt nicht, frage wegen Tourbus vor Huette, nach Anruf ok, 16.15. 16.20 rauscht der Bus dann ohne Stop vorbei. Das Personal spielt mit den Kids, sieht den Bus nicht, ja, kommt noch und haelt auch hier. Wir gehen vor zur Piste, 2 Japanerinnen, Bine fragt wegen Mitfahrgelegenheit. Die beiden muessen erst Daddy fragen. Nach 2 Minuten, Daddy winkt uns herbei. Nette Familie, rueckt extra zusammen, die Frauen hinten. Mutter ist studierte Hausfrau, Dad mitVisitenkarte, Tochter spricht englisch, ist Entwicklungshilfe-Sozialwissenschaftlerin in Paraguay bei einem Forstprojekt. Unterhalten uns gut bis Bariloche, dazu ein Foto-Stop in traumhafter Seenlandschaft vor der Andenkulisse.Unsere Gastgeber-Family ist noch nicht zurueck, gehen Einkaufen und essen auf einer Oedland-Flaeche. Anschliessend ist immer noch keiner im Haus, wir drehen 2 Runden um den Block, dann ist Daddy da. Wir fragen ihn wegen der Habitacion, er weiss nichts von der Abmachung mit Mam. Gasboiler ist frisch rausgerissen, es gibt nur Kaltwasser.

Montag, 15.12.:
Omi belastet Bine, fuehlt sich wohl uebergangen. Klamotten waschen: Nache einem Dementi gibt’s heisses Wasser. Ausgiebige Planung, Bine haelt ein Schlaefchen, bekommt dann ein Augenproblem. Gehen erst ins Public Hospital, wueste Verhaeltnisse. Bine wartet, ich gehe zur Stadtinfo, schlechtes Englisch dort. Bekomme Info ueber Privat-Doktor. Erloese Bine von diesem Hospital. Gehen zum Privatdoktor. Schwester sagt "Manjana". Ist auch gar kein Augendoktor. Gibt uns Empfehlung fuer einen anderen Doktor. Gehen hin. Wieder sagt die Schwester "Manjana". Der Zettel mit der Empfehlung wirkt dann Wunder. Es gibt einen Termin fuer 18.00 Uhr. Stadtrundgang, Planung. Keine Linienbusse auf der 7-Seenrunde bis Januar. Umfrage, Vorsaison, auch nach 18.00 noch zu buchen als Touri-Rundfahrt. 18.00 Bine zum Doc, ist alles ok. Talk mit Ranch-Besitzerin am See am Stadtrand Richtung Steppe. Tochter von einem Daenen und einer Oesterreicherin, musste bis 7 Jahre Deutsch lernen, ganze Familie ist in Europa, Deutschtraining nur, wenn Family hier ist. Sie sagt, dasLeben ist schoen aber hart mit eigenem Land, die Politiker sind Diebe, der Mittelstand wird zerstoert, immer mehr Arme. Wegen El Ninho so langer Winter, wir haben Glueck. Finden auf Rueckweg Reisebuero mit 27$ statt 30/29, buchen gleich, werden morgen um 08.00 abgeholt. Bei unserer Familie ist das Gas wieder ok, ich gehe noch in die Kaufhalle. 1x 0,75l-Rotwein. Rest Umfuellen in kleine Flasche.

Dienstag, 16.12.:
Baerisch schlecht geschlafen, neue heisse Matratze. Beobachte Wolkenfaerbung zum Sonnenaufgang. 6.50 raus. Kaffe/Tee auf unserem Kocher, die Kueche ist noch zu. Punkt 8.00 steht der Minibus da. Fahrer ist gut drauf. Holen den Rest der Leute ab. 7 Seen-Runde ca. 200 km Wildnis pur bis San Martin. Indianer in "typical village" kochen Teigtaschen + Mate. Im Lanin einige MTB’ler und Wanderer im Staub des Busses. Viele gute Fotostops. Bus nach Pucon ist auch geklaert. Faehrt frueh um sechs ueber den Tromen-Pass. Sonst nicht viel los in S.M. Wie auf allen Stops immer gleichzeitig die gleichen Busse an den gleichen Kneipen. 15.00 geht’s weiter. Ueber den Cordoba-Pass durch eine Klasse-Wildwestlandschaft mit Kondor. Zu wenig Fotostops, dafuer langsame Geschwindigkeit, optimal zum Schauen. Schoene Wolken heute. Teils dunkle. Ein laengerer Stop in einem Saloon in einer Ranch. Mate gibt’s nur auf Einladung, wird nicht verkauft. Netter Talk mit den Leuten dort incl. unserem Fahrer. Der Matetee paeppelt mich auf. Ein Estanciero schwaermt von Peru. Einer von der Gesundheit des gruenen Tees. In S.M. das Argentinische Tageblatt vom 6.12. (kommt immer Sonntags raus). Nett und ehrlich geschrieben. El-Ninho-Info: Teils 4x mehr Regen als normal in Patagonien von Juni bis August. Rekordertraege in der Landwirtschaft. Weniger Sturm als sonst, wegen des warmen Wassers. Punkt 19.00 werden wir bei uns vor der Haustuer abgesetzt. War eine Top-Tour. Runter in die Stadt. Bus faehrt morgen 14.30, Ticket gibt’s in der Stadt, Bus faehrt vom Terminal. Bekomme das Tageblatt vom 13. ! Die Dusche funktioniert noch nicht richtig und die Stimmung ist schlecht im Haus. Omi freut sich, wir haben bezahlt. Sehr warm heute abend, 24 Grad.

Mittwoch, 17.12.:
9.00 raus, Kaffe, packen. Muesli. Banane. 10.30 los. Ticket Junin de los Andes bei Koko. Teatime auf der Plaza-Wiese. Bine verbrennt sich den Finger an der Stahltasse. Wandern langsam durch die Stadt zum Bus. Quietschsuesser Apfel-Blaetterteig + nebenan im Pub einen besseren Kaffee. Bine leistet sich einen Sonnenbrand am Scheitel. 14.30 Start. Pampa-Halbwueste mit einer Flussoase. 17.30 in Junin. Tickets nach Pucon fuer morgen frueh 6.30 Uhr. Pomforzionoese 4-Mann-Bude fuer 25 $ mit laufender Gasheizung. Dorfrundgang. Viel Staub, sehr ruhig. Schon recht voller Campingplatz. Leute mit indianischem Einschlag. Supermarkt + Baecker, gutes Abendbrot mit Thunfisch. Viel Wein im Vorraum-Sessel. Memoiren schreiben + lesen im Speisesaal/Fernsehraum. Alles da hier. Ein dicker Wachhund flaniert hinten vor den Bungalows. Das Sofa im Vorraum ist schon besetzt. Frevel. Stelle den Wecker auf 5.30.

Donnerstag, 18.12.:
Nachts dicke Luft, Gastherme + Gazefenster. Bin ziemlich geraedert. 5.30 raus, 7.00 Start. 25 $ fuer ca. 160 km, ziemlich fett. Schoene Landschaft unter Vulkan am argentinischen Posten, bei den Chilenen Totalcheck, wir buessen 2 Bananen ein. Nach 5,5 Stunden Fahrt in Pucon. Typ mit Karte, gehen aber zum Ecole. Keine 2R-Bude frei. Gehen doch zum Typ. Tea + Talk im Garten. Santiago hatte vor 4 Tagen einen halben MeterSchnee. El Ninho. Dicker, fetter Lachs mit Salat, Reis, Brot, Butter, grossartig, fuer 12 Mark im Ecole. Dann Mittagsschlaf-Versuch, wird von Enten vereitelt. Green-Tea-Time. LP-Trekking-Buch. Stadtrundgang. Recht lebendig, aber klein, aehnlich San Martin. Kaffee, Keks & Kuchen in Holzapfel-Baeckerei. Abends kleine Waesche, Hund kaut an meiner Hose,  grosse Waesche, der Rasensprenger schiesst die Waesche von der Leine, nochmal Waschen. Dusche nur kochheiss oder kalt.

Freitag, 19.12.:
Frueh nicht so schoene Vulkansicht wie abends. 6.50 raus, Geld ins Computer-Zimmer geworfen, 8.15 Bus Valdivia. Weiter nach Puerto Montt. Busse fahren nur noch 8km bis vor Parkeingang. Alerce Andino abgeblasen. Ratlos. Andino del Sud Reisebuero mit Gepaeck. Morgen schlechtestes Wetter der ganzen Woche, bekommen Internetausdruck. Heute schon stark bewoelkt. Auch abgeblasen. Plane fuer morgen Solotour zu den Alercen, trotz der 8km und dem Wetter. Hostels sind alle zu laut. Hostel „Suiza" zu teuer geworden: LP Faktor 2 („bei meinem Niveau"). Gehen wieder in unser altes Zimmer mit Meerblick. Travel Channel im TV, dicke Wolken im Eiltempo, Santa Rita (koestlich !) auf der Fensterbank.

Samstag, 20.12.:
6.30 raus bzw. 45 von Bine geweckt. Bine ist krank. Bleibe hier zum Pflegen. Ziehe mich wieder aus, schlafe weiter bis um zehn. Von 12-15 in die Stadt. Wetter zunehmend besser, immer weniger Wolken, glasklare Luft. Entdecke den deutschen Verein mit Restaurant. Absolut keine Gringos zu sehen in der Stadt. Ein kleines Jet-Boot kostet 10.000 DM. Den bislang besten Kaffee der ganzen Tour gibt’s im Central. Viele Amateurpostkarten, ein Haendler hat gute, kaufe 20. Fruchtmarkt Naehe Hostel. 2 Stunden im Fenster, lesen, abschlaffen. Meer-Teatime. Abendrundgang. 4 Gringos insgesamt. Buchhandlung, Ingwer heisst „Jengibre". Kaufe 3x. Klopapier fuers Schiff. Deli-Lachsschinken. Sehr nette Atmosphaere hier in Puerto Montt. MTB’s werden in jedem Jeansladen verkauft. GutesVollkornbrot-Angebot in der Ripley-Mall. Der Internetladen ist schon zu. Dann das Abendgluehen mit Lachsschinkenbroetchen und Santa Rita. TV: El Ninho Flutwelle hat in derAnden-Hochwueste die Mendoza-Transitstrecke weggespuelt.

Sonntag, 21.12.:
10.00 raus, Navimag. Massig Leute, ein meuternder Typ. Faehre geht erst morgen um 15.30 Uhr, viel Land also. Cafe Central, einen Cafe Grande. Mehr Postkarten.Vino Fino. E-Mail 4-5 DM, wird aber nichts, falsch konfiguriert. Netaddress rettet uns, 4 mails in 30 Minuten fuer 6 DM. Bekommen kein Stirnband fuer Bine. 18.00 wieder im Hostel. Lauer Tee aus der Gastherme. Lesen, aus dem Fenster schauen (Klasse !), Karten schreiben.Waschen, Duschen, James Bond. Im besten Abendrot kreuzen unten die Puerto Eden und ein zweites Navimag Schiff. Tolles Bild. Den ganzen Tag schon ziemlich viele Traveller im Ort.

Montag, 22.12.:
8.00 raus, Ripley Supermarkt, die ersten Traveller mit dicken Rucksaecken. Zur Post, lange Schlange, viele Traveller, 3 Mountain Bikes, 1 Tandem. Cafe Central, Klebe-Aktion. Kassiererin weiss schon was ich trinke, Cafe Grande. Essen Resteverwertung. Apfelsaft, Joghurt, Banane & More. Waesche von gestern auf der Leine doch noch trocken. Gebe 1000 Peso Trinkgeld, bleiben noch bis halb zwei. Kaese ist verschimmelt. Start 13.30. Zurueck wegen Messer. Steckt aber in Waschtasche. Kaufen noch 2x Klopapier + Kaese. Sind dann 14.00 hinten an der Faehre. Schon viele da, etliche warten auf Last Minute Chance. 15.30 an Bord. Bekommen eine Kabine mit Fenster zum Oeffnen, erste Klasse geht nicht zum Oeffnen ! Haben 3 Betten + einen Schreibtisch. Betten-Freiraum ist 50 cm hoch ... Besichtige die Bunks. Stickig, schwuel-warm, ohne Fenster und neben dem Maschinenraum. 2 kommen noch Last Minute, 30 warten noch. Hatten ihr Ticket verkauft, weil Typ zum Arzt musste, jetzt Last Minute ein Neues, nachdem nochmal gefragt und zufaellig gerade 95.000-Peso-Kabine frei war. Sicherheitsmeeting. Wir zaehlen zur Upper-Class und duerfen mit den hoeheren Schichten essen. Dann herumschauen, schoenes Wetter. Top-Sicht. Schmackhafter Schweinebraten zum Essen. Wieder herumschauen bis zum Sonnenuntergang. Werden langsam mehr Wolken, im Sueden schon alles zu. 21.45 Begruessungscocktail fuer die 2te Schicht und Routenvorstellung + Ankuendigung Weihnachtsbingo. Was sonst. Zweites Essen am Schreibtisch. Undurraga an Deck. Ueberaus koestlich. Gegen Mitternacht Nachtruhe. Sehr warm, offenes Fenster hilft nicht, ein Bettlaken reicht zum Zudecken.

Dienstag, 23.10.:
8.00 raus, aeusserst unausgeschlafen, staendig angeeckt am oberen Bett und viel zu warm trotz nur einem Laken. 8.15 schon lange Schlange an der Essenausgabe. Hafer-Reisschleim, Ruehrei, Toast, Nescaffee. Hole meinen eigenen Kaffee. Schwatz mit querschnittsgelaehmtem Schlafwandler und seiner Frau. Faehrt wieder Tandem statt Rollstuhl. Kennt Ingwer und Putenknochen als Schnupfenheilmittel. Dann gleich zur ersten englischen Fuehrung auf die Bruecke. Radar statt GPS, finnischesSchiff von 1971. Dicht am Magdalena-Nationalpark vorbei. Gipfel in Wolken. Die Uhr zeigt Regen. Kommt dann auch. 2-tes Essen am Schreibtisch. A-Raum-Sessel sind voll. Muss an den Tisch. Mittags Mikrowellenlachs, bekomme noch die Haelfte von Bine. Zwei von Berlin/Frankfurt kennengelernt, hatten nur eine Woche Reisevorbereitung. Abends dann koestliche Spaghetti. Muss dann am Beginn des Penas-Golfs ploetzlich die Diskussionsrunde verlassen. 4 Stunden schwer seekrank bis der Magen mehr als leer ist. 10-Meter-Wellen. Fernsehen und im Bett liegen ist unmoeglich, da am Schiffsende. In der Schiffsmitte ist es kalt und stuermisch, aber am wenigsten Seegang, harre dort, im Wechsel mit der Reeling, mit immer mehr Leuten aus. Spaeter gesellt sich Bine noch dazu. Halb zwoelf finde ich die Loesung, im Bett auf der Seite liegen ist optimal, Uebelkeit wird deutlich weniger. Bine macht auch den Liegetest. Scheint die optimale Loesung zu sein.Schwankt noch sehr stark, manchmal fast wie schwerelos.

Mittwoch, 24.12.:
Ganz gut geschlafen trotz der Aktion gestern. Duschen, 2x Kaesebrot, bin erstaunlich fit heute. Norwegen-Landschaften, Nebel, Regen, immer wieder mal die Sonne. Schwatz mit einer Nacht-Ueberlebenden und ihrem Mann. Schoene Aussichten. Yosemite-maessige Wasserfaelle. Zunehmend karge Vegetation und blanker Fels. Schmackhafter Braten zum Mittag. Visite im Maschinenraum. Ist tierisch laut. Chief erzaehlt, dass die letzteNacht ungewoehnlich wenig Seegang war ... Kann das gar nicht glauben. Nehmen Schweine und Kuehe an Bord in Puerto Eden, Indianer kommen zum handeln, einige Israelis waren bei den Einheimischen, auf Bergtour und Koenigskrabben fangen. Kommen live und ohne Vorausbuchung an Bord. War kein Problem. Dann really beautifull place. Laengerer Schwatz mit dem Werkstofftechniker. Tea Time um Fuenf. Nach einer Kursaenderung Delphine, Seehunde, Eisberge. Rettungsboot holt Eis fuer die Weihnachtsparty an Bord. Immer mehr Regen. Schwatz mit Omi, hat mit 60 Jahren die Annapurna-Runde gemacht. Mit 65 Jahren in eineGletscherspalte gefallen, musste deshalb Mexikourlaub canceln und ist jetzt hier.Christmas Celebrations, Ami als Weihnachtsmann, anderer Ami als Guitarrero fuer das Weihnachtslied. Abendbrot 30 Minuten spaeter. Bingo ab um Zehn. Dann Party. Weinchen trinken. Halb zwei ist keiner mehr da zum Mittrinken. Gehe schlafen.

Donnerstag, 25.12.:
Erstaunlich viele zum Fruehstueck, ist heute erst 8.30. Dann der beruechtigte Narrow Channel. Im ersten Anlauf geschafft. Regen ohne Ende. Ein Ranger haelt Vortrag ueber den Bernardo O’Higgins NP, soll ab ’98 touristisch erschlossen werden. Ueber 30.000 qkm. Gefolgt von einem Film ueber den Paine NP.  (Norwegische) Urlandschaften.Tiefe Schneegrenze heute. Asiatischer Hollaender gibt uns Tip, Hosteria El Bosque, SuperLachs dort. Der halbe Dampfer kommt letztlich mit dorthin ... Hostel Kleinbus wartet schon. Mam und Omi bringen sogar alle unter. Ein Zelt fuer Olaf, Dunja und Holger. Zu Andescape. Die Bus-Schiffskombi erscheint uns zu teuer. Das Paerchen vom Mittelschiff hat schon gebucht, ich bin schuld ... Bekommen eine Tip, dass auf Grey See wegen zu grosser Waerme kein Schiff faehrt, da zu viele Eisberge abgebrochen sind. Beschliessen Hinfahrt mit Hostel-Bus. Supermarkt hat offen trotz Feiertag. Sehr bescheidenes Angebot verglichen mit PuertoMontt. Das Brot ist nach unserem Einkauf ausverkauft ... Ist voll mit Leuten von unserem Hostel. Gibt jetzt nur noch Toastbrot und Minibroetchen. Ein kleiner Laden Naehe Hostel hat noch richtiges (Weiss...) Brot. Kaufen das auch noch. Dann gibt’s gigantische Mengen koestlichen Lachs bei Omi. Unglaublich. Netter Talk mit Rolf (war 3 Monate Deutschlehrer in Valdivia) und dem asiatischen Hollaender (Radfahrer, findet den 94’er Undurraga Spitze). Dann packen und Gasofen abschalten. Gibt nur Pferdedecken. Habe Sonnenbrand, unglaublich klare Luft hier.

Freitag, 26.12.:
Extrem frueh hell, friere wie ein Schneider. Ist 4.30 Uhr. Omi wirbelt schon in der Kueche um das Fruehstuecksgebaeck vorzubereiten. Kann nicht mehr einschlafen. 6.30 raus, 7.00 ein Super-Fruehstueck inklusive frischem Lebkuchen; ist alles in den 10 DM Uebernachtungskosten mit drin ! War wirklich ein guter Tip. 7.30 kommt ein Klapperbus. Baerisch kalt waehrend der Fahrt. Zwischenstop, alles draengelt sich um den Ofen in der Imbissbude. Anstellen, um den Paine-Eintritt zu bezahlen. Werden inklusive Passnummer auf der Busliste abgehakt. Unerwartet faehrt ein Bus zur Hosteria Torres. Bauen dort Zelt auf. 14.00 Start zu denTorres. Verlaufen uns in Waldbrandgebiet. Muessen ueber etliche Zaeune steigen. Einsetzender Regen und heftiger Sturm. Schnee und Graupel bis ins Tal. Brechen die Tour ab. Sind ziemlich durchgeweicht, trocknen uns im Refugio. Ist schon ziemlich voll. Uebernachtung waere 35 DM, ist aber schon alles reserviert (Andescape). Last Minute kommen aber noch Leute unter. Tee 400 Pesos / 1$. Selbst kochen 2,50 DM. Regen hoert gar nicht mehr auf. Schwatz mit israelischem Security-Typen & Ami-Entwicklungshelferin aus Paraguay; beide schmoren ihre Klamotten braun. Viel geringerer Prozentsatz an Deutschen hier als auf derFaehre. Nette Atmosphaere, total international. Das Zelt ist weitgehend trocken geblieben, nur eine Stelle bei Bine ist nass, innen, am Aussenzelt haengen die Tropfen. Rundgang, regnet wieder. Noch bis nach zehn in der Huette fuer die letzten drei Tage Memoiren nachholen. Ab halb zehn rapides Aufklaren. Sonne unterstrahlt die Wolken ! Gegen zehn Sonnenuntergang. 2 Maedchen kommen mit total durchweichtem Schlafsack.

Samstag, 27.12.:
6.00 Decke ueber den Kopf. Sonne zu hell. 8.00 raus. Stahlblauer Himmel, Top Torres-Blick ! Foto vom Flussufer. Blitz-Fruehstueck mit Olaf, Dunja, Holger. 9.15 Start. Nach 1 h rasanter Wolken-Aufzug. Bine noch erschoepft von ihrer Schiffserkaeltung, dreht um. Schon bald alles ziemlich zugezogen. Dunja laeuft langsam hinterher, Holger und ich rennen voran. Ohne Stop schnauffend den Schlussanstieg hoch, 5 Minuten vor Erreichen der Torres scheint die Sonne ! Oben Sonne wieder weg, aber Torres voellig frei, unglaublich. Nach 5 Minuten Fotografieren Spitzen der Berge teils schon wieder zu. Extrem schnelle Wechsel hier. Windig, Schneeschauer, um Null Grad. Abstiegsversuch, Dunja kommt an. Nochmal hoch. Power-Bergfuehrerin mit Funkgeraet und massig Broetchen im Gepaeck. Gefolgt von Touri-Rudel mit Schluss-Bergfuehrer, machen Picknick. Abstieg zu nagelneuer Berghuette am Fluss, 1,5 Stunden von unten. Steriler IKEA-Bretterverschlag, Matratze kostet 17$, eiskalt. Kein Vergleich zu unserem Refugio. Dafuer schoene Lage mit Torres-Blick und weniger Anmarschzeit zum Gipfel. 2 Touri-Pferde sind entwischt, haben die Saettel abgeworfen und sind runter ins Tal. Treffen alte Stino-Bekannte wieder, die sich ihre Klamotten tragen lassen. 18.00 wieder unten. Tea-Time mit Abendbrot. Linsen angebrannt. Ein Bier im Refugio.

Sonntag, 28.12.:
Klasse-Wetter, 10.00 los, spaet wie immer. Lago Nordenskjoeld Nordufer. Wie ueberall vorwiegend abgebrannter Wald. Manche zelten auf halber Strecke. Recht stuermisch. Auf und ab am Ufer. Smaragdgruene Seen. Wird zunehmend stressig. Sehr schoene Blicke auf die Cuernos. Finden fast fertige nagelneue IKEA-Huette, noch geschlossen. Zeitangabe zum Camp 2 Stunden. Denke an einen Scherz der Bauarbeiter, da ab Torres5 h angegeben waren. War aber leider kein Scherz. Unerwarteter Schlussanstieg. Am Sattel dann Sturm mit Regen. Bine leidet noch unter der Erkaeltung und ist recht geschafft. Mir zerreisst der Sturm das Regencape. Kein Camp in Sicht. Dafuer ein Blick auf dramatische Haengegletscher. Wegsuche im Schlamm. Finden 19.00 das Camp. Grandiose Lage unter Baeumen am Wildfluss unter den Cuernos und dem Paine Grande. Mittlerweile Dauerregen. Dunja und Holger liegen schon geschafft imZelt. Koche Milo fuer Bine und ein Sueppchen fuer Holger und mich.

Montag, 29.12.:
8.30 von Holger geweckt, stahlblauer Himmel. Schnell Fotos vom Gletscher am Bachufer, genau als eine Megalawine abgeht ! Mehr Fotos vom Huegel hinter dem Zeltplatz, falls das Wetter wieder schlecht wird. Letzter Kaffee. Recht bieder wirkender Laseroptik-Ingenieur (ca. 40) und Frau aus Arizona auf 4-Monats-Tournee. Musste kuendigen fuer den Trip, Kollegen haben ihn fuer verrueckt erklaert. Laengerer Schwatz. Dann Tour bis zum Mirador VOR dem Campamento Britannico. Alles vom Feinsten. Ein sagenhaftes 360 Grad Panorama bei kristallklarer Luft: Gigantische Haengegletscher,weite Urwaelder, ferne Bergketten, die Torres, die bunten Cuernos, weite Blicke ueber die Seenkette. Das alles auf einmal, einfach unglaublich und kaum mehr zu toppen. Texaner erzaehlen vom letzten Mirador mit Torres-Blick. Muessen umdrehen wegen Marsch runter zum Pehoe. Tagesausfluegler vom Pehoe kommen uns beim Abstieg entgegen. Darunter viele Bekannte, u.a. der Raumteiler und seine Schwester vom Schiff, wollen bis ganz hoch. Treffen auf dem Zeltplatz die Hollaender und 2 Deutsche, die mit Gepaeck bis zum Camp Brittanico wollen. Blitzabbau nach Teatime, Bine ist sehr dafuer, auch Dunja mag das Camp nicht sonderlich. 16.00 Abmarsch. Wieder etliche Bekannte am Weg. 8 Kondore kreisen um den Paine Grande, tolles Bild. Alles in allem eine angenehme 3 Stunden-Tour, trotz des Ausflugs hoch zum Mirador vorher. Letzte schoene Blicke auf die Cuernos. Wir sind heute allesamt in Top-Form. Zeltplatz ist sehr stuermisch, die meisten Sites ausgeruestet mit hoelzernen Windabweisern. Holger findet am Rand eine geschuetzte Ecke, ein Schwaben-Paerchen vom Schiff ist schon dort. Benzin ist alle. Die Huette ist rammelvoll, muessen tricksen, um noch reinzukommen. Trinken 1 Liter Rotwein zu zweit. Gegen Mitternacht ins Bett. Bine und Dunja haben noch Boot-Tickets fuer den 31.12. ergattert.

Dienstag, 30.12.:
Barometer steht auf sonnig, spaet raus, den Rotwein und wenig Schlaf in den Knochen, ist viel zu frueh hell. Lange Fruehstueck, 10.00 los. Langer Marsch durch abgebranntes Gelaende, Eisberge blockieren den Lago Grey nach 45 Minuten. Nach 1,5 Stunden starker Fernblick auf Glacier Grey. Abstieg zum Glacier Mirador. Nach 5 Minuten Schauen kalbt ein kollosaler Eisberg. Eine Aerikanerin hatte 1,5 Stunden gewartet und war gerade gegangen. Flutwelle trifft das Ufer. Kaffe in der Huette. Dort gerade eine andere Flutwelle von einem abgebrochenen Stueck von einem Eisberg, helle Aufregung. Treffe alte Bekannte. Gehe langsam retour. Laengerer Stop am Gletscherblick. Um acht zurueck, alle anderen sind schon da. Ist heute recht warm, essen in der Abendsonne. Ueberdurchschnittlich viele Deutsche nutzen die kalten Duschen. Rot- und Weisswein mit den Holland-Bikern im Refugio. Halb eins Nachtruhe. Immer noch ein heller Streifen am Himmel. Wird kalt.

Mittwoch, 31.12.:
Kalte Nacht, frueh nasses Zelt, aber glasklar und schnell warm. 10.30 Uhr Boot ueber den Pehoe-See. Busfahrer steht schon am Steg. Runde ueber das Suedende des Sees. Kaffee in Hosteria und Picknick. Susanne uebernimmt Last Minute-Anmeldung im Don Bosque zum Sylvester-Lachsessen. 14.00 vor zum Boot. Sehen die ersten Guanakos, sind im Park weitgehend von den Touris vertrieben. Laden noch Leute vom 14.30 Uhr Boot ein. 16.00 Start nach Puerto Natales. Zahlreiche Guanakos am Weg ausserhalb des Parks. Tierisch warm. Duschen, Lachs essen. Weinholen mit den Englaendern. Happening mit den Lehrern bis halb zwoelf. In die Stadt. Alles tot. Nur eine Traveller-Kneipe am Hafen mit etwas Stimmung, dazu eine Bonzenfeier. Halb zwei Schluss, in den Lion Club, 10DM Eintritt. Wieder raus wegen abartiger Lautstaerke in einer fast leeren haesslichen Halle, Money back. 4.00 Schluss.

Donnerstag, 1.1.:
10.00 raus, Omi bringt Fruehstueck. Waschen und raeumen. Einige Einkaeufe. 24 Grad im Schatten, unglaublich. Bus nach Calafate geklaert. Ablaschen. Buch und Karten schreiben. Treffen Saechsisch-Hollaendische Radfahrerin. Holen uns neues Benzin. Rolf trudelt mit seinen beiden Frauen ein, back vom Circuit. Butterbroetchen zum Abendbrot. Rolf muss zwischen uns schlafen.

Freitag, 2.1.:
Nachts gefroren. Schlafe dann mit nassen Socken, trockene nicht gefunden. 9.00 Start nach El Calafate. Wenig Leute, Grenzuebergang ganz ohne Formulare. Der erste Nandu ! Inklusive zahlreicher Kueken. Sonst oede, eingezaeunte Pampa bis zum Horizont. Calafate ist angenehmer als im LP beschrieben. 3 Schilder-Schwenker erwarten den Bus. Gehen in 4 Mann Zimmer ins Hostel. Buchen die beruehmte JH-Gletschertour. El Pinguino Fluege nach Perito Moreno gibt es nicht mehr. Fruehestens Donnerstag mit LADE. Essen-Einkauf, Nudelkochen.

Samstag, 3.1.:
7.30 Start zum Gletscher. Spezial-Hinfahrt ueber die Santa Anita Estancia mit 2.000 qkm. Nur die JH und das Nobelhotel duerfen auf´'s Gelaende. Unglaublich farbenpraechtige Fernblicke ueber die Landschaft. Der Guide ist ein Greenpeacer, in der Gegend ist zu dieser Jahreszeit nur 1/3 der Ozonschicht uebrig. Dadurch Baumsterben wie im Paine. Koenig der Loewen zum ersten Gletscherblick. 1 Stunde Naturfuehrung. Kosten patagonischeAepfel, gab es auch in Mengen im Paine, dort nur nicht gegessen mangels Know How. Boot zum Gletscher, 1 Stunde, 20 $ pP. 2 h Rumlaufen bei Bombenwetter. Gestern Regen und eiskalt. Wieder mal Schwein gehabt, wie mit Sylvester. Treffen den Laseroptiker, einen Hollaender + Freundin auf Tagestor (9 Stunden) von Puerto Natales. Leider keine grossen Eisfaelle heute die ganze Zeit. Auch schon seit vielen Jahren kein Eisdurchbruch mehr. Eis erreicht das Land, aber grosses Gletschertor, 25 verschiedene Erklaerungen. 17.00 zurueck. Bine plagt sich mit Knieproblemen. Muessen den Fitz-Roy ausfallen lassen. Die Busse nach Puerto Natales sind fuer 21 Tage ausgebucht. Entscheiden uns fuer Rio Gallegos, wollen von dort weitersehen. Geschenkte Instant Pasta vom Lago Pehoe. Die Grossklappe trifft ein im Hostel. Dunja ist unzufrieden, moechte lieber nach Punta Arenas, es gibt aber ein Rueckfahrtproblem. Das Barometer zeigt Regen.

Sonntag, 4.1.:
7.00 raus, Kaffee (gestern 4,20 $ statt 8,xx, selbst getaxt ...), packen, Brote machen. 7.45 los, Pampa. Nandus. Klasse Wolken. Mittag in Rio Gallegos. Stadtrundgang. Dunkle Wolken ueber den Anden. Super-Kaffee. 3$ + Super-Quick-Seehecht-Fastfood. Gegen 18.00 raus zum Bus. Regen. Gibt keine Decken im Nachtbus, dafuer Videos bis Mitternacht. Nudeln zum Abendessen.

Montag, 5.1.:
6.30 in Commodore Rivadavia, Bus-Schalter noch zu. Raus zum Flughafen. Bus braucht ewig. Kommen an, als das LADE Flugzeug nach Esquel gerade abhebt. Sonst fliegt nur noch was nach Puerto Montt fuer 92$. Esquel war 52$. Zurueck zum Bus. 13.00 geht ETAP nach Esquel in 8h. Stadtrundgang. Ziemlich schlaff nach der Nachtfahrt. Starke Aehnlichkeit mit San Diego. Frisch gemahlener Kaffee im Nobel-La Anonimas-Superquick. 1,20$-Zeitung, USA-Verschnitt, massig Werbung und Internationales dann ab Seite 58 ... 20$ Kommission fuer 200$ Amex-Schecks bei Bank, im Amex Buero 4$. Dann Busfahrt durch ausgedehnte Oelfelder. Wuestenhafte Badlands. Noch ein Nandu.Endlose Weiten. Plaerrende Musik, Ohropax hilft einigermassen. Nestle-Kaffee im Bus, frisch gemahlener Bohnenkaffee aus Automaten bei Rast. 21.00 in Esquel. Touri-Info noch offen. Sprechen nur Spanisch. Preise/Zeiten fuer Alercen-Tour und Chile-Querung geklaert. Durchfahrt uebermorgen bis zur Grenze moeglich. Minibus Futaleufu. Dann ins Hostel. Einweisung am Kuechentisch. Veranstalten auch die Alercen-Tour und Sonstiges. Sehr kalt heute, El Ninho.

Dienstag, 6.1.:
10.00 raus, nachts Aerger mit den Decken, frueh verschleimter Hals. Duschen,Waesche im Fuss-Waschbecken, Muesli. Twinnings-Keemun-Tee fuer 12DM/100g, nicht so toll. Mit viel Milch geniessbar. Post, Briefmarke. Rundgang zur Siesta-Zeit. Teatime im Teehaus-Sessel. Preiswerter und guter Kaffee, loser Tee mit Sieb. Outstanding Ice Cream (LP) in Heladeria ist doch nicht so toll wie beschrieben. 17.00-17.30 Schlaefchen. Bine telefoniert mit Gunters Anrufbeantworter. Klamotten in den Hof zum Trocknen. Kaffe und Tee. 2 Deutschen in der Stadt begegnet, dazu bettelnde Indianer. Abendsonne scheint optimal in den Hof. Waesche in der Sonne trocknen, waschen ist verboten. Steak essen im Cocavango, ein riesiger Klumpen Fleisch vom allerfeinsten. Beste Betreuung durch den Boss persoenlich. 4 Leute, 41$ incl. 1 Flasche Hauswein. Nur ein paar Billardspieler im Cafe Argentino, urige Einrichtung. Im Hof den Rest vom Isenbeck Premium austrinken. Mitternacht ins Bett.

Mittwoch, 7.1.:
6.30 raus, Turbo-Muesli + Kaffe. 8.00 mit Klapperbus von Codao zur Frontera. Kein Gepaeckcheck. Argentinische Jugendliche noch mit uns. Dann Wechsel in Minibus bis Futaleufu. Weiter geht’s erst Morgen 7.30 Uhr. Gerade noch rechtzeitig Tickets reserviert,da wieder nur ein Minibus faehrt. Hostelcheck-Runde mit Holger. Adolfo beste Preis-Leistung. Familien-Hospedaje an Hauptstrasse verlangt das Doppelte (8000). Privatfahrt nach Chaiten gecancelt, da der Typ von der Hosteria kein Profil auf den Reifen mehr hat und sein Kumpel 250 DM fuer die 150 km will. Vereinbaren dafuer Kanutrip fuer 5.000 Peso. Einziehen ins Hostel, Schlafen. Zur Hosteria. Kanu-Trip kostet ploetzlich 15.000. Gecancelt. Ziehen mit Kocher zum Fluss. Rings um Futaleufu nichts als Kahlschlag, die Wanderwege aus unserem Fuehrer gibt’s nicht mehr. Erst in Argentinien im Los Alerces NP Ende der Rodungsflaechen. Ekelhafte Mikro-Stachelkletten in rauhen Mengen an unseren Socken. Tea-Time bis um sieben. Einkaufen. Sueppchen auf dem Familienkocher. Freundliche Leute. Essen im Garten, der Hund kriegt das Thunoel. Ist viel zu heiss im Dachgeschoss.

Donnerstag, 8.1.:
Fruehstueck bei der Familie mit unserem eigenen Kaffee, 7.30 los. Am Anfang noch Kahlschlag- und Brandrodungsgebiet, dann Regenwald und Felslandschaften vom Feinsten. Viele UV-Schaeden an den Baeumen. In Sta. Lucia auf den Camino Austral. Finden dort die erste Hanta-Warnung in einem Cafe. Der Camino ist tatsaechlich nur ein geschotterter Feldweg. Kaum Verkehr. TOP-MTB-Strecke. Extrem dichte Vegetation. Lonely-Planet: Nur ein Bus pro Woche (Sonntag). Dann: Da genuegend Leute, in 1h ein Minibus nach Caleta Gonzalo. Panische Einkaeufe. Pumalin-Office ist closed, Touri-Office Funk Gonzalo, 4-Mann-Huetten fuer 50.000, keine Plastikplanen aufzutreiben. Wetter bessert sich zusehends. Der BEE-MAN steigt zu. Kaufen Propolis-Oel. Er haut auf die Kacke. Macht angeblich Geschaefte mit Tompkins. Uebernachtung ohne Zelt ist kein Problem. Holger und ich ins Fugoni. Staff will kostenlos fuer uns kochen. Haengebruecke und Regenwaldpfad am Fluss zum Camp. Duschen sind noch im Bau. Feuerchen mit Langzeit-Travellern: Amerikanerin, mit dem Bee-Man gekommen. Norwegisches Paerchen, gerade aus Asien gekommen, weil dort inzwischen Winter ist. Ein Student. Der Kajak- und Outdoor-Guide Garry aus Montana, hat immer ein MTB im Gepaeck. Koestlicher Fisch und Muscheln von den Norwegern. Spaet ins Fugoni. 16.6 Grad, Biwaksack, Hose, Socken.

Freitag, 9.1.:
8.00 raus, tierisch geschwitzt, peu a peu ausgezogen in der Nacht. Kein Puma ist vorbei gekommen. Langes Fruehstueck. Paula faehrt uns zu den Alercen. Arbeitet hier fuer Tompkins, bekommt nicht viel Geld, reicht aber zum Zaehne reparieren. Unser Trip ist hier Premiere, gab’s noch nie, schlage 1500pP (6DM) vor, ist akzeptiert, kriegt die Foundation. Ist ja unglaublich. Erzaehlt von Agreement mit der Regierung, die schlimmste Zeit ist wohl vorbei, duerfen 1 Jahr kein Land mehr kaufen. Ihre Gegner sind ein Mix aus allen Parteien, vor allem aus dem Sueden. Rundgang durch die Alercen. Film alle. Langer Rueckweg zu Fuss. Hitze und Tabanyos auf der staubigen Strasse. Bine mit Halsschmerzen. Waldbrand-Alercen. Duerfen nicht gefaellt werden wegen Brandstiftungsgefahr. Zur Teatime zurueck. Wasser zum Haare waschen ist heiss (W-Beutel + Flasche im Muellsack), schaue zum Fluss. Fiese Tabanyo beisst mich beim Waschen in den Hintern. Retour, der Norweger hat sich einen Angelhaken durch die Hand gerammt. Bekommt Profi-Hilfe im Ranger-Office nach versuchter Selbstoperation. Ein Rudel Schweine pluendert die Lebensmittelvorraete der Kanadier. Die nehmen’s locker. Trinken Kaffee mit der Abendrunde von gestern. Norweger meint, mit UNIX-Know How koennen wir das Doppelte verdienen in Norwegen. Er ist Computer-Verkaeufer, sie Lehrerin fuer Englisch und Computertechnik. Machen oft Langzeit-Touren bis 2 Jahre. Haben keine Probleme, nach der Tour einen Job zu bekommen. Holger und die Amerikanerin haben keine Fische gefangen, Schnur ist gerissen.

Heute nur ein kleines Feuer am Zelt, Suppentopf daneben, optimal. Rotwein, Sueppchen, Muscheln, Sekt. Talk mit den Norwegern bis gegen eins. Cirruswolken und Regenbogen-Halo der herrlichsten Art. Bei 12.6 Grad ins Bett.

Samstag, 10.1.:
7.30 geweckt, 8.00 raus. Leicht verschleimt in Hals und Nase. Tief haengende Wolken. Holger mit Riesen-Brandblase, aber gut geschlafen nach viel Alk + Ibuprofen. 8.30 Blitzentscheidung zum Aufbruch. Abbauen, Adresstausch, Broetchen abgeben. Garry fruehstueckt im Kaffee. 8.55 auf Faehre, 9.00 puenktlich Abfahrt. 2 h auf Bank abschlaffen. Netter kleiner Passagierraum mit einer Handvoll Leute. 3 Autos. Deutsch-Chilene + Chilenin leben seit 21 Jahren bei Puerto Montt. Spendieren uns eine koestliche Fischsuppe aus der Mannschaftskantine. Erzaehlen uns die juedische Verschwoerungstheorie gegen Tompkins. Kluge Leute, recht wohlhabend. Halten 50 $ fuer ein Zimmer fuer normal. Waren gerade auf Patagonien-Rundreise. Lassen sich ueber  das Lationo-Wahlvolk aus: In Peru fragt fragt man den Padrone nach dem richtigen Kandidaten, in Chile waehlt man links oder rechts zufaellig und ganz nach Nase.
Schöne Fjord-Regenwaldlandschaft vor Hornopiren, viele Inseln. 13.30 in Hornopiren. Autos fahren schon vom Boot, bevor es angelegt hat. Auf der Plaza Zelt trocknen und Kaffee kochen. Bus, Steward: Tickets gibt’s im Kiosk. Kiosk: Tickets gibt’s im Bus... Bus fast voll. Muessen uns 2x umsetzen, alles Platzkarten. Hornopiren schoen gelegen in einem weiten Regenwaldkessel. Bis Duelche viele Siedlerhoefe. Spritis produzieren sich mit 150 Watt Recorder, bis die Batterien alle sind. In Puelche langes Warten auf die Faehre ueber den Reloncavi-Sound. Ruettelpiste bis Puerto Montt. Bauern steigen ein und aus, rammelvoll seit Hornopiren. In Puerto Montt lichten sich die Wolken, bis kurz zuvor leichter Regen. Eine Frau vermittelt uns ein Quartier neben unserem Stammhostel, in dem  man uns nichts fuer eine Nacht geben will. Macht nichts, nette Leute hier. Einfaches Zimmer mit Fruehstueck fuer 3500,- Pesos. Zunehmende Schwaeche plagt mich. Bine schleppt mich noch zum Supermarkt. Schmackhaftes Vollkornbrot. Bin zu schlaff zum Duschen. 22.30 Licht aus.

Sonntag, 11.1.:
9.00 hochgequaelt, fuehle mich immer noch tot. 9.30 Fruehstueck. 11.40 Bus Valdivia, Schlaefchen bis 12.00 auf eigener Bank. Planung. Hanta-Aufklaerungsspot im Bord-TV. 15.10 in Valdivia. Family bringt uns in ihr Hostel. 4000,- incl. Fruehstueck und Kuechenbenutzung. Grosses Zimmer mit 3 Betten und Blick. Abschlaffen, Kaffeetrinken, Stadtrundgang. Flocking around am Flussufer. Keine Bootsfahrt, volle Plaza. Im Ggs. zu Puerto Montt keine Malls und alles zu. Eis im noblen Palastkaffee. Ein offener Supermarkt ohne Gemueseecke. 18.45 nach 2h Rundgang wieder da. Bin wieder voellig abgeschlafft.
Es muss ein Virus sein. Duschen, essen, umfallen. Daddy praepariert stundenlang sein Essen, ab 21.30 Party in der Kueche (unser Nachbarraum ...).

Montag, 12.1.:
6.50 raus, schlecht geschlafen, aber nicht mehr so schlaff heute. Fruehstueck wie gestern mit eigenem Kaffee. Toast mit Kaese + Marmelade, auch wie gestern. 8.00 Start zum Bus, 8.30 Abfahrt nach Chillan. Kaffee gibt’s nur fuer den Fahrer. 14.50 in Chillan. Tickets Curico fuer 15.30, Bine Milch/Wasser, ich heisses Wasser kostenlos, da kein Kaffee authentico vorraetig. Reichlich Trinkgeld. 15.30 enger Bus mit seitlich festem Dosenhalter. Kochheiss. Rausschmiss an Panamerikana. 30 min zum Hotel. Barackenzimmer, voller Kitsch und Kruzifixe. Stickig heiss, aber zum Innenhof. Stadtrundgang. Bettler wie in Talca, Plaza als botanischer Garten, lebendige Geschaeftsstrassen. Kaffe mit Top-Espressomaschine, ist vorgemerkt fuer morgen frueh. Abends ewig Laerm und TV. Aepfel: Der rote Graessliche, Granny Smith und sonst nichts, wie in ganz Chile. Nestle Country.

Dienstag, 13.1.:
Baerisch schlecht geschlafen, Hitze & bekomme keine Luft, Nase ist trotz Nasentropfen zugeschwollen. Schleppe mich halbtot zum Bus, Espresso kaum geschmeckt. 2,5 Stunden bis Santiago, durch Armensiedlungen zum Busbahnhof. Ca. 50% Preissteigerung gegenueber LP. Gehen fuer 13$ ins Residencial Mery. Innenhof mit Ueberdach. Zu heiss fuer Mittagsschlaf. Geldtausch argentinische Peso + Schecks in der Augustenstrasse. Alle Strassen im Stadtzentrum sind eingezaeunt, die Kioske mit den Auslandszeitungen weggerissen. Finde doch noch einen mit Tageszeitungen. Quaele mich ziemlich rum. Raus nach Providencia, KLM Office, Flug-Rueckbestaetigung, sollen 2h vor Abflug da sein. Telefonisch war kein Rankommen an’s Office, x-mal versucht. Deutscher Buchladen Albert gleich in der Naehe an Topolobamba-Metro. In anderem Buchladen (englische) Adresse erfahren. Die ZEIT und eine deutsch-chilenische Wochenzeitung fuer 17 DM. Bine kauft sich einen ganzen Roman, fuer 45 Mark baerisch viele Seiten. Shopping around durch die Einkaufsstrassen von Providencia, Singapur laesst gruessen. Der totale Kontrast zu den Vororten. Das Zentrum hat auch schon viele noble Passagen, der Rest wird wohl gerade angepasst. Hautenge Kaffee-Bars mit Laufsteg. Ueberall gute Espresso-Cafe's, kein Problem mit Nestle-Instant, schwerer Kontrast zum sonstigen Chile. Abends Zeitung lesen. Genmanipuliertes Essen schon massig auf dem Markt in Chile. Proteste gibt’s keine, ein Special der Zeitung beleuchtet das Thema. Abends 23.30 noch 28 Grad auf dem Innenhof und viel Familienlaerm. Das Laken ist schon zuviel zum Zudecken.

Mittwoch, 14.1.:
8.00 raus, gestern frueh 4- gefuehlt, heute 4+. 10.10 Uhr Bus nach Vina. Dort greift uns gleich ein Schlepper, erst ein 80 DM Zimmer, abgelehnt. Dann 30-50 DM Bruchbuden mit „Schweden"-Betten, dann ein Top-Gaestezimmer bei Mam in einer abgeschirmten Wohnanlage. Dachgeschoss, Blick auf Berg-Park. Sind aeusserst zufrieden mit unserer Wahl, 2 h Mittagsschlaf. Beginn Stadtbesichtigung. Schoene Plaza, viel Verkehr ringsum. Kaum bis keine Nicht-Latinos. Flughafen-Anfahrt: Bus Santiago + Airportbus. KLM: Telefonnummer + Adresse bekanntgegeben, Info Route 68 oft geschlossen, dann statt 2 mindestens 3 Stunden Fahrt bis Santiago. LAN Chile: Egal wie, Naehe Airport absetzen lassen + fuer 2000 Pesos rueber fahren lassen zum Airport. Klingt gut, Top-Tip. Route 68 ist nur Freitag/Samstag geschlossen wegen Weekend-Traffic von Santiago. Espresso im Cafe Alemannia. Schweizerin betreibt den Laden, kann aber nicht davon leben, ca. 400 DM im Monat. Hat aber noch Reserven, schickt davon 2 Kinder auf Privatschule (ca. 600 DM / Monat). Haetten sonst keine Karriere-Chancen in Chile. Zeitung von gestern: Mindestlohn 200 DM, Durchschnitt 400-600 DM. Ein Drittel aller Chilenen unter der Armutsgrenze. Luft in Santiago ist giftiger als in Mexiko City / Sao Paulo. Soziale Unterschiede zwischen den Stadtvierteln sind krasser als sonstwo auf der Welt. Schweizerin macht nur 2 Monate im Jahr ein Geschaeft, sonst tote Hose. Im Supermarkt Fuchs-(Bio)-Vollkornbrot, wie in Providencia. Abends um zehn im Zimmer schon auf 25 Grad runter. Zeitung: 100 Boote an Insel Mehuin (Region X) blockieren Techniker, die Messungen fuer eine Papierfabrik machen wollen. 18 Strandzugaenge werden wieder geoeffnet, da Privatstraende verboten sind.

Donnerstag, 15.1.:
9.00 raus, Mueseli, Kaffee, Waesche raussuchen. Zeitung: Bislang 30 Hanta-Faelle in Chile, gerade wieder ein Toter in Puren (Reg. IX). Dazu Cholera im Norden. Erste Waescherei ist erst morgen Abend um acht fertig. Gehen zum Self Service fuer 16 DM incl. Turbo-Schleudern und Trocknen. 30 min Waschen, 10 Turbo, 10 Trocknen. Mittagsruhe, Zeitung lesen. Kleine Runde durch Vergara-Park, Konzertvorbereitung. Bus nach Renaca. Teneriffa-maessig, aber vorwiegend Schuljugend. Radio & TV mit Bauchtanz-Wettbewerb. Bus nach Vina. Strand leerer als Renaca und sauberer (alles im Ggs. zum LP), sicher auch weil „Estero Marga Marga" mit Sand (?) abgeriegelt. Fried Rice beim Chinesen. Geschmack ist zu 1/3 wieder da ! Internet Cafe in Mall am Quinta. Supermarkt. Nach Hause. 20.15 solo los. Artesania ’98 direkt hinter Wohnanlage mit Zeltlager fuer die Auslaender. Treppe hoch in den Vergara-Park. Ordner wollen  mich zrueckschicken. MTB-Freaks duerfen nach links durch, rechts ist Konzert. Ich dann auch. Eine Polizeisperre (Motorrad, Pferde), eine Zivilwache fuer das Wohngebiet im Park oben, Kids duerfen nicht rein. Wohngebiet schon aelter, aber eingezaeunt wie unseres. Im Stadtzentrum schwer was los. 4 Strassensperren Richtung Konzerteingang, unsere Strasse schon hinter der ersten Sperre. Unmengen Polizei in der Stadt. Tagsueber mit Flugzeug Konzertwerbung in der ganzen Bucht. Um zehn noch schwer Trubel im Stadtzentrum. Ziehe mich zurueck. Haare waschen, essen, lesen, ablaschen.

Freitag, 16.1.:
9.15 raus. Sehr warme Nacht. Metro Valparaiso. Sehr fotogen, sehr historisch, sehr abgasverseucht. Bunte Huegelsiedlungen und Slums. Kriegsschiffparade. Zurueck mit Bus, 45 min (Metro 15) wegen Verkehrsgau in Vina-Einfahrt. Mittagspause, WELT lesen. Die Rechtschreibreform wackelt. Mit Bine zur Artesania, 16.00 unertraeglich heiss. Mit Foto, Gas und Metro zurueck nach Valparaiso. Schwulibert verwechselt die Gaspatrone in der Hosentasche mit Paarungswunsch, will mit mir ein Porno-Video anschauen gehen ... Ascensor zum Marinemuseum. Ascensor zum Touri-Cafe mit Aussicht auf das brennende Tanklager des Vina-Flughafens. Dafuer 550 Peso faellig statt der ueblichen 350. Local Bus bis Puerto, Fischerboote. Metro Vina 10 min. 2x 5500 Peso-Wein: Santa Rita 120 fuer 3000 berechnet, Kreditkartendesaster, Pass ist bei Bine. Einpack-Kids wollen einen ausgegeben haben auf den suendhaft teuren Wein. Zahle bar. Duschen, Hemd waschen. 23.00 knapp unter 29 Grad. Ohne Ende Feuerwehrsirenen. Energiesparlampe legt Licht in Wohnung. Mitternacht abartig heisse Einschlaftemperatur.

Samstag, 17.1.:
7.15 raus. Katastrophale Nacht. Erkaeltung verschlechtert. Bus-Taxi-Flughafen 2h. 1h Kocher ausbrennen incl. Teatime mit Anconcagua-Blick. Packen. 10 kg Daypack. Messer schnell noch raus, sonst weg. Kaltes und zaehes Essen. Geschmack ist wieder zu 75% weg. Erdbeersaft und Batterien fuer Restgeld. Zeitung: Gestern Flughafenbrand in Vina. Gegen 16.00 Start. Fensterplatz zufaellig noch frei, gigantischer Andenblick bei optimaler Beleuchtung. Waldbrand. Santiagos Smog deutlich sichtbar als Wolke, die weit in die Andentaeler zieht. 1,5h bis Buenos Aires, 30 Minuten Stop wie auf Hinflug. Nase ist zugeschwollen, sehr schmerzhafte Landung trotz Nasentropfen ab Santiago. International Herald Tribune: Sehr helles Licht, von hinten auf’s Knie, setzt Bio-Uhr 3h vom Jet-Lag zurueck. Start. Schmecke leider ueberhaupt nichts von dem guten Essen und dem exzellenten Grand Feudo Wein.


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