Südkarpaten1986


Vom Bucegi über den Königstein und den Jezer Papusa ins Fagaras. Aggtelek-Nationalpark.




Schwerlasttransporter am Fagarasch





Campen im Dorf






Auf dem Grat des Königstein





Bären-Hütte





Endlich einer, der sich auskennt!






Begegnung im Jezer-Papusa





Militärische Ordnung auf dem Verbindungs-Kamm zum Fagarasch





Nach dem Gewitter

Der Abend ist gesichert!



Stadtbummel in Sighisoara






Shopping-Event in Sighisoara anno 1986




2. August:

Leipzig ab 12.25, ich wegen wiegen erst 15 min vor Abfahrt da, von Zella Mehlis ab 7.48, mit 1 Stunde Verspätung in Leipzig. Platzkartenfreien Waggon erwischt, sitze mit Martin im Abteil neben Dirk und Peter. Bei uns noch 3 Jenaer. Die Jenaer wollen ins Donau-Delta und fahren zuerst zu Bekannten nach Brasov, die die Faltboote managen. Tags und nachts angenehme Temperaturen.

3. August:

1 Stunde verspätet in Budapest, der Trakia überholt uns ! Piet's Fett ist ausgeflossen, warum ? Nachmittags ab Simeria bis kurz vor Brasov schwere Unwetter. Mit den Jenensern Treffen 750 Jahre Jena ausgemacht (Martin Adresse). 3 Bulgarinnen von Stara Zagora kennengelernt, englische Konversation (Piet Adresse). Erben bei der Gelegenheit *** Weinbrand, revanchieren uns mit "Click".
Mit 3 Stunden Verspätung in Sinaia. 0.20 Uhr fährt Personen-Zug nach Busteni. Zelten Richtung Lift im Wald. 1.30 Nachtruhe.

4. August:

9.00 Aufstehen, 9.45 Abmarsch zum Lift, Wahnsinns-Schlange. 3-4 Stunden Wartezeit werden von den Rumänen prophezeit. Sehr schönes Panorama ! Diverse Tele-Test-Fotos, nach 6,5 Stunden Wartezeit geht es los. Sehr schöner Aufstieg zur Babele-Hütte. Rumänen geben uns den Hinweis, Wasser mit zum Omu zu nehmen, kostet dort 14 Lei pro Liter. Sind gerade an einer Quelle. Von Babele zum Omu, dort Zelt aufgeschlagen, neben 3 Bergsteigern aus Sachsen. Sehr kalt am Abend (5 Grad), auf Marsch zum Omu erste Gemse mit Tele + Konverter + Stativ gefilmt.
Den ganzen Tag schönes Wetter, zwischendurch leichte Wolken.

5. August:

6.00 Aufstehen. Dunstig, aber schönes Wetter. Eine halbe Stunde nach Abmarsch ein Riesenrudel Gemsen, mehr als 40 Tiere !  Von Scara Rundblick, Königstein sehr imposant, harter Abstieg bis Bran Poarta, dann im Bucegi verschärftes Gewitter. Regen greift auf Bran über, sind gerade im Museum angelangt. Eintragung ins Besucherbuch !
Unterhaltung mit Kronenzeitungs-Journalistin (DDR in Anführungs-Strichen => Kronenzeitung => sie dort angestellt gewesen; Waldheim-Meinung). Mit Stadtbus bis Moieciu de Sus. Aufstieg bis Magura, dort im Ort gezeltet. Jämmerliches Gewitter nach 21.30 und am frühen Morgen. Zelt nicht abgedichtet, Wassereinbruch, ich kämpfe die halbe Nacht mit meinem eingeweichten Schlafsack.

6. August:

Früh 8.00 äusserst unausgeschlafen aufgestanden. Abmarsch Richtung Curmatura, lange Landstrasse. Tip von altem Rumänen: Abstieg ins Tal durch Privatgrundstücke, vorher Kirche besichtigt mit fähigem Popen. Unten sehr schöne Klamm. Immer wieder Regen, verlaufen, 5x dieselbe Strecke ! Wegen der Rumänengang, die uns in höchster Not mitgenommen hat, in aussichtsloser Lage (viertes Mal den Weg -> zurück, Schäfer getroffen, führt uns den von uns eingeschlagenen (falschen) Weg durch ein idyllisches Tal richtig  bis kurz vor die Hütte. Dort bei der Hütte im Tal Biwak.

7. August:

6.00 Aufstehen, kommen nicht aus dem Knick. 7.30 Abmarsch, mit Gepäck recht gefährlicher Aufstieg, fast senkrecht hoch an der glitschigen Wand. Ausserdem hart und belastend. Die Strecke oben auf dem Kamm ist gleichfalls die blanke Kletterei. Wetter äusserst wechselhaft, früh total wolkig. Nach der Hälfte des Aufstiegs Auflockerung, immer wieder Wechsel von Sonne und Wolken. An der Biwak-Hütte eine Sachsen-Familie, 13.30 Uhr. Auskunft, dass der Abstieg kritisch wird und wir bis runter ca. 7 Stunden über den La Om brauchen werden. 2 Stunden vor La Om kündigt sich Gewitter an, was tun ? Ein Rumäne überholt uns und nimmt das nicht so tragisch. Wir gehen hinterher und kommen wohlbehalten am La Om an. Der Abstieg ist kaum als solcher zu erkennen und kann mit dem Schwierigkeitsgrad des Aufstiegs durchaus mithalten. 9 Seile ! Verlieren viel Zeit an der einzigen, nur leicht tröpfelnden Quelle. Felsentor 4-fach, in der Dämmerung an der Spirla-Hütte.
Auf Dachboden Schlafsäcke ausgebreitet, Abendbrot vor der Hütte. Danach entdeckt Piet einen Bär auf dem Abfallhaufen hinter der Hütte. Er ruft mich (Blitzlicht + Fotoapparat), alles rennt mit Taschenlampen hin. Der auf den Hinterbeinen stehende Bär setzt sich vor Schreck hin und flüchtet schockiert. Foto kommt nicht zustande ...

8. August:

Frühmorgens mit Schüttelfrost erwacht. War gestern total gestresst: Kletterei mit zuviel Gepäck und Sonnenbrand. Dauerregen bis gegen halb zehn. Ausgiebig Frühstück mit 3 Thüringern, die am Vortag mit uns abgestiegen sind. 12.15 Abmarsch Richtung Tal über sehr schönen unmarkierten Wanderweg (Bergrücken), Begegnung mit urigem Schäfer (Fotos). Aufstieg ins Jezer versucht, abgebrochen, kein zeltbares Gelände, dafür Bärenspuren. Auf Ferienobjekt im Tal gezeltet, Aufstieg erklären lassen, 1 liter Milch bekommen. Nacht feucht wie immer.

9. August:

7.00 Aufstehen, 8.30 los. Aufstieg über Fahrweg - unmarkiertes Flusstal. Unterwegs die früh von den Rumänen geschenkten Heidelbeeren gegessen. Früh noch den Rumänen die Postkarte für unsere Abteilung gegeben. Aufstieg durch das Flusstal. Kurz vor dem Kamm beginnt Richtung Papusa ein Gewitter, alles stockdunkel. Eine Stunde starker Regen, das Gewitter kommt zum Glück nicht ganz bis ran. Dann weiter bis zum Sattel hinter dem Papusa, kurz unter dem Sattel Quelle und Zeltfläche. Kalt und windig, Pilze zum Abendbrot.

10. August:

7.00 Aufstehen, 9.30 Abmarsch. Früh Piet Vaters Arbeitskollegen erkannt, haben am Abend zuvor Zelt aufgeschlagen. Sehr zügiges Vorankommen auf Kamm und Verbindungskamm zum Fagarasch. Gegen Nachmittag wird das Wetter sonnig und warm bis zum Abend, Biwak auf Kamm mit guter Rundsicht (etwa Mitte des Verbindungskammes). Piet wird langsam albern, er will die Zelte unbedingt in Reih und Glied aufstellen. Ausserdem halluziniert er schon vom Rotwein trinken ...

11. August:

Den ganzen Tag beschissenes Wetter, kaum Sicht auf der ersten Fagarasch-Teilstrecke. Gegen 17.00 kurz vor Fereasta-Mare bei beginnendem Regen Abstieg in Kessel. Nach schwerem Regen Zelte aufgebaut, ausgiebig Abendbrot.

12. August:

Wetter schon besser, bis Mittag gute Sicht, dann wieder trüber, wie üblich. Von Vistea Mare ist der Moldoveanu zeitweise zu sehen, Besteigung zwecklos, da keine Sicht. Übernachtung in Podragu-Hütte. Treffen Typen aus Freiberg, Körni vom AKA-Karneval ist dabei ! Rumabend (mit Einschr.).

13. August:

Früh kommt katerbedingt niemand aus der Falte. Ich seile mich zwecks Fotografieren schon ab Richtung Bilea. Alle sind deswegen sauer auf mich. Bin gegen Mittag am Capra-See, warte dort. Gegen 16.00 Uhr kommt die Gang, ist immer noch sauer. Bis Mittag exzellentes Wetter, herrliche Fotos. Dann Wolken und immer wieder Regen. Gegen 17.00 Kartoffelbrei. Ich beschliesse mit Martin, morgen nach Budapest zu fahren. Abends nach Gewitter-Regen die beste und fotogenste Fernsicht der letzten zehn Tage. Besteige mit Martin, Stefan, Ebs fast im Laufschritt den nächsten Gipfel wegen der Fotos.

14. August:

7.30 Aufstehen, nasskalt und wolkig. Tornados gehen in Minuten-Intervallen über den Campingplatz. Viele Ostdeutsche haben nur mit dünnen Plastikfolien übernachtet. Beschliesse mit Martin sofortigen Aufbruch, Piet & Dirk folgen eine halbe Stunde später. Wir kommen mit einem Lieferwagen sofort weg bis Arpaso (Weintrauben). Fahrer dreht am Ortsausgang nochmal Schachtel Kentan, 2 Stunden vor Zugabfahrt am Bahnhof. Mittags-Prasdnik & -Ruhe. Vorher Jesuslatschen an und die elenden Bergschuhe aus, welch ein Fest für die gequälten Füsse !
12.32 Zug nach Hermannstadt, Piet und Dirk's Schicksal bleibt ungewiss. Stadtbesichtigung, Geldtauschangebote. Stefans Broiler-Gaststätte gefunden, 15.49 nach Medias. Gepäck abgeben, bis 22.00 Stadtbesichtigung. Unterhaltung mit Sachsen-Rumänen und Ungarn-Rumänen. Obst-Grosseinkauf. Campingplatz: Eine Wiese auf dem evangelischen Friedhof, Herrn Maurer fragen - Sachse !
Keine Platzkarten für den Balt-Orient, bekommen aber Blanko-Platzkarte auf Nachlöseticket bis Simeria (mit Hilfe des Ungarn).

15. August:

0.12 ab Medias mit Balt-Orient Richtung Budapest. Bis Grenze im Gang, ab Grenze im Abteil. In Budapest auf Bahnsteig ruft Piet aus dem Zug, ist mit Dirk ab Brasov mitgefahren. Sind bis Brasov getrampt. Piet macht ansonsten (einschliesslich Dirk) noch einen eingeschnappten Eindruck. Erzählt noch was von Kaukasus-Einladung.
Fahre mit Martin zum Ostbahnhof, essen was, mit D-Zug 10.25 Uhr nach Sopron (200 Ft), dort in ABC-Shop Lebensmittel gekauft. Ab auf den Campingplatz, nur 1x angemeldet für 2 Tage (Summe: 160 Ft). Duschen, Abendbrot, 20.30 Nachtruhe.

16. August:

7.30 Aufstehen. Mückenstiche jucken, ausgiebig Frühstück (sehr gute Lebensmittel). Mit 8.43 Uhr-Bus in die Stadt, bis Mittag Stadt- und Ladenbesichtigung. Extreme Österreicher-Schwemme, schlimmer als die Zonis in Budapest. Dafür hier kaum Zonis. Stadt-Turm-Fotos. Nach Ladenschluss zu Fuss zur Karlshöhe. Sehr schöne Aussichts-Fotos. Reiseführer: Neusiedler-See-Ufer Sperrgebiet (analog Campingplatzwart).
Abstieg nach Brennbergbanya. Kirche, vermutlich viele Deutsche im Ort: "Grundschule" - Schild an der Schule. Zurück nach Sopron. Traubisoda, Rückfahrt. Bus hält günstig in Camping - nur ein Campingausweis. 19.45 in Camping. Abendbrot, Waschen, 21.00 Ruhe.

17. August:

6.15 Aufstehen. Nachts wegen Hitze sehr schlecht geschlafen. Mücken auch früh aktiv. Duschen. Frühaufsteher-Camping. Duschen, WC, Becken sind voller als halb acht; überall anstehen. Ausgesprochenes Österreicher-Camp: Ca. 80% der Platz-Bewohner. Frühstück, mit Bus 7.43 zum Bahnhof. Mit Schienenersatzverkehr 8.21 bis Kopuvar. Dann mit Zug bis Miskolc. Gegen 15.00 in Miskolc. 16.04 ab Miskolc bis Bahnhof Aggtelek-Josvato.
Dort sofort Anschluss nach Camping Aggtelek mit Bus. 2 Zonis + 1 Westberliner haben sich im Campinghaus eingemietet. Sagen, dass die Führung nur eine Stunde dauert und der berühmte Tropfstein nicht zu sehen ist. Essen Abendbrot mit den letzten Resten von Brot & Butter. Abends heftiges Gewitter, Folie (!) rettet uns. 21.00 Nachtruhe.

18. August:

7.15 Aufstehen, Duschen, leichtes Frühstück im Höhlenbüffet. 9.00-10.00 Führung. 11.15 Bus nach Josvafö-Höhle. Treffen dort den Westberliner wieder, will sich über den Bürgermeister eine Hütte suchen. Hat 4 Monate Ferien !  12.15 Bus nach Vöslö-Höhleneingang, 2 Stunden (!) Rundgang. Imposanter als der Aggtelek-Teil: Grösster Tropfstein der Welt, gewaltige Räume. 14.30 Bus nach Bahnhof Aggtelek-Josvafö. 15.27 Zug nach Miskolc, zwischendurch Schienenersatzverkehr ab Szendrö. In Miskolc gegen 17.15., Gepäck auf Bahnhof. Erste Stadtbesichtigung: Teleturm, mit Strassenbahn vom Bahnhof 4 Stationen. Dann Bus-Linie 2 bis Endstation. Noch 1 Kilometer bis Camping Fogado.

19. August:

Mitternacht von Martin geweckt, Gewitter im Anzug. Haben gerade die Plane auf dem Zelt verzurrt, da fängt ein verheerendes Gewitter an. Dauert bis 7.00 am Morgen. 8.00 Aufstehen, üble Migräne. Gepäck auf Bahnhof. 11.15 bis 14.15 Marktprüfung, Jeans gekauft. Dann mit Zug nach Fücsabony, weiter 15.41 nach Eger, Gepäck auf Bahnhof. Bis 18.00 Zentrum besichtigt + Lebensmittel gekauft. Dann mit Stadtbus zum Zeltplatz. Abends Regen und Gewitter.

20. August:

8.00 Aufstehen. Frühstück & Duschen. Martin hat Magen-Schwächen. Gründliche Besichtigung Stadt & Burg. Treffe Typen vom Technikum Suhl ! Nachmittag Weinhöhlen & Freilichtbühne, wie im Hinterhof Folklore. Abend Strandfürdö, Zeltplatz.

21. August:

Früh um 5.00 durchfroren aufgewacht, war eine kalte und feuchte Nacht. 5.30 Aufstehen, Stadtbus, 7.00 D-Zug Budapest. Zum Deli-Bahnhof, Gepäck aufgeben. Achim & Knorri getroffen, haben für um 12 mit Hypo und Heike und noch 2 Sachsen Treff am Skala vereinbart. Wollen vorher noch Platzkarten holen, gibt aber nichts mehr. 12.00 geben Hypo & Team vor der Skala ein Mittag aus. Dann Markt-Check bis 18.30 Uhr. Anschliessend aufs Penner-Asyl, ausgiebig mit der Gang Abendbrot (Suppe ! Wurst !). Dazu etliche Rohre geleert, gegen halb zwölf Feierabend.

22. August:

6.58 allgemeines Wecken, leichte Schwächen. 8.00 Start zum Köbanya. Dort keine Gepäckaufbewahrung. Ab zum Ostbahnhof, Achim & Knorri Debakel. Ab Mittag wieder Stadt, Anorak kaufen. Abends Nyugati Trakia, müssen in die ungarischen Wagen, Kurswagen bleiben draussen. Dann der übliche Versuch, 10,-DM für Platzkarten abzuzocken. Geschlossener Aufstand (ungarisches Kursbuch !) - erfolgreich. Steigen beim Ankoppeln um in die anderen Waggons, landen im Liegewagen-Vorraum.


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